Kennen Sie den? Wie nennt man Tage, an denen man plant, eine Banane zu essen? Bananenplantage. Bananen-Plan-Tage. Die Liebe der Deutschen zu den Bananen ist groß. Über Bananen gibt es Witze, Kinderlieder und erinnert sich noch jemand an Zonen-Gabi auf dem legendären Titanic-Titelblatt? „Meine erste Banane“ stand da 1989 nach dem Fall der Mauer zu lesen, während Gabi beherzt in eine Gurke biss. Üble Lästerei. Und warum ist die Banane krumm? Natürlich, weil niemand in den Urwald zog und die Banane gerade bog. Über Äpfel, Erdbeeren, Kirschen und Mango wird weniger gewitzelt. Aber die Liebe der Deutschen geht nicht nur durch Kinderzimmer und Satire-Zeitschriften, sondern auch durch den Magen. Fast eine Million Tonnen der Frucht, die übrigens den Beeren zugeordnet wird, lassen sich die Deutschen pro Jahr schmecken. Im Schnitt sind das pro Person etwa zwölf Kilogramm im Jahr. Nur die Apfelliebe ist mit 20 Kilo pro Person größer.

Deutschland ist also eine Bananenrepublik. Tatsächlich ist für viele eine zerquetschte Banane die erste feste Nahrung im Leben und damit das süße Aroma von Kindesbeinen bekannt. Und meistens bleibt die Banane dann in irgendeiner Form auf dem Speisezettel. Als perfekte schnelle Zwischenmahlzeit, in Scheiben geschnitten morgens im Müsli, in der veganen Küche dient die Banane als Eierersatz. Was kaum jemand weiß: Weltweit gibt es über 1000 Bananensorten. Doch von den roten, schwarzen, braunen und grünen Sorten kommen kaum welche auf den Markt. In den Auslagen der Supermärkte landet vor allem eine Sorte, die sogenannte Cavendish-Dessertbanane, die 1950 wegen ihrer Resilienz gegen Pilzerreger gezüchtet, welche die Staude absterben lassen. Angeberwissen to Go: Der Name der Cavendish-Banane geht auf den englischen Adligen William Cavendish, dem 6. Duke of Devonshire zurück, der schon um 1830 auf seinem Landsitz in einem riesigen Gewächshaus Bananen kultivierte, die er aus China liefern ließ. Ein Engländer mit Bananen-Spleen also, eine ganz seltene Sorte, wenn man so will.
Die Cavendish-Banane ist ein Sensibelchen
Allerdings ist die Cavendish-Banane wegen ihrer dünneren Schale ein Sensibelchen. Sie muss früh geerntet werden, damit sie exportiert werden kann. Nach der Ernte wird die bis zu 60 Kilo schwere Staude mit ihren oft 300 einzelnen Früchten auf Polstern transportiert, um Druckstellen zu vermeiden. Innerhalb von gut einem Tag muss die Bananen-Diva das Kühlschiff erreichen, um den Transport heil überstehen zu können. Bei einer Temperatur von 13,5 Grad werden die Bananen dann sozusagen ins Koma gesetzt und mit einem Gas besprüht, das ihren Reifeprozess unterbricht. Erst an ihrem Bestimmungsort darf die Banane dann gelb werden. Deswegen erleben die Besucherinnen und Besucher eine Überraschung, wenn sie im Bananenmuseum auf Teneriffa in eine frisch geerntete Banane beißen. Was für ein Geschmack! Wie süß und vollmundig. So schmecken also Bananen, die reif geerntet wurden. Die Bananen sind etwas kleiner und haben markante braune Pünktchen, die Puntas Café, wie sie auf Teneriffa genannt werden, die den optimalen Reifegrad signalisieren.

Woher die Banane ihren Namen hat
Die Bananen, die hierzulande das ganze Jahr in den Supermärkten landen, kommen meist aus Ecuador, Costa Rica, Kolumbien, Panama oder den Philippinen. Zwölf bis 16 Tage dauert der Transport nach Deutschland. Nach ihrer Ankunft werden die Früchte gut zwei Tage in sogenannten Bananenreifereien gelagert, hier erlangen sie dann ihre gelbe Farbe. Die Kanaren sind das einzige Anbaugebiet von Bananen in Europa. Eigentlich stammt die Pflanze aus Südostasien. Die Ur-Banane war klein, grün und extrem kernig. Sie zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Arabische Händler brachten sie nicht nur nach Afrika und Europa, ihnen hat die Banane auch ihren Namen zu verdanken. Sie nannten sie wegen ihrer Form „banan“, was übersetzt „Finger“ bedeute. Womit wir bei der Frage wären, warum die Banane krumm ist. Die Erklärung ist simpel: Erst richtet sich die Blüte nach der Sonne und damit später auch der Fruchtstand, der unter den großen violetten Blütenblättern der Sonne entgegen blinzeln will und sich nach oben biegt. Eine Bananenstaude trägt nur einmal in ihrem Leben Früchte. Deswegen wird nach der Ernte der Hauptstamm entfernt und kleine Ableger nachgezüchtet.

Kindern nur Bio-Bananen anbieten
Bananen werden in der Regel in Monokulturen unter dem Einsatz von Pestiziden angebaut. Verschiedene Studien haben Rückstände der giftigen Pflanzenschutzmittel auf der Schale von Bananen nachgewiesen, informiert etwa die AOK. Wer herkömmliche Früchte isst, sollte sich nach dem Schälen daher die Hände waschen, rät die Krankenkasse und gleichzeitig auch zu Bio-Bananen. Kindern sollten nur geschälte Bananen angeboten werden, wenn diese nicht aus biologischen Anbaugebieten stammen. Und noch ein Verbrauchertipp hinterher: Einmal eingekauft, kommt es auf die richtige Lagerung an: Bananen gehören nicht in den Kühlschrank. Dort verlieren sie an Aroma, außerdem verfärbt sich die Schale braun.
Grundsätzlich ist die Banane aber ein gesunder Energielieferant. Sie enthält viel Fruchtzucker und liefert dem Körper ähnlich viel Energie wie die Kartoffel. Eine US-amerikanische Studie verglich die Wirkung von Bananen und kohlenhydratreichen Sportgetränken auf Fahrradsportler. Das Ergebnis: Getränk und Banane schnitten ziemlich gleichwertig als Energiequelle ab. Je brauner und damit reifer die Banane ist, desto mehr Zucker enthält sie. Außerdem hat die gelbe Alleskönnerin einen hohen Anteil an Mineralstoffen, vor allem Kalium, das wiederum essenziell für Herz und Blutdruck ist. Eine hohe Kaliumzufuhr könne durch die blutdrucksenkende Wirkung sogar Schlaganfällen vorbeugen, belegt eine Studie der American Society of Neurology. In einer großen Banane sind etwa 550 Milligramm Kalium enthalten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Kaliumzufuhr von 4.000 Milligramm pro Tag. Nicht zuletzt ist die Banane eine Vitaminbombe. Sie enthält das Quartett: A, B, C und E.
Der Banane wird zudem eine heilende Wirkung auf den Magen-Darm-Bereich zugeschrieben, sie verhindert eine Übersäuerung des Magens. Auch auf das menschliche Hirn habe Power-Frucht einen positiven Effekt: Die Aminosäure Tryptophan regt die Produktion des Glückshormons Serotonin an. Alles Banane also?

Das Verhältnis der Deutschen zur Banane war nicht immer glückselig, zumindest gab es eine durch die Nazis verordnete Pause. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Bananen von den Kanarischen Inseln nach Deutschland geliefert. Erstmals verkauft wurde das krumme Ding eigenen Angaben zufolge in München bei Dallmayr. Damals noch ein kaum bezahlbares, exotisches Luxusgut. Später riefen die Nazis zum Boykott „undeutscher Früchte“ auf. Erst 1955 wurde die Einfuhr von Bananen durch Konrad Adenauer wieder völlig freigegeben und die Liebe der Deutschen zu den Bananen konnte erneut wachsen. „Die Banane ist eine Hoffnung für viele und eine Notwendigkeit für uns alle“, betonte der Bundeskanzler. Der Bananensplit“ wurde zum Dessert des Wirtschaftswunders. Es wäre also nur logisch gewesen, dass die teuerste Banane der Welt nach Deutschland geht. Das Kunstwerk von Maurizio Cattelan, der eine Banane mit einem Panzertape an die Wand klebte. Aber nein, ein Chinese ersteigerte die Frucht für 6,2 Millionen und muss seitdem dafür sorgen, dass die Banane unter dem Klebeband regelmäßig und auch kunstgerecht ausgetauscht wird. Noch ein Kinderwitz zum Schluss? Was ist gelb und schießt? Eine Banone.
Ein Rezept für Bananen-Schoko-Frühlingsrollen
Rezept für 4 Personen, Zubereitung 20 Minuten, Ausbackzeit: 4 Minuten: 8 kleine Babybananen (ersatzweise vier Bananen), 100 g Kokosraspeln, 8 Teigblätter für Frühlingsrollen, 150 g Milchschokolade, 1 Eiweiß, 1 Liter Öl zum Frittieren.
So geht's: Die Bananen schälen, die Kokosraspel in einer Pfanne ohne Fett rösten. Die Bananen in den gerösteten Kokosraspeln wälzen, bis sie gut umhüllt sind.
Die Teigblätter vorsichtig voneinander trennen. Ein Blatt auf der Arbeitsfläche ausbreiten. Eine Banane an den unteren Rand legen, einen Riegel Schokolade daneben legen und das Teigblatt aufrollen, dabei die Seitenränder einschlagen. Das Teigende mit verquirltem Eiweiß bestreichen und andrücken. Auf diese Weise alle Frühlingsrollen herstellen.
Die vorbereiteten Frühlingsrollen mit Frischhaltefolie abdecken und bis zum Ausbacken in den Kühlschrank stellen.
Das Frittieröl auf 180 Grad erhitzen. Die Frühlingsrollen in dem heißen Öl etwa vier Minuten goldbraun ausbacken. Kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen und knusprig heiß servieren.
Kleiner Tipp: In Thailand wird für Frühlingsrollen „tyi spring roll pastry“ verwendet. Die Blätter sind quadratisch, dicker und fester als Filoteigblätter, die ersatzweise verwendet werden können. die Blätter gibt es tiefgekühlt in Asia-Läden.
Das Rezept stammt aus dem Buch: Valerie Lhomme: Rezepte aus dem Obstgarten. 130 kreative Rezepte süß und salzig. Christian Verlag, 352 Seiten (das Buch ist antiquarisch erhältlich).
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