Der erhoffte schnelle Erfolg ließ 27 Jahre auf sich warten
Eching (ger) - "Den Augenblick, in dem man das tote Mädchen in der Kiste sah, den vergisst man sein ganzes Leben nicht." Das sagt Alfred Wagner. Er war im Herbst 1981 stellvertretender Leiter der Dießener Polizeiinspektion. Für ihn, der seinen Chef vertrat, als die Vermisstenmeldung Ursula Herrmanns am Abend des 15. September einging, wurde gestern dieses grauenhafte Verbrechen nach fast 27 Jahren wieder schlagartig in Eching und am Ammersee lebendig.
Entsprechend war der Auftrieb von Fernseh-, Rundfunk- und Presseleuten in Eching. Viele im Dorf kennen das. Immer wieder wurde der Fall Ursula Herrmann in den vergangenen Jahren in den Medien aufgerührt. Oft schien es, als habe man eine heiße Spur, doch die Hoffnungen auf einen Ermittlungserfolg zerstoben schnell wieder.
Gestern, am Tag nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters Werner M., war der Medienauftrieb in der Gemeinde am Ammersee-Nordufer so groß wie seit der Tat nicht mehr. Reporter schwärmten durch das Dorf, am neuen Friedhof wurde gefilmt und fotografiert. Ursulas Grab schmückt ein schmiedeeisernes Kreuz, der Buchs ist groß geworden in den vergangenen 27 Jahren, aber das Herz aus Blumen, das dort liegt, ist frisch. Die Nachricht, dass der Fall Ursula Herrmann jetzt offenbar aufgeklärt ist, verbreitete sich seit dem frühen Morgen in Eching wie ein Lauffeuer. "Wir sind erfreut, dass der Täter vermutlich gefasst ist", sagt Erwin Stangl, dessen Metzgerei eine der Anlaufstellen der Reporter war. Eine Tochter von ihm ging mit Ursula Herrmann in die Schule, erzählt er. Und er kennt noch gut die Aufgeregtheit in den Wochen nach der Tat, geriet er doch selbst in das Visier der Ermittler. Der Grund: Wenige Tage vor der Entführung hatte er mit zwei Vereinskollegen im Weingarten nahe des späteren Tatorts die Route für eine Fuchsjagd markiert - und war dabei von Zeugen beobachtet worden. Die Kripo setzte einen riesigen Ermittlungsapparat in Gang: Massenhaft wurden Fingerabdrücke gemacht, die Ermittler gingen von Haus zu Haus.
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