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Landkreis Landsberg: Heißen die Kreiskulturtage bald anders?

Landkreis Landsberg

Heißen die Kreiskulturtage bald anders?

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    Die Ausstellung "Die Haut, in der ich wohnte" von Matthias Rodach im Foyer des Rathauses in Landsberg war eine Veranstaltung bei den Kreiskulturtagen.
    Die Ausstellung "Die Haut, in der ich wohnte" von Matthias Rodach im Foyer des Rathauses in Landsberg war eine Veranstaltung bei den Kreiskulturtagen. Foto: Julian Leitenstorfer

    Die zweiten Kreiskulturtage im Landkreis Landsberg sind am Sonntag mit einem Konzert in der Ulrich-Kirche in Eresing zu Ende gegangen. Monika Drasch, Friedrich Custodio Spieser und Johann Zeller begeisterten mit Marienliedern. Für die Beauftragte für die Kreiskulturtage, Annunciata Foresti, war der Veranstaltungsreigen ein großer Erfolg. Auch Landrat Thomas Eichinger zeigte sich laut Pressemitteilung überaus zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Kreiskulturtage.

    Lesen Sie hier unseren Bericht von der Eröffnungsveranstaltung: Kreiskulturtage: Ein mutiger Auftakt, der neugierig macht

    Zu den fast 40 Veranstaltungen mit rund 150 Künstlern kamen gut 10.000 Besucher. Die Kreiskulturtage seien erfolgreich für alle Teilnehmer gewesen, sagt Annunciata Foresti. Jeder habe öffentliche Aufmerksamkeit und meistens auch ein volles Haus bekommen: „Das Thema ,Mut’ war sehr vielfältig und anregend. Und es freut mich natürlich auch, vor zwei Jahren den richtigen Riecher gehabt zu haben.“

    Konstantin Wecker sorgte in Hurlach für Stimmung

    Ihre persönlichen Highlights seien die Auftaktveranstaltung im Landsberger Stadttheater mit vielen Künstlern und auch der Auftritt von Konstantin Wecker in Hurlach gewesen. „Dort war eine wahnsinnig gute Stimmung.“ Als besonders empfand Annunciata Foresti auch die Inszenierung des Musiktheaterstücks von Nathalie Robinson über die polnische Krankenschwester Irena Sendler, die während des NS-Regimes im Warschauer Ghetto jüdische Kinder rettete. „Ich hoffe, sie kann dieses Stück noch in Schulen zeigen.“

    Unsere Bildergalerie von der Eröffnung der Kreiskulturtage

    Die Auftaktveranstaltung sei nach außen geöffnet worden, erzählt Annunciata Foresti, es habe Freikarten in den Fremdenverkehrsbüros gegeben. Somit habe man eine breitere Besucherschicht erreicht. Und DJ Rupen sorgte im Anschluss dafür, dass nicht nur Kunst bewundert werden konnte, sondern auch eifrig getanzt wurde, wie die Kreisbeauftragte berichtet.

    Für fast jeden Geschmack war etwas dabei

    Insgesamt standen zwei Wochen lang Ausstellungen, Konzerte, Theater- und Filmaufführungen sowie Vorträge auf dem Programm. Für alle Altersklassen und Geschmäcker sei etwas dabei gewesen, heißt es in der Pressemitteilung, „von kulturell anspruchsvolleren bis hin zu etwas populäreren Veranstaltungen“. Die Angebote seien von den Menschen im gesamten Landkreis sehr gut angenommen worden.

    Annunciata Foresti ist es wichtig, dass die Kreiskulturtage in vielen Orten des Landkreises zu erleben waren, zum Beispiel in Oberdießen, Pestenacker, Thaining, Eresing, Denklingen, Hurlach oder im Kreisseniorenheim in Vilgertshofen. Dort habe unter der Überschrift „Kunst trifft Demenz“ eine Kapelle Musik der 1960er-Jahre gespielt, was die Senioren zum Mitsingen und Mittanzen animiert habe. „Es war keine spektakuläre Veranstaltung, aber auch solche Termine sind mir wichtig.“ Breit aufgestellt und über den ganzen Landkreis verteilt, so stellt sich Annunciata Foresti das Festival auch weiter vor. Und sie wünscht sich, dass sich noch mehr Vereine intensiv am nächsten Kulturfestival des Kreises beteiligen.

    Drei Events fielen aus

    Größere Probleme seien nicht aufgetreten, zwei Veranstaltungen seien aus persönlichen Gründen der Künstler entfallen und ein Orff-Workshop habe wegen mangelnder Nachfrage nicht durchgeführt werden können. Auf Jugendworkshops will Annunciata Foresti künftig verzichten, sie liefen nicht. Um so mehr funktioniert ihren Ausführungen nach dagegen, die Jugend selbst Veranstaltungen organisieren zu lassen und sie dabei zu unterstützen – wie beispielsweise bei dem Konzert von Jugendlichen im Dießener Augustinum.

    „Ich gehe davon aus, dass sich das Konzept ändern wird, da der Umfang in der bisherigen Form von mir alleine nicht mehr zu bewältigen ist.“ Es sei für sie persönlich eine große Herausforderung gewesen. „Ich habe in der Zeit der Vorbereitung kaum in meinem Atelier arbeiten können. Insgesamt habe ich rund 5000 Stunden Arbeit in die Kreiskulturtage investiert“, sagt Foresti weiter, die selbst als Malerin der Kunstszene angehört. In Gedanken ist sie aber schon bei den nächsten Kreiskulturtagen. Bevor sie eigene Idee vorstellt, will sie erst mit Landrat Thomas Eichinger darüber sprechen.

    Eines verrät Annunciata Foresti dann doch: Sie würde gerne den Namen ändern. „Kreiskulturtage, das ist ein Zungenbrecher und reizt junge Leute nicht, die wir mit ins Boot holen wollen.“

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