
Eine Riesengaudi und eine festliche Weihe

Bei den Eresinger Jubeltagen feiern die Bürger mit ihren Gästen drei Tage lang. Die neue Fahne des Soldaten- und Kameradschaftsvereins zeigt gleich drei Gotteshäuser.
950 Jahre Eresing: Das wurde am Wochenende groß gefeiert. Bürgermeister Josef Loy eröffnete die „Eresinger Jubeltage“ zum dreitägigen Jubiläumsfest.
Den Auftakt machte der Musikverein Eresing unter der Leitung von Jürgen Hartmann. Die Musiker verwöhnten die Zuhörer zusammen mit dem Schülerblasorchester vom Kloster St. Ottilien unter der Leitung von Hans-Günter Schwanzer mit Serenaden am Maibaum. Beim „Land Tirol die Treue“ sangen alle mit. Als es dunkel wurde, präsentierte Tobias Krug eine Lichtinstallation an der Westseite der Kirchenfront – dabei wurde an die vergangenen 950 Jahre erinnert.
Am Samstag war der große Tag für die Jugend, es gab ein Seifenkistenrennen, das vom TSV Eresing veranstaltet wurde. Auf einer Strecke von etwa 240 Metern ging es an den 100 Strohbüscheln vorbei, ehe man am Ziel ankam. Es waren elf Fahrzeuge mit 14 Fahrern am Start. Sehr kurios sah das Gefährt von Ulrich Steer aus, der mit Sohn Paul am Vormittag noch einen „ultimativen Leiterwagen“ zusammenbaute. In zwei Durchgängen wurde der Sieger ermittelt. Als weitest entfernter Teilnehmer war Janes Rabätje mit seinem Vater Ralf aus Weilheim am Start und belegte den zweiten Platz. Egal ob Fabian Goebel, Lenny Faltenbacher oder Kai und Kira Hirschberger oder all die anderen Teilnehmer – alle haben eine tolle Leistung vollbracht, und eine riesen Gaudi war es auch.
Am Samstagabend war ein Open-Air-Konzert mit zwei Bands angesagt – die Schlagzeuger stammen jeweils aus Eresing. Andreas Eppli, inzwischen wohnhaft in Walleshausen, gestaltete die erste Open-Air-Stunde mit der Kashja-Medjo-Band auf dem Platz zwischen Altem Wirt und Kirche, wo ein großer Bühnenwagen stand. Danach folgte die zwölfköpfige Soul- und Funk-Band „Hot House“. Hier saß Christoph Resch am Schlagzeug. Weil Andreas Eppli Christoph Reschs Lehrmeister im Schlagzeugunterricht war, gab es ein gemeinsames Trommelsolo, das unter die Haut ging.
Bevor die Bands den Zuhörern einheizten, führte Roland Höß die Preisverleihung des Dorfvereinsschießens 2017 durch, das im Mai stattgefunden hatte. Insgesamt hatten 206 Schützen aus verschiedenen Vereinen teilgenommen. Für die meisten gab es Bierpreise: Der Soldaten- und Kameradschaftsverein Eresing/Pflaumdorf erhielt 30 Liter Bier; die zweitplatzierte Feuerwehr Eresing 20 Liter und der drittplatzierte Schützenverein Pflaumdorf zehn Liter, zusätzlich gab es 25 Preise für die 206 Teilnehmer. Eine Ehrenscheibe bekam Richard Richter, die von Rudolf Bachmayr von Hand angefertigt worden war.
Der Höhepunkt der Veranstaltung zum 950-Jährigen war am Sonntag die Weihe der neuen Fahne des Soldaten- und Kameradschaftsvereins Eresing/Pflaumdorf. Bereits um acht Uhr begann der Weckruf durch den Musikverein Eresing mit vorausgegangenen zwölf Böllerschüssen, die man weit im Umkreis von Eresing hörte. Nach dem Empfang der Vereine ging es mit einem Kirchenzug vom Feuerwehrhaus zum Maibaum, wo eine große Bühne für die Messe mit Fahnenweihe errichtet worden war. Zusammen mit Pfarrer Thomas Wagner ging es mit der alten und der neuen Fahne zum Gottesdienst, begleitet von den geladenen Vereinen mit ihren Fahnen. Begleitet wurde der Kirchenzug auch von Trägern mit den neuen Fahnenbändern, die nach der Weihe an die neue Fahne angebracht wurden.
Schon 1902 war der Veteranen- und Kameradschaftsverein Windach-Hechenwang der Patenverein der Eresinger. Und auch dieses Mal war er es wieder. Die Mitglieder überbrachten ein neues Fahnenband, genauso wie Fahnenmutter Marita Loy und die anderen Vereine aus Eresing und Pflaumdorf.
In seiner Predigt sprach Pfarrer Thomas Wagner die Gemeinschaft an. So wie die alte Fahne von den vergangenen Kriegskatastrophen erzähle, so könne die neue Fahne einen spannenden Blick in die Zukunft bieten, so Wagner. Dem Pfarrer gefalle es, dass die neue Fahne drei Gotteshäuser beinhaltet: die Ulrichskapelle, die Ulrichskirche und die Georgskirche Pflaumdorf. Nach der Weihe gab es zum Gedenken an die Gefallenen am Kriegerdenkmal einen Segen von Pfarrer Wagner.
Anschließend ging es mit einem Festzug weiter zum Festplatz. Der Vorsitzende des Kameradschaftsvereins Eresing/Pflaumdorf, Hans Weber, bedankte sich bei allen Vereinen und den Organisatoren des Festwochenendes. Auch Landrat Thomas Eichinger richtete im Namen des Landkreises Gratulationen an die Gemeinde Eresing. An der Fahnensegnung und Feier nahmen auch Thomas Goppel, Bürgermeister Richard Michl aus Windach und Bundestagskandidat Michael Kießling aus Denklingen und später Erzabt Wolfgang Öxler teil. Nach dem Mittagessen ging es mit dem Dorffest mit großem Rahmen- und Kinderprogramm weiter. Zudem gab es eine Vorführung der Kinder aus der Kindertagesstätte am Dorfplatz. Für die musikalische Umrahmung der Fahnenweihe und des Dorffestes sorgte der Musikverein Eresing.
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