Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

Neue Ausstellung in Berlin zeigt Werke von Yoko Ono

Ausstellung

Gemeinsam mit Yoko Ono träumen für den Frieden

    • |
    • |
    • |
    Bis zum 14. September zeigt die Neue Nationalgalerie in Berlin die Ausstellung „Yoko Ono: Dream Together“
    Bis zum 14. September zeigt die Neue Nationalgalerie in Berlin die Ausstellung „Yoko Ono: Dream Together“ Foto: David von Becker, Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

    Es ist eine Ausstellung, die zum Mitmachen aufruft. „YOKO ONO: DREAM TOGETHER“ lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, sich mit Themen wie Frieden, Heilung und kollektivem Handeln zu beschäftigen - nicht durch bloßes Betrachten, sondern durch aktive Teilnahme. Sie ist Teil einer größeren Würdigung von Onos Werk: Parallel zeigt der Gropius Bau in Berlin die Retrospektive „Yoko Ono: Music of the Mind“, der Neue Berliner Kunstverein präsentiert im Stadtraum Onos Arbeit „Touch“.

    Die 1933 in Tokio geborene Künstlerin gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Konzeptkunst und der Fluxus-Bewegung. Seit den 1960er-Jahren arbeitet sie medienübergreifend mit Musik, Film, Performance, Installation und Text. Weltweit bekannt wurde sie unter anderem durch Aktionen mit John Lennon wie Bed-In for Peace oder die internationale Plakatkampagne „War is over! If you want it!“. Elemente dieser Kampagne sind auch in der Berliner Ausstellung zu sehen. Die politische Botschaft dahinter ist geblieben – in einer Zeit multipler globaler Krisen aktueller denn je. Frieden ist der rote Faden, der sich durch Onos gesamtes Werk zieht.

    Yoko Ono ruft zum Mitmachen auf

    Viele ihrer Arbeiten leben von der Beteiligung des Publikums. Sie sind erst dann vollständig, wenn andere sie ausführen, verändern oder ergänzen. Die Idee steht im Vordergrund, nicht das Objekt. Die Präsentation in der Neuen Nationalgalerie folgt diesem Prinzip. Die Räume sind zurückhaltend gestaltet: viel Weiß, viel Licht. Die klare Architektur von Mies van der Rohe lässt Raum für das Eigentliche: die Interaktionen und die Menschen, die sie ausführen. Die Schwelle zur Teilnahme ist niedrig, der Zugang offen. Jeder Kontakt mit einem Werk kann anders verlaufen. Auch Kinder können hier unkompliziert mitmachen - etwa beim Kraniche-Falten, beim Sortieren von Steinen oder am Schachtisch.

    Wie dieser Partizipationsansatz funktioniert, zeigen zwei der zentralen Installationen besonders deutlich. „Mend Piece“ (1966) ist eine Einladung zum Reparieren. Auf einem weißen Tisch liegen zerbrochene Tassen, Schalen und Untertassen. Daneben Kleber, Schnüre, Tesafilm und Stifte. Die Besucherinnen und Besucher sind aufgefordert, die Scherben wieder zusammenzusetzen – so gut es eben geht. Perfektion ist dabei nicht das Ziel. Die reparierten Objekte bleiben sichtbar unvollständig, provisorisch, manchmal schief.

    Einladung zum Dialog bei Ausstellung von Yoko Ono in Berlin

    In „Play It By Trust“ (1966/1991) hat Yoko Ono ein klassisches Strategiespiel seiner Gegensätze beraubt. Auf einem langen Konferenztisch sind mehrere Schachspiele aufgebaut. Figuren sowie Felder sind vollständig weiß lackiert, Unterschiede zwischen den Parteien sind nicht mehr erkennbar. Wer hier spielt, muss sich konzentrieren, um den Überblick zu behalten – und verliert ihn meist früher als gedacht. Die klare Trennung zwischen Gegenspielern verschwimmt, das Spiel wird zum Symbol für Vertrauen. Ohne sichtbare Gegner rückt der Gedanke an Wettbewerb in den Hintergrund. Statt Konfrontation geht es um Aufmerksamkeit, Aushandlung und gemeinsames Handeln. Ein Werk, das nicht nur zur Teilnahme, sondern auch zum Innehalten auffordert und das zeigt, wie aus Gegnerschaft Dialog entstehen kann.

    „YOKO ONO: DREAM TOGETHER“ verzichtet auf aufwändige Inszenierungen oder lange erklärende Texte. Stattdessen setzt die Ausstellung auf eine klare Botschaft: Frieden – und die Kraft gemeinsamen Handelns. Die Werke sprechen durch ihre Einfachheit und Offenheit. Wer sich darauf einlässt, wird nicht belehrt, sondern eingeladen, mitzudenken und mitzumachen.

    Die Neue Nationalgalerie in Berlin zeigt die Ausstellung bis zum 14. September.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden