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Krumbach : Ein Jahr im Zeichen des heiligen Ulrich: Rückblick auf ein vielfältiges Ulrichsjahr in Krumbach

Krumbach

Ein Jahr im Zeichen des heiligen Ulrich: Rückblick auf ein vielfältiges Ulrichsjahr in Krumbach

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    Über das Alter der Ulrichskirche in Hürben sind während des Ulrichjahres neue Erkenntnisse gewonnen worden.
    Über das Alter der Ulrichskirche in Hürben sind während des Ulrichjahres neue Erkenntnisse gewonnen worden. Foto: Samuel Kraus

    Ein Jahr für einen Heiligen: Vom vierten Juli 2023 bis zum vierten Juli 2024 dauerte das Ulrichsjahr, benannt nach dem Schutzheiligen der Diözese Augsburg. Nun, über einen Monat danach, wagt Rupert Scheule einen Rückblick auf die Feste, Aktionen und Ereignisse. Ihn begeisterte vor allem das Engagement der Pfarrgemeinde.

    Es gab viel Engagement bei den Aktionen im Ulrichsjahr.

    „Alles in allem sehr gut“ sei das Ulrichsjahr verlaufen, sagt Rupert Scheule, Diakon der Pfarrgemeinde Maria Hilf in Krumbach auf Anfrage der Redaktion; die Veranstaltungen der Pfarrei seien gut besucht gewesen. Ein Schwerpunkt habe auf der Ulrichskirche im Stadtteil Hürben gelegen, was wahrscheinlich der Grund gewesen sei, dass so viele Menschen an den Aktionen teilgenommen haben. Scheule zeigte sich erfreut das Engagement aus der Pfarrgemeinde. Auch habe das Motto „Mit dem Ohr des Herzens“ viele inspiriert, besser aufeinander zu hören. Dies sei in Zeiten des Wandels ein „wunderbares Geschenk“.

    Auch die Ulrichswallfahrt zur Ulrichsbasilika in Augsburg sei laut Diakon Rupert Scheule positiv verlaufen. Zwar sei es für die Teilnehmer anstrengend gewesen, doch seien diese auch begeistert von der Aktion gewesen. Pfarrer Konrad Bestle, der für drei Monate in der Kirchengemeinde ausgeholfen hatte, habe zusammen mit dem Pfarrer der Augsburger Ulrichsbasilika, Christoph Hänsler, eine Messe für die Pilger gehalten.

    Es gibt neue Erkenntnisse über die Ulrichskirche in Hürben

    Ein weiterer Inhalt des Ulrichsjahres waren Forschungen um die Kirche St. Ulrich. Eine wissenschaftliche These habe die Pfarrgemeinde zu Untersuchungen über die Kirche angeregt, so Scheule. Die Baugeschichte sei analysiert worden und unter Absprache mit Denkmalschutz-Verantwortlichen sei die Mauer der Kirche untersucht worden. Die ursprüngliche These, die Kirche sie frühmittelalterlich, habe nicht bestätigt werden können, die Kirche stamme aus dem Spätmittelalter. Allerdings sei für das Gebäude Material aus einem viel älteren Vorgängerbau verwendet worden. Der „Baugeschichtskrimi“ sei also nicht zu Ende.

    Aktuell würden laut Scheule meistens nur Werktagsgottesdienste in der Ulrichskirche stattfinden. Diese seien „überschaubar im Besuch“. Trotzdem sei es gerade für alte Menschen wichtig, dass die Tradition der Gottesdienste in der Ulrichskirche beibehalten würde. Durch das Ulrichsjahr sei das Gotteshaus stark in das Bewusstsein der Pfarrgemeinde gehoben worden. Im Ulrichsjahr seien erstmals auch Taufen in der Kirche abgehalten worden, die normalerweise in der Pfarrkirche stattfinden würden.

    Kooperationen der Pfarrgemeinschaft Maria Hilf mit der Pfarrei St. Michael

    Die Pfarrgemeinde Maria Hilf habe laut Diakon Scheule auch die Pfarrgemeinschaft St. Michael zu den Veranstaltungen des Ulrichsjahres eingeladen. Diese Einladungen hätten in der befreundeten Nachbarpfarrei gute Resonanz gefunden. Aktuell würden Maria Hilf und St. Michael insbesondere in der Caritas kooperieren und zusammen mit der Evangelischen Gemeinde das Ökumenische Friedensgebet tragen, sagt Scheule. Konkurrenz zwischen den Pfarreien bestände definitiv nicht - zumindest was die heutige Zeit anginge.

    Doch warum verlief das Ulrichsjahr über zwei Halbjahre? Dieser für manche Menschen ungewöhnlich erscheinende Zeitraum ließe sich mit dem Fest des heiligen Ulrich, dem vierten Juli, erklären, sagt Rupert Scheule. Das Bistum Augsburg habe vorgegeben, das Ulrichsjahr von einem Ulrichstag bis zum nächsten zu feiern. 2023 habe sich Ulrichs Bischofsweihe zum 1100sten Mal und sein Todestag zum 1050sten Mal gejährt.

    Die Botschaft des Heiligen Ulrich

    Das Grab des heiligen Ulrich in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg.
    Das Grab des heiligen Ulrich in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Der heilige Ulrich lebte von 890 bis 973 und war von 923 bis 973 Bischof von Augsburg, wie es auf der Seite der Diözese Augsburg heißt. Seine Eltern waren Adelige. Bekannt wurde der Patron der Diözese unter anderem dadurch, dass er die Bewohner der Stadt Augsburg dazu ermutigte, sich gegen die angreifenden Ungarn im Jahr 954 zu verteidigen, wobei die Angreifer kurze Zeit später in der Schlacht auf dem Lechfeld besiegt wurden. Ulrich ist auch auch für seine Fürsorge für alle ihm anvertrauten Menschen bekannt. Zahlreiche Kirchen, auch außerhalb der Diözese, sind ihm geweiht.

    Was kann man vom heiligen Bischof Ulrich lernen? Laut Rupert Scheule sei Ulrich ein „Heiliger, der vor der Realität nicht gekniffen hat“ gewesen. Seine geistlichen Pflichten als Bischof habe er sehr ernst genommen und sich trotz seiner adeligen Herkunft um arme Menschen gekümmert. Zugleich ging er auch seinen weltlichen Aufgaben, die er als Fürst des Reiches hatte, nach. Heutzutage würde man ihn als Multitasker bezeichnen. Ulrichs Botschaft an Nichtchristen ist laut Scheule: „Schau dir die Realität möglichst genau an, ohne vorgegebene ‚Nichtzuständigkeitsbrille‘. Und dann gib alles, was in deiner Macht steht – nicht mehr und nicht weniger -, damit die Realität besser wird.“

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