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„Bunbury oder Ernst sein ist alles“ – Humorvolle Komödie über Identität und Lügen im Stadttheater Landsberg

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Im Landsberger Stadttheater werden falsche Identitäten entlarvt

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    Seit November probt das Landsberger Projekttheater die Komödie „Bunbury oder Ernst sein ist alles“.
    Seit November probt das Landsberger Projekttheater die Komödie „Bunbury oder Ernst sein ist alles“. Foto: Christian Rudnik

    In einer Welt, in der wir täglich mit Erwartungen und sozialen Normen konfrontiert werden, hat Oscar Wildes Komödie „Bunbury oder Ernst sein ist alles“ erstaunlich viel Relevanz für unsere heutige Zeit. Auch heute noch leben viele in einer Welt, in der das äußere Erscheinungsbild und die Erfüllung gesellschaftlicher Anforderungen oft mehr zählen als die wahre Identität. Das Landsberger Projekttheater bringt dieses zeitlose Stück auf die Bühne und lädt das Publikum ein, über die Rolle von Authentizität, Selbstverstellung und die Anforderungen der Gesellschaft nachzudenken. Unsere Redaktion war bei den Proben in der Alten Schmiede dabei.

    In Oscar Wildes Komödie „Bunbury oder Ernst sein ist alles“ erwartet das Publikum ein humorvolles und verzwicktes Schauspiel. Die Geschichte dreht sich um die beiden jungen Männer Jack (Robert Steer) und Algernon (Andreas Keller), die beide ein Leben voller Geheimnisse und Lügen führen, um ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen zu entkommen. Jack, ein angesehener Gentleman, gibt vor, einen lasterhaften Bruder namens „Ernst“ zu haben, um den er sich kümmern muss, damit er den Anforderungen seiner Gesellschaftsschicht entkommen kann. Algernon, ein charmanter und leichtlebiger Charakter, hat sich seinen eigenen Ausweg erschaffen: Einen erfundenen Freund namens Bunbury, dessen ständige Krankheiten ihm die Freiheit verschaffen, die langweiligen gesellschaftlichen Pflichten zu meiden.

    Die Wahrheit lässt sich nicht verleugnen

    Als Jack sich in Gwendolen (Rosina Zeidler) verliebt, die sich nur einen „Ernst“ als Ehemann wünscht, und Algernon unerlaubterweise in das Landhaus von Jack kommt, um sich dort als Jacks Bruder Ernst auszugeben, eskaliert die Situation. Insbesondere als sich auch noch Jacks Mündel, Cecily (Verena Steer), in Jacks Bruder Ernst verliebt, der in Wirklichkeit Algernon ist. Die beiden Frauen erfahren schließlich von den Lügen ihrer Verlobten, was zu einem humorvollen, aber spannungsgeladenen Schlagabtausch führt. Der Schwindel wird aufgedeckt und beide Männer müssen sich mit ihren erfundenen Identitäten auseinandersetzen. Am Ende zeigt sich jedoch, dass Jack tatsächlich einen guten Grund hatte, sich „Ernst“ zu nennen, und das ganze Chaos kommt erstaunlicherweise doch noch zu einem Happy End.

    „Bunbury oder Ernst sein ist alles“ lebt von Verwechslungen und falschen Identitäten. „Es geht um Sein und Schein und dass man etwas anderes sein möchte als man ist, aber am Ende entkommt man seiner eigenen Identität nicht“, sagt Viola Griesinger, die in der Rolle der Gouvernante Miss Prism zu sehen ist. Mit verworrenen und spritzigen Dialogen wird das Stück zu einem unterhaltsamen und nachdenklich stimmenden Erlebnis. Der Originaltitel „The Importance of Being Earnest“ spielt auf die doppelte Bedeutung des Begriffs „earnest“ im Englischen an. Einerseits ist „earnest“ der Deckname von Jack, wenn er in die Stadt reist, um sein geheimes Doppelleben zu führen. Andererseits bedeutet „earnest“ im Deutschen auch „aufrichtig“ oder „ernsthaft“.

    Beim Landsberger Projekttheater gibt es viele helfende Hände

    Doch nicht nur auf der Bühne wird viel geleistet – auch hinter den Kulissen muss alles reibungslos funktionieren. Um Frisur und Make-up kümmern sich Emma Chalupar, Norah Rost und Saskia Thier, die sich in einer Ausbildung zu Friseurinnen befinden, sowie die Friseurmeisterin Marina Munk und Susanne Hansen. Für die passenden Kostüme hat sich das Projekttheater im „Kostümverleih Annelies“ in Wessobrunn eingekleidet, während Andrea Winterhalder für die musikalische Begleitung am Klavier sorgt. Die Bühnenbildprojektionen übernimmt Vanessa Terrode, die für die Gestaltung der Bildprojektionen auf der Rückwand zuständig ist. Die Requisiten kommen aus verschiedensten Ecken, da jeder mit anpackt und auf der Suche nach den passenden Utensilien ist. „Jeder bringt einfach mit, was man gerade Zuhause herumliegen hat“, sagt Robert Steer. So habe man schnell alle passenden Requisiten zusammen.

    Der Regieassistent Luis Steer gibt Tipps und Feedback während der Theaterprobe in der Alten Schmiede.
    Der Regieassistent Luis Steer gibt Tipps und Feedback während der Theaterprobe in der Alten Schmiede. Foto: Christian Rudnik

    Die Regie führt Carola Schuppert, mit Unterstützung von Viola Griesinger und Luis Steer, der auch den Butler Merriman spielt. Weitere Rollen sind mit Constanze Günther als Lady Bracknell, Darron Terrode als Diener Lane und Heike Böhling als Dr. Chasuble besetzt. „Bunbury oder Ernst sein ist alles“ verspricht einen Theaterabend voller Humor, cleverer Dialoge und einer gehörigen Portion skurriler Verwicklungen – ein Stück, das auch heute noch mit seiner scharfsinnigen Gesellschaftskritik begeistert. Gespielt wird am 24., 25., und 26. Mai im Landsberger Stadttheater.

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