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Was für ein zartes Buch über eine Mutter-Tochter-Beziehung: „Halbinsel“ von Kristine Bilkau

Buchtipp

Was für ein zartes Buch über eine Mutter-Tochter-Beziehung: „Halbinsel“ von Kristine Bilkau

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    Das Wattenmeer – auch als Sinnbild für eine Mutter-Tochter-Beziehung.
    Das Wattenmeer – auch als Sinnbild für eine Mutter-Tochter-Beziehung. Foto: Frank Molter, dpa

    Eine junge Frau bricht während eines Vortrages zusammen. Mehr als nur ein Schwächeanfall, die Umweltschützerin Linn steckt in der Sinnkrise und sucht erst einmal Unterschlupf bei ihrer Mutter Annett im Häuschen nahe Husum. Die sorgt sich um die Mittzwanzigerin im Kinderzimmer: „Ihr neuer Job beim Bäcker und der Aufwand, mit dem sie sich hier einrichtete, das zusammen gefiel mir nicht. Es war, als würde sie mit vollem Tempo in die falsche Richtung fahren, zurück statt vorwärts.“

    Kristine Bilkau kreist um die Frage: Woher soll die Zuversicht kommen?

    Wo soll in so einer zerbrechlichen Welt aber die Zuversicht herkommen? Das ist eine der Fragen, um den der für den Leipziger Buchpreis nominierte Roman „Halbinsel“ von Kristine Bilkau kreist. Annett, die Bibliothekarin, haust ohnehin noch halb in der Vergangenheit, führt Zwiegespräche mit ihrem vor langem verstorbenen Ehemann Johan. Was kann es für die Endvierzigerin noch für eine Zukunft geben?

    Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter wechselt, mal zieht sich Linn schmallippig zurück, dann sucht sie die Nähe – das so fragile Ökosystem Wattenmeer als perfekte Kulisse und auch Handlungsort für dieses Kammerspiel. Im Zusammenleben kommt für beide Frauen wieder etwas in Bewegung. Was ist das für ein zartes, wunderbares Buch.

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