Schneller, einfacher, Deutschland: Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 hat Bundeskanzler Olaf Scholz nicht nur die Zeitenwende ausgerufen, sondern gleichzeitig auch noch eine neue politische Geschwindigkeit eingeführt: das Deutschlandtempo, das künftig in Planungsangelegenheiten - etwa beim Infrastruktur-Ausbau gelten soll.
Aber selbstverständlich ist es nicht so einfach, als Coach dieses Landes das komplette Team mit der neuen Spielphilosophie bekannt zu machen und dort jetzt die digitale Hochgeschwindigkeitsverwaltung einzuführen. In manchen Behörden müssen an diesem Montagmorgen die Uhren an den Faxgeräten händisch auf die Winterzeit zurückgestellt werden.
Die Namenssuche hat länger als zehn Jahre gedauert
So meldet der Bayerische Rundfunk dieser Tage, dass es nun gelungen sei, für die künftige Anschlussstelle der A94 an die A3 in Ostbayern einen Namen gefunden zu haben: „Autobahnkreuz Rottal“ soll sie heißen und nicht „Autobahnkreuz Pocking“ oder „Autobahnkreuz Neuhaus-Schärding“. Und kleine Schätzfrage. Wie lange hat die Namenssuche gedauert? Etwas länger als zehn Jahre!
Aber ist ja nicht so schlimm, schneller wäre auch gar nicht nötig gewesen, denn der Abschnitt der A94, der die Verbindung zur A3 herstellen soll, wird nach mehr als 15 Jahren vom Planungsbeginn nicht 2026, sondern erst 2027 voraussichtlich fertiggestellt, angeblich, weil dem Staat das Geld fehlt. Aber alle Autofahrerinnen und Autofahrer wissen, dass Autobahn-Baustellen in Deutschland die wahren Langzeitprojekte sind. Wenn die Baken einmal gesetzt sind und die gelben Linien für die Ausweichspuren gezogen, wird nicht mehr in Tagen, Wochen oder Monaten gerechnet, sondern in Jahren.
"... nicht mehr in Tagen, Wochen oder Monaten gerechnet, sondern in Jahren." Leider falsch, nicht Jahre sondern Jahrzehnte!
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