Viele Menschen verfolgten die Verabschiedung vor der Ziemetshauser Taferne, nachdem die Geistlichkeit den Reisesegen für die Mannschaft und die Fahrzeuge erteilt und 2. Bürgermeister Edwin Räder die guten Wünsche der Marktgemeinde mit auf den Weg gegeben hatte. Vieles konnten die Helfer abliefern, was im Kloster an Lebensmitteln und Materialien, an landwirtschaftlichem Gerät und an Manpower für die Landwirtschaft dringend benötigt wird. Der bürokratische Aufwand für die Hilfslieferungen hat jedoch stark zugenommen, berichtet der Freundeskreis in seiner aktuellen Mitteilung.
Schwester Maria ist von einer wichtigen Einnahmequelle abgeschnitten
So war es erstmals nicht möglich, gebrauchte Kleidung mitzunehmen, damit ist Schwester Maria von einer wichtigen Einnahmequelle abgeschnitten. Neuerdings muss eine detaillierte Ladeliste erstellt und dann den rumänischen Behörden zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Positionen der Liste müssen mit Warenwerten hinterlegt und Warengruppen zugeordnet werden. „Ein irrer Aufwand, der allerdings nur in Rumänien selbst geleistet werden kann. Vieles erinnert dabei an alte Zeiten vor dem Beitritt von Rumänien zur EU“, schreibt der Freundeskreis.
Anton Böck, 1. Vorsitzender und Hauptorganisator der Hilfsaktionen für das Kloster von Schwester Maria im siebenbürgischen Alba Julia, gibt gar zu erkennen, dass er persönlich nicht wisse, ob er unter diesen Voraussetzungen die notwendige Energie für einen neuen Transport nochmals aufbringen kann. So werde der Freundeskreis in einigen Wochen in aller Offenheit über die Zukunft weiterer Hilfstransporte diskutieren.
Dies schmälert dennoch nicht den nach außen hin insgesamt wieder erfolgreichen Hilfstransport, der von Schwester Maria in ihrem obligatorischen Dankesbrief mit Lobeshymnen überzogen wird. „Es ist immer wieder so ausgesprochen familiär, wenn Sie bei uns im Kloster sind. Das alles ist wieder vorbei. Geblieben ist ein großer, tiefer Dank für so viel Treue und Einsatz über 30 Jahre hinweg. Es ist etwas Einmaliges, dass die Gruppe um Karl Miller und Anton Böck jedes Jahr die Strapazen eines Transportes auf sich nimmt, um uns zu helfen und uns die Gewissheit zu geben, dass wir nicht allein sind.“
Das Team habe „wahre Wunder“ vollbracht
Ihr besonderer Dank gilt dem gesamten Team, das „wahre Wunder“ vollbracht habe. Alle Beteiligten hätten Außerordentliches geleistet. Hocherfreut ist man im Kloster unter anderem über die vielen Windelspenden. Schwester Maria weiter: „Ohne Windeln würden wir bankrott machen, haben wir doch nur wenige Betreute, die die bezahlen können, aber viele, deren schmale Rente schon kaum für das Essen genügen würde. Aber ich denke, das ist unsere Aufgabe als Christen, dass wir für die Armen da sind.“ Die überbrachten Spendengelder würden wieder für „eine lange Zeit reichen“.
Schwester Maria weiter: „Wir freuen uns, dass wir auch Zeit hatten, ein bisschen miteinander zu reden.“ Es tue gut, „angehört zu werden und selber anhören zu dürfen. Wir stützen uns gegenseitig und geben nicht auf. Ihre Hilfe hat uns wieder sehr bestärkt.“ (AZ)
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