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Streaming
02.11.2020

"The Comey Rule": So wurde der FBI-Chef zum Spielball der Politik

Jeff Daniels (links) spielt den FBI-Chef James Comey, der in dieser Szene Donald Trump (Brendan Gleeson) gegenüber sitzt.
Foto: 2020 Showtime Networks Inc., Sky

Eine neue Mini-Serie zeichnet den Weg von James Comey als oberster US-Polizist nach. Wie er die Wahl 2016 beeinflusste und wie er trotzem Präsident Trump missfiel.

Nachdem am 8. November 2016 Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen hatte, wurde James Comey für das liberale Amerika zur Persona non grata. Viele warfen dem FBI-Chef vor, die Wahl mit den Ermittlungen gegen Hillary Clinton beeinflusst zu haben. Ein Jahr lang hatte die Bundespolizei die sogenannte E-Mail-Affäre untersucht.

Als Außenministerin hatte Clinton ihren dienstlichen E-Mail-Verkehr über einen privaten Server abgewickelt – darunter auch als „top secret“ eingestufte Informationen. Im Juli 2016 gab Comey in einer Pressekonferenz bekannt, dass in den Ermittlungen zwar fahrlässiges Handeln, aber keine Rechtsverletzungen festgestellt werden konnten.

Nur zwei Wochen vor der Wahl nahm Comey den Fall jedoch wieder auf, nachdem ein weiterer privater Computer mit Clinton-E-Mails gefunden wurde. Er informierte den Kongress. Innerhalb kürzester Zeit, war die Angelegenheit in den Nachrichten, was den Wahlkampf in der Zielgeraden nachhaltig beeinflusste, auch wenn das Ermittlungsergebnis zwei Tage vor dem Urnengang Clinton erneut entlastete. Für viele Demokraten war die Sache klar: James Comey, Mitglied der Republikanischen Partei, hatte die Neutralität seines Amtes verletzt und Trump zum Wahlsieg verholfen.

James Comey: Vom Präsidenten gefeuert

Aber nur ein halbes Jahr später, zeigte sich ein ganz anderes Bild: Am 9. Mai 2017 feuerte Donald Trump höchstpersönlich den FBI-Chef, nachdem dessen Ermittlungen um die Wahlmanipulationen Russlands sich auch gegen den amtierenden Präsidenten gerichtet hatten. Nun stellt die HBO-Mini-Serie „The Comey Rule“ (läuft auf Sky) den obersten Bundespolizisten, der sich auf beiden Seiten des polarisierten Amerikas gründlich unbeliebt gemacht hat, ins Zentrum seiner vierteiligen Erzählung.

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Foto: Martial Trezzini/Keystone (dpa)

Die Handlung setzt im Jahr 2013 ein, als Präsident Obama den Republikaner James Comey (Jeff Daniels) zum Leiter des FBI ernennt. Dies sei ihr erstes und letztes Treffen stellt Obama gleich zu Beginn fest, weil die Unabhängigkeit der Bundespolizei für ihn höchste Priorität habe.

Unbedingte Loyalität ist gefordert

Vier Jahre später, als Donald Trump (Brendan Gleeson) Comey wiederholt ins Weiße Haus zum Dinner einbestellt, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Der neue Machthaber will den obersten Polizisten gezielt vereinnahmen und fordert unbedingte Loyalität. Er könne ihm „ehrliche Loyalität“ bieten, antwortet Comey diplomatisch, aber es ist klar, dass ein Mann wie Trump sich nicht damit zufriedengibt.

„So reden Mobster“ sagt ein Kollege, als Comey ihm von der Unterredung erzählt. Die Vier-Augen-Gespräche zwischen Trump und Comey sind der dramatische Höhepunkt der Serie. Gleeson, der als erster Schauspieler Trump im Spielfilmformat verkörpert, hat sein Sujet genau studiert. Diktion, Mundbewegungen und Gestik werden präzise imitiert, ohne die Figur als Karikatur darzustellen. Die Gefährlichkeit des Machthabers liegt im unberechenbaren Narzissmus, der sich an keinerlei Regeln der politischen Kultur gebunden fühlt.

Trump könne ihn nicht feuern, sagt Comey, das würde ein schlechtes Licht auf ihn werfen. Vollkommen naiv wirkt diese Aussage aus heutiger Sicht, nachdem die Welt vier Jahre lang Zeuge einer Willkürherrschaft im Weißen Haus geworden ist, zu der eine Rekordzahl an Entlassungen gehört. Die Fehleinschätzung zeigt aber auch, dass Comey ein Staatsdiener alter Schule ist, der fest an die Wehrhaftigkeit der amerikanische Demokratie und ihrer Institutionen glaubt.

In den Mühlen der Zeitgeschichte

Serienschöpfer Billy Ray, der als Drehbuchautor von „Captain Phillips“, „Die Tribute von Panem“ und „Der Fall Richard Jewell“ in Hollywood eine viel beschäftigter Mann ist, zeigt Comey als integre Persönlichkeit, die in die Mühlen der Geschichte gerät und schneller, als er es sich versieht, aus der Zeit gefallen ist.

Zunächst wirkt die Serie, die auf der Bestseller-Autobiografie Comeys beruht, wie eine unkritische Rechtfertigung, gewinnt aber bald an analytischer Tiefe. Der FBI-Chef wird als treuer Familienvater und aufmerksamer Chef dargestellt, der voll und ganz hinter seinem Amt und den Mitarbeitern steht. Auch sein Umgang mit der Clinton-E-Mail-Affäre ist dem Glauben an die Unabhängigkeit polizeilicher Ermittlungsarbeit von politischer Einflussnahme geschuldet. Gerade vor einer Wahl habe das Volk das Recht auf eine rückhaltlose Aufklärung über das mögliche Fehlverhalten der Kandidatin, argumentiert Comey.

Dabei verkennt er die Mechanismen der modernen Mediengesellschaft, in der Schuldvorwürfe sehr viel mehr Klicks bekommen als deren Entlastungen. Hinter Comeys Haltung zeigt sich ein alter Ehrenkodex genauso wie die Selbstüberschätzung eines Mannes, der als einziger Aufrechter glaubt, über der politischen Eigendynamik der Ereignisse zu stehen.

Insofern ist James Comey ein tragischer Held, der an der Nahtstelle zwischen Obama- und Trump-Ära seinem moralischen Kompass folgte, aber auch Opfer eigener Fehleinschätzungen wurde. Comey gerät in den Strudel einer Zeitenwende und genau dieses Moment macht die Serie im Wahljahr 2020 so interessant. Denn hier wird noch einmal klar vor Augen geführt, wie stark Trump während seiner vierjährigen Präsidentschaft den Verfall der politischen Kultur des Landes vorangetrieben hat.

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