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Interview
20.11.2021

Anke Engelke: "Veränderungen sind das Schönste"

Anke Engelke, 55, würde "direkt aus dem Fenster springen", wenn ihr jemand sagt, sie sich gar nicht verändert.
Foto: Felix Hörhager, dpa

Exklusiv Anke Engelke liebt die Veränderung - und kann nicht nur lustig: Sie spricht über ihren neuen Film "Mein Sohn", das Altern und die Grenzen der Moral.

Ihre Figur in dem Film hat zunächst Schwierigkeiten, ihren eigenen Sohn zu verstehen. Was hilft Ihnen persönlich, ganz allgemein Verständnis für andere Menschen zu entwickeln?

Anke Engelke: Interesse, Nähe. Ich finde ja zum Beispiel Grenzsituationen interessant, freiwilliges Eingesperrtsein mit anderen Menschen. Das mochte ich auch bei „LOL“ so – zu wissen, dass wir hier sechs Stunden zusammen sind. Denn dann kann man alle Ablenkungen ausblenden und gut hingucken. Wir neigen ja dazu, uns ablenken zu lassen. Da ist es ganz hilfreich, wenn es so eine Hilfestellung gibt – ob im Zugabteil oder im Auto oder in einem Klassenzimmer. Wobei ich es, glaube ich, auch ohne Auto hinkriege, Menschen zu beobachten und zu erleben.

Wie liefen denn diese Begegnungen bei den Dreharbeiten ab. Da muss es ja Situationen gegeben haben, wo Sie dicht auf dicht mit den anderen waren?

Engelke: Wir waren mit einer ganz kleinen Mannschaft von Berlin Richtung Schweiz durch Deutschland unterwegs. Und wir haben es geschafft, uns nicht gegenseitig die Köpfe einzuhauen, obwohl wir eng beisammen in diesem stinkenden Auto gesessen haben, die Regisseurin, der Kameramann, Jonas und ich. Das war ein guter Psychotest, bei dem ich viel gelernt habe. Zum Beispiel, wo und wann ich bei anderen Menschen emotionale Grenzen überschreite, ihren geschützten Raum nicht erkenne.

Anke Engelke: Die soziale Abgrenzung in der Corona-Pandemie tut uns nicht gut

Aber warum haben Sie sich nicht die Köpfe eingeschlagen?

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Engelke: Zum Beispiel indem wir jeden zweiten Abend gefeiert haben. Da haben wir haben einfach gesagt: „Lass uns quatschen, wie wir den Tag fanden. Schmeiß mal die Mucke an. Ja, morgen werden wir müde sein. Anke und Jonas, die sollen ja müde aussehen, dann müssen unsere Maskenbildnerinnen das nicht stundenlang herbeischminken.“ Wir waren ja kein Freundeskreis, sondern eine für den Film zusammengestellte Gruppe, aber durch solche Erfahrungen haben wir uns aufeinander zubewegt und mehr übereinander erfahren.

Da hilft der zwischenmenschliche Kontakt, während die Abgrenzung, wie wir sie in der Pandemie erleben, psychologisch ein Problem darstellt.

Engelke: Ja, das tut uns nicht gut. Ich könnte es nicht alleine auf der Insel aushalten. Es fehlt der Austausch. Es geht immer auch darum, dass wir links und rechts gucken, wie sich andere Leute mit etwas auseinandersetzen: Wie glotzt denn der Typ neben mir auf dieses Kunstwerk oder wie reagiert die Frau im Theater neben mir? Wobei ich in der Pandemie zumindest arbeiten konnte, insofern bin ich Glückspilz.

Da wird's auch mal sehr ernst: Anke Engelke in einer Szene des neuen Kinofilms "Mein Sohn".
Foto: Warner Bros. Entertainment Inc./dpa

Ihre Figuren verändern sich ja durch die zwischenmenschliche Begegnung im Lauf der Handlung. Mögen Sie solche Prozesse persönlich oder würden Sie am liebsten immer die Gleiche bleiben?

Engelke: Veränderungen sind das Schönste überhaupt. Das Schlimmste ist, finde ich, wenn man Menschen nach ein paar Jahren trifft und es heißt: „Du hast dich gar nicht verändert.“ Da würde ich direkt aus dem Fenster springen. Das wäre fürchterlich. Und das gilt auch innerhalb des Freundeskreises. Man beobachtet und denkt sich: Das hätte ich nicht gedacht, dass du jetzt den Job wechselst? Wie, du hast noch Kinder gekriegt?

Aber bezieht sich der Satz „Du hast dich nicht verändert“ nicht in erster Linie auf das Körperliche? Das ist doch eigentlich positiv gemeint.

Engelke: Das sehe ich anders. Wenn man jemandem ansieht, dass er oder sie an Körper, Gesicht, Bewegung und Mimik älter und reifer ist, heißt das doch nur: Diese Person hat ganz viele Erfahrungen gemacht und die Angebote des Lebens alle angenommen. Ich finde solche Beobachtungen inspirierend. Denn so funktioniert auch eine Gesellschaft, dass man nicht einfach auf die Oberfläche schaut und weiterzieht, sondern den anderen beobachtet und das alles in das eigene Denken und Handeln und die eigene Weiterentwicklung integriert.

"Alles hat seine Zeit": Für Engelke ist die Zeit des Skateboardfahrens vorbei

Der Film zeigt auch Unterschiede der Generationen. Aber würde man sich in seinen 50ern nicht gerne mal wie in den 20ern verhalten?

Engelke: Ich habe da ein Beispiel: Als Mädchen bin ich gerne Skateboard gefahren. Ich konnte keine Tricks, aber ich kann auf dem Brett automatisch stehen und falle nicht um und breche mir die Arme. Im Film fährt der Sohn mit seiner Clique Skateboard, und es wäre total unangebracht gewesen, wenn ich als private Anke am Set gesagt hätte: „Kommt, ich fahre mal mit.“ Das wäre bescheuert gewesen. Da denke ich kurz auch an mich als Jugendliche. Wenn meine Eltern mit mir Skateboard gefahren wären, dann hätte ich das nicht für cool gehalten, null! Alles hat seine Zeit, seinen Moment. Man muss solche Räume einer anderen Altersgruppe überlassen.

Auch die gesellschaftlichen Sensibilitäten verändern sich derzeit massiv – was zu großen Diskussionen führt, etwa in Sachen Gendersprache oder Umweltbewusstsein. Was halten Sie davon?

Engelke: Ich finde sie spitze. Ich bin total froh, dass alles offen diskutiert wird, und wie bei jeder Diskussion kommt dabei viel Quatsch heraus, aber auch viel Gutes. Wir vergessen oft, dass wir keine Expert:innen und Spezialist:innen sind. Wir verwechseln oft Meinung und Ahnung. Wir haben alle eine Meinung, und nur ganz wenige haben Ahnung. Und genau deshalb müssen wir miteinander reden und gucken, was verletzt wen, was ist wem egal. Und dazwischen findet das Leben statt. Es ist toll, dass wir untere Antennen ausfahren und hinterfragen, warum jemand etwas falsch findet. Aber ich gebe zu, es ist auch ein großer Schritt, aus der Komfortzone herauszutreten und zu fragen, warum jemanden etwas stört oder verletzt. Und auch warum jemand auf etwas nicht verzichten will. Wenn jemand sagt: Ich liebe mein Motorrad, auch wenn es knattert und stinkt.

Anke Engelke: Regeln, dass Filme gegendert werden müssen, wären absurd

Und was ist Ihr liebstes Fortbewegungsmittel? Eine knatternde Harley?

Engelke: Ich habe ein Elektroauto für Strecken, die ich mit dem ÖPNV nicht hinbekomme, innerhalb Europas fliege ich nicht, nur einmal pro Jahr, den Rest mache ich per Zug. Von Köln aus komme ich nämlich überall in maximal vier Stunden hin. In europäische Länder fahre ich total gerne mit dem Zug, Notfalls lege ich einen Zwischenstopp über Nacht ein. Ich war so schon in London, Barcelona und Kopenhagen. Alles kein Problem.

Dann dürfte man ja auch einen Film wie „Mein Sohn“ mit der langen Autofahrt nicht drehen. Soll das künftig aus Umweltgründen verboten werden?

Engelke: Nee, nee, dann ist der Spaß vorbei. Da muss ich zu Hause bleiben und gucken, wie die Welt untergeht. Niemand kann und soll sich derart beschränken und so viel Verzicht üben. Es wäre absurd zu sagen, man soll keine Filme mehr drehen, in denen nicht gegendert wird, wo die Menschen Autos fahren, rauchen oder genüsslich ein Steak essen. Das Leben geht ja mannigfaltig, bunt und divers weiter, mit allem, was dazugehört. Wir sollten deshalb optimistisch und freudvoll bleiben.

Zur Person: Anke Engelke wurde in Kanada geboren, wuchs dreisprachig auf und wurde bereits im Alter von elf Jahren als Teil des Chors nach einem Duett mit Udo Jürgens von Radio Luxemburg entdeckt. Berühmt wurde die heute 55-Jährige durch Spaß-TV-Formate wie „Die Wochenshow“ und „Ladykracher“. Sie lebt in Köln, ist dreifache Mutter, zweifach geschieden.

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