Die deutsch-schweizerische Lyrikerin Nora Gomringer erhält im kommenden Jahr den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Man ehre Gomringer «für ihre von abgründigem Humor geprägte Sprachkunst», erklärten die Stiftung Brückner-Kühner und Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne). Die Preisverleihung ist für den 29. März 2025 im Kasseler Rathaus geplant.
Die 44-jährige Gomringer lebe als Dichterin und Performerin Sprache körperlich aus, erklärte der Stiftungsrat in der Begründung seiner Entscheidung. «Die Klarheit und Präsenz beim Sprechen und die Intermedialität ihrer Werke zeugen von einer klugen und mutigen Künstlerin.» Dabei sorge ihre Komik stets für eine Verschiebung der Weltbetrachtung. «Menschen werden zu Monstern und Tiere zu Menschen, wenn die Autorin mit Tiefenkenntnis Erfahrungen aus aktueller Realität, klassischer Literatur oder Popkultur akustisch und visuell in Wortmusik verwandelt.»
Mit eindrucksvoller Sprachgewalt verliere sie dabei nie die Lust an Witz und Spiel, was ihre Texte gleichzeitig schwerelos erscheinen lasse. «Dieses Changieren gelingt ihr auch auf der Gratwanderung zwischen Humor und Horror, deren Grenzen sie gekonnt auslotet. Als Meisterin der kleinen Form verdichtet die Lyrikerin Welt in wenigen Zeilen mit ungeahntem Nachhall.»
Der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor wird jährlich von der Stiftung Brückner-Kühner und der Stadt Kassel vergeben. Der Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Joachim Meyerhoff erhielt die Auszeichnung in diesem Jahr.
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