Einen wunderbaren Höhepunkt fand die Spendenaktion von Franz Langenmaier zur Advents- und Weihnachtszeit während seines Christbaumverkaufs am Dreikönigstag: Da wurden nämlich in Obergessertshausen die Schecks an die Bedachten übergeben.
In den Hof von Rentner Langenmaier waren neben seiner Familie und vielen Freunden auch die schwer kranke Zoey mit ihrer Mutter, der kleinen Schwester Mia und Bekannten gekommen, wie auch das Team der Wasserrettungshunde der Kreiswasserwacht Augsburg-Stadt. Letztere boten in ihren Einsatzanzügen mit den Hunden zusammen optisch das bestimmende Bild. Im Mittelpunkt aber stand die siebenjährige Zoey mit Mutter Michaela, deretwegen Langenmaier die Aktion in erster Linie durchgeführt hatte. Wir berichteten Ende vergangenen Jahres über den Leidensweg des Mädchens aus Mindelheim. Nach zahlreichen Operationen von Geburt an und unsäglichen Problemen hinterher hatten manche ihrer Ärzte prophezeit, dass Zoey wohl nie richtig laufen können werde und so zeitlebens auf Rollator und Rollstuhl angewiesen sein werde.
Der schier übermenschliche Kampfeswille von Mutter Michaela und die sich entwickelnde Lebensfreude der jungen Patientin haben alle Lügen gestraft. Trotz vieler Wochen lang im künstlichen Koma, zahlloser Klinik- und Krankenhausaufenthalte und in Verbindung damit mit erheblichem Muskelschwund rappelte sich Zoey mit Unterstützung von Mutter und Bekannten zu einem erstaunlich lebensfreudigen und munteren Mädchen auf. Sie zeigte allen, wie sie bei der Spendenübergabe mit Orthesen über den Hof laufen konnte. Und dass sie nach anfänglicher Skepsis, ja sogar Angst, die anwesenden Wasserrettungshunde streicheln durfte, machte sie überaus glücklich und stolz zugleich.
„Danke, danke, danke für einen Engel“ aus Obergessertshausen.
Mit feuchten Augen hatte Franz Langenmaier seine Gäste begrüßt und allen Spendern und Unterstützern ein vielfaches „Danke“ ausgesprochen. Die Geschichte des Mädchens und der ehrenamtliche Einsatz der Wasserrettungshunde mit ihren Führern hatten eine nie erwartete Spendenbereitschaft ausgelöst. So konnte Langenmaier in tiefer Ergriffenheit angesichts hoher Einzelspenden, aber auch von der Spende eines Jungen in der Jugendabteilung eines Fußballvereins berichten, der zu der Spende der Abteilung noch 25 Euro von seinem Firmgeld dazu gegeben hatte. Letztendlich konnte den Bedachten ein Scheck mit mehr als 51.400 Euro überreicht werden. Der überwiegende Teil ging an Zoey und ihre Mama. Damit können sie nunmehr ein dringend benötigtes Therapiegerät beschaffen, das die Krankenkasse nicht bezahlen konnte, weil es keine entsprechende Herstellungsnummer hatte. Eine gezielte Reittherapie, die man ihr nach der Reha empfohlen hatte und welche die Kasse ebenfalls nicht zahlt, ist nunmehr ebenfalls drin. Sporadisch konnten Zoey und ihre Mutter die Wichtigkeit einer solchen Maßnahme bereits mit Unterstützung einer Bekannten erfahren. Und ein neues, gebrauchtes Auto, in dem neben Zoey und ihrer Schwester sowie dem für längere Wege erforderlichen Rollstuhl auch noch die Wocheneinkäufe Platz haben, dürfte jetzt möglich sein. Michaela Meyer, überwältigt von dem Spendenumfang, nennt Franz Langenmaier einen Engel für Zoey und bedankte sich ihrerseits mit einem kleinen persönlichen Geschenk für den Rentner.
Julia Duschner, Wasserrettungshundeführerin aus Obergessertshausen, bedankte sich ergriffen stellvertretend für ihre Kollegen und Kolleginnen bei der Wasserwacht für den noblen Anteil von 10.000 Euro aus der Spendenaktion, der dem Team künftig seine Aufgaben im Ehrenamt erheblich erleichtern wird. Am meisten jedoch, so Duschner, freuen sich alle zusammen, dass für das leidgeprüfte Kind eine derart hohe Summe zusammengekommen ist. (AZ)
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