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Klinikärzte warnen: Schwäbisches Heldentum gefährdet Gesundheit bei Grippe

Günzburg, Krumbach

Klinikarzt warnt vor "schwäbischem Heldentum" bei Grippekranken

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    Die Erkältungswelle rollt durch den Landkreis Günzburg und hat auch die Kliniken erreicht.
    Die Erkältungswelle rollt durch den Landkreis Günzburg und hat auch die Kliniken erreicht. Foto: Maurizio Gambarini, dpa (Symbolbild)

    Die Grippe- und Erkältungswelle hat auch die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach erreicht. 

    In der Klinik in Krumbach wird aktuell jeweils ein Patient wegen Corona und einer wegen Influenza stationär behandelt, heißt es in einem Pressestatement am Mittwochnachmittag aus dem Kommunalunternehmen. „Die Notaufnahme hat einige Patienten mit grippeähnlichen Symptomen, die aber nicht im Krankenhaus aufgenommen werden müssen“, berichtet Pflegedienstleiterin Anita Schwandt. Das Personal sei durch die Grippe ebenfalls ausgedünnt. „Aber wir sind noch in keinem kritischen Bereich. Die Versorgung der Patienten ist nicht eingeschränkt.“

    Schwandts Pendant in der Günzburger Klinik, Christoph Knab, sieht mehr Patientinnen und Patienten, die wegen Magen-Darm-Infekten als wegen Influenza im Krankenhaus. In der Belegschaft seien es in erster Linie Mütter, die wegen ihrer kranken Kinder zu Hause blieben. Einer aktuellen Erhebung zufolge ist in Günzburg ein Patient wegen einer Covid-19-Erkrankung („Corona“) in Therapie.

    Dem stellvertretenden Ärztlichen Direktor der Kreiskliniken, Dr. Eugen Zizer, fällt auf, dass besonders viele Schulkinder von den Influenza-Viren erfasst werden. Damit spiegelt er die aktuelle Beobachtung des Robert-Koch-Instituts (RKI) wider. Zizer hat das auch im persönlichen Umfeld erlebt, denn alle seine Kinder habe es „erwischt.“ Die Buben und Mädchen erholten sich aber in aller Regel schneller als ältere Patienten mit entsprechenden Vorschädigungen. „Das zieht dann oft lange schwere Verläufe nach sich.“

    Um Atemwegserkrankungen, die nicht gleich im Krankenhaus behandelt werden müssen, auszukurieren, rät der Arzt, sich zu schonen und zu Hause zu bleiben. Fehl am Platze sei, das „schwäbische Heldentum“. Damit meint er, mit einer Erkrankung in die Arbeit zu kommen, weil das ja irgendwie gehen müsse. „Das ist gut gemeint, aber hilft am Ende nur wenig oder gar nicht – vor allem dann nicht, wenn die Kolleginnen und Kollegen im Büro oder an der Werkbank angesteckt werden. Und diese Gefahr besteht definitiv.“ (AZ)

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