"Hoffmanns Erzählungen" am Theater Ulm: Was den Mann zugrunde richten kann
Plus Regisseur Kay Metzger inszeniert in Ulm die Jacques-Offenbach-Oper "Hoffmanns Erzählungen".
War da zuerst der Alkohol, oder war da zuerst das Pech mit den Frauen? Zum Auftakt von Kay Metzgers Inszenierung der Jacques Offenbach-Oper "Hoffmanns Erzählungen" huscht eine kleine weiße Maus über die Bühne. Eine mechanische, keine lebende – aber sie ist Auftakt einer Interpretation, die die im Delirium tremens eines Alkoholikers offenbar tatsächlich auftretenden weißen Mäuschen ins Zentrum der fantastischen Oper rückt.
Hinter der Schar der weißen Mäuse mit den leuchtend roten Augen, die aus dem übergroßen Flügel wuseln, und die ihr niedliches Eigenleben führen, verbergen sich Chor und Extrachor des Theaters Ulm, von Petra Mollérus in rundbauchige Mäuschenkostüme mit spitzen Schnäuzchen gesteckt. Sie werden über den dreistündigen Opernabend hin nicht nur zum Hingucker, sondern zu einem heimlichen Star des Abends, der am Ende "Bravo!"-Rufe erhält. Die Mäuse sind es auch, die – Hinweis auf den geistig-psychischen Zustand Hoffmanns – am Ende bei ihm bleiben, als alle seine Liebschaften gescheitert sind, als Olympia zerstört, Antonia gestorben ist, und als die seelenfressende Giulietta dem Protagonisten Hoffmann sein Spiegelbild geraubt und ihn ausgenützt hat.
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