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Literaturdebatte
06.11.2019

Bleibt der Nobelpreis für Peter Handke trotz der Kritik?

Steht massiv in der Kritik: Peter Handke, Literaturnobelpreisträger des Jahres 2019.
Foto: FRancois Mori/AP/dpa

Aus den USA kommen schwere Vorwürfe gegen den Autor, Mütter in in Sarajewo demonstrieren – und Suhrkamp verschickt weltweit eine Verteidigungsschrift.

Es ist jetzt fast genau einen Monat her, dass die Schwedische Akademie Peter Handke als Träger des Literaturnobelpreises 2019 verkündet hat – und noch ziemlich genau einen Monat hin, bis in Stockholm diese höchste aller Auszeichnungen für einen Autor an den 76-jährigen Österreicher übergeben wird. Wenn es denn dabei bleibt. Die Diskussionen um dessen politische Positionen in den Jugoslawienkriegen sorgen jedenfalls unausgesetzt für heftige Kritik – und von der Schwedischen Akademie heißt es immer nur, sie beobachte das alles aufmerksam …

Wie ernst es um den internationalen Ruf Peter Handkes wirklich steht, lässt sich wohl am besten an einer neuen Volte zu dessen Verteidigung erkennen. Der Suhrkamp-Verlag, bei dem sein Werk von jeher erscheint, hatte bei der Frankfurter Buchmesse noch äußerst gelassen auf Nachfragen reagiert, ob man nun noch einmal Handkes sämtliche Schriften auf politisches Gift hin untersuche – jetzt aber hat es das renommierte Haus doch für notwendig erachtet, eine Art Verteidigungsschrift in die Welt zu senden. Als zunächst einmal 24-seitige PDF, komplett in Englisch, gedacht für die Lizenznehmer von Handkes inzwischen in 70 Sprachen übersetztes Werk in aller Herren Länder, um ihnen Argumentationshilfen in den erhitzten Diskussion an die Hand zu geben. Denn tatsächlich wird über den Fall international debattiert, zuletzt vor allem mit scharfer Kritik am Autor aus den USA – in der New York Times bezichtigte Peter Mass Handke „literarischer Kunst der Genozidleugnung“. Und darum ist Suhrkamp-Dokument, das bei Bedarf jederzeit erweitert werden soll, auch sofort über die Verlage hinaus bekannt geworden.

Ihr Inhalt: Die vielen Zitate von Handke vor allem aus den 90er Jahren, die von Kritikern genannt werden, um dessen politische Haltung als Unterstützer der Serben und Verharmloser bzw. Leugner etwa des Massakers von Srebrebinca zu untermauern – und auch um den Bezug zwischen Politik und Literatur herzustellen. Suhrkamp widerspricht 38 Behauptungen, die auf, so der Verlag, „schrägen/teils falschen“ Zitaten von Peter Handke basierten, meist durch Verweis auf die Übersetzung und den Zusammenhang von Äußerungen – was nun freilich wieder die Kritiker auf den Plan ruft.

Etwa den bosnischen Germanisten Vahidin Preljevec. Der hat recherchiert, dass Handke sich in den vergangenen 25 Jahren „fast ausschließlich im nationalistischen Milieu in Serbien“ bewegt habe, und betont, wie wenig hier Literat und Bürger zu trennen seien – zumal Handke selbst gesagt habe, bei ihm sei beides eines. Mit der Suhrkamp-PDF werde, so Preljevec, nur noch weiter Öl ins Feuer gegossen, denn: „Sie tun genau das, was sie den Kritikern vorwerfen, sie reißen seine Zitate aus dem Gesamtzusammenhang heraus.“ Handke habe die Ermordung rund 8000 muslimischen Jungen und Männer in Srebrenica zwar tatsächlich als eines der schlimmsten Verbrechen nach dem Holocaust bezeichnet – aber das Vorgehen der Serben nur zwei Absätze später gegen den Vorwurf des Völkermords verteidigt und als Racheakt bezeichnet.

In Sarajewo sind derweil am Dienstag kriegsüberlebende Frauen aus Srebrenica und Bosnien gegen Handke auf die Straße gegangen – mit Bildern in Händen, die den Autor angeblich 1996 bei einem Besuch vor Ort zeigen. Sie demonstrierten vor der Schwedischen Botschaft und wollen es in den kommenden Wochen weiter tun, um zu verhindern, dass dem ehemaligen Milosevic-Freund am 10. Dezember der Literaturnobelpreis verliehen wird.

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