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Clubkultur
16.11.2023

Ein Technoclub-Betreiber will junge Menschen zu Club Makern ausbilden

Dimitri Hegemann gründete in den 90er Jahren in Berlin einen der berühmtesten Techno-Clubs der Welt. Nun möchte er sein Wissen an junge Menschen in mittelgroßen Deutschen Städten weitergeben.
Foto: Johannes Eisele

Dimitri Hegemann gründete 1991 mit dem "Tresor" in Berlin einen der bekanntesten Technoclubs der Welt. Nun sucht er sechs junge Menschen, die er zu sogenannten Club Makern ausbildet.

Der Technoclub-Betreiber Dimitri Hegemann, 69, hat das Wort "Nein" als junger Mensch zu oft gehört. Er wollte neue Musik hören, was bewegen, Ideen austauschen bis zum Sonnenaufgang. Warum also keinen Club gründen in der nordrhein-westfälischen Provinz? "Nein, geht nicht" – das Mantra, das jegliche Leidenschaft und Hoffnung erst einmal verschüttete. In Berlin buddelte er beides wieder aus. Nicht als Student der Musikwissenschaft ("Gott, wie mich das oft langweilte!"), sondern nach einigen beruflichen Experimenten als Gründer des Technoclubs "Tresor". 

32 Jahre sind seither vergangen. Zahlreiche DJs, Musikerinnen und Musiker haben dort ihre Karriere gestartet. Schon lange zählt der Club zu einem der weltweit bekanntesten in der Techno-Szene. Nun sucht Hegemann sechs junge Menschen, die er in drei Monaten darin ausbilden will, erfolgreich einen Club oder Veranstaltungsort zu eröffnen und zu führen. Hauptvoraussetzung: Die Bewerberinnen und Bewerber dürfen nicht aus Berlin oder anderen Metropolen kommen. 

Hegemann sieht sich als Botschafter der Clubkultur; er möchte der Abwanderung in ländlicheren Gegenden und mittelgroßen Städten entgegenwirken. In Berlin sei die Clubdichte so hoch wie in keiner anderen Stadt, dort pulsiere das Leben, dort seien die Clubs fester Teil der Kulturlandschaft. Davon könne man viel lernen. Nun möchte er sein Wissen weitergeben und in die eher strukturschwächeren Regionen Deutschlands streuen. Sie sind vor allem vom Clubsterben betroffen – nicht erst seit Corona. Weil Mieten immer höher klettern, leer stehende Gebäude von Investoren aufgekauft und anderweitig genutzt werden. Aber vor allem auch: Weil Wertschätzung für die Clubszene und die Ideen junger Menschen fehle, findet Hegemann. 

Dimitri Hegemann ist überzeugt: Clubs sind unverzichtbar, um eine Stadt attraktiv zu machen.
Foto: Marie Staggat, dpa (Archivbild)

Deshalb hat er mit der Tresor Foundation Berlin eine Stiftung gegründet. Sie ermöglicht an der Academy of Subcultural Understanding die duale Ausbildung zum Club Maker. Im Mittelpunkt stehen Clubs, in denen DJs elektronische Musik auflegen, allerdings möchte Hegemann das Korsett an Vorgaben nicht von Anfang an so festzurren.

Eine Bewerbung ist noch bis zum 20. November möglich

Bis zum 20. November haben Menschen zwischen 21 und 35 Jahren noch Zeit, um sich online mit einem maximal einminütigen Video für den ersten Jahrgang zu bewerben. Dieser startet Ende Februar 2024 und wird kostenlos sein. Ob das so bleibt, ist laut Hegemann noch nicht klar. Falls nicht, werde die Stiftung aber Stipendien anbieten. Die ersten Sponsoren aus der Getränkeindustrie hätten sich schon gemeldet. 

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Dimitri Hegemann kommt es bei den Bewerberinnen und Bewerbern vor allem auf drei Eigenschaften an: Leidenschaft für die Vision, einen Club zu gründen, eine gewisse Risikobereitschaft und ein klarer Blick. "Spinner sind auch willkommen, aber sie müssen schon noch Bodenhaftung haben." Hegemann lacht am Telefon. Lebensläufe und Abschlüsse möchte er nicht sehen. "Blender entlarve ich schnell." Für den ersten Jahrgang an der Akademie sucht er vor allem Menschen aus mittelgroßen Städten mit einer Größe zwischen 100.000 und 500.000 Einwohnern. 

Während der Ausbildung verdienen die Teilnehmer Geld

Die angehenden Studenten, wie Hegemann sie nennt, verdienen während ihrer dreimonatigen Ausbildung Geld, wenn sie an zwei bis drei Abenden pro Woche praktische Erfahrung sammeln und im Tresor Getränke ausschenken, die Sicherheitskräfte unterstützen oder kassieren. Sie besuchen aber auch andere Clubs, etwa das Berghain, und schauen, wie dieser Club geführt wird. Hegemann ist wichtig, dass die jungen Menschen eine Balance haben. Deshalb geht er mit ihnen zu Ausstellungen in Berlin, möchte ihnen zum Beispiel auch die Bildende Kunst nahebringen. Er sagt: "Ich will auf keinen Fall, dass sie nur Techno, Techno, Techno im Kopf haben." Für ihn sind es die Allianzen aus verschiedenen Kunstformen, die letztendlich zum Erfolg führen.

Hegemann ist wichtig, dass seine Studentinnen und Studenten neben dem Interesse für elektronische Musik und Clubs offen für Kultur im Allgemeinen sind.
Foto: Tresor Berlin/GVH

Am genauen Ausbildungsplan arbeitet die Akademie momentan noch. Klar ist aber schon jetzt, dass die Teilnehmenden in Seminaren Theorie, Geschichte und praktisches Wissen über Club- und Subkulturen erhalten. Sie lernen unter anderem von lokalen und internationalen Persönlichkeiten aus der Szene. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt aber auf den wirtschaftlichen Aspekten. Wie muss man wirtschaften, damit ein Club überlebt – und Erfolg hat? Was sind Auslandssteuern? Und wie funktioniert Buchhaltung? Außerdem wichtig: Was ein gutes Team ausmacht, um Aufgaben abgeben zu können. Hegemann sagt, ihm helfe als Clubmanager vor allem immer wieder das Loslassen und die Gewissheit, dass seine Leute das schon gut machen. 

Für Dimitri Hegemann ist der ideale Club eher klein. Etwa 100 Quadratmeter an einem Standort, der es zulässt, Krach zu machen, aber dennoch gut angebunden ist. Ein weiteres Plus: Ein Außenbereich und guter Empfang. Was er für unerlässlich hält: ein gutes Soundsystem. Cocktails seien zwar nett, allerdings eher nebensächlich, findet Hegemann. "Vernebelt muss es sein und es muss ein bisschen wild zugehen." 

Dimitri Hegemann möchte jungen Menschen ein neues Unternehmertum vermitteln

Hegemann ist überzeugt davon, mit seiner neu gegründeten Akademie junge Menschen außerhalb der Metropolen andere Denkweisen und ein neues Unternehmertum vermitteln zu können. Seine Vision: Mit attraktiven Clubs in Deutschlands den jungen kreativen Köpfen, "die vor lauter Ideen nachts nicht schlafen können und teilweise aneinander vorbeilaufen", mehr Schutzräume für Austausch zu bieten. Vielleicht entstünden aus ihren Gesprächen stadtverändernde Projekte: eine Galerie, ein kleines Restaurant, eine Kurzfilmreihe über Surrealismus. Ganz egal, was: Hauptsache, es belebt die Kultur einer Stadt und gibt kreativen jungen Menschen einen Grund zum Bleiben. 

Interessierte können sich noch bis zum 20. November hier bewerben: https://tresor.foundation/academy/bewerbung/

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