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Fasching in Epfach: Betonmischer, Fischtreppe und Kritik am Landrat

Epfach

Mit dem Betonmischer und der Fischtreppe zum Faschingsumzug in Epfach

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    Sicherheitsbarrieren in Echtzeit während des Umzugs herstellen, schlugen einige Epfacher vor.
    Sicherheitsbarrieren in Echtzeit während des Umzugs herstellen, schlugen einige Epfacher vor. Foto: Christian Rudnik

    Für die Narren im südlichen Landkreis Landsberg ist am Faschingsdienstag völlig klar, wo sie am meisten Spaß haben: beim Umzug in Epfach. Entlang der Via Claudia standen die Zuschauerinnen und Zuschauer dicht gedrängt und genossen das himmlische Wetter und die Mottowagen der Narren, die auch aus dem angrenzenden Landkreis Weilheim-Schongau wieder zahlreich anreisten. Besonders ins Auge vielen heuer ein Betonmischer, eine Fischtreppe und die goldene Verkleidung des TSV Epfach. Alle drei Gruppen übten mit ihren Mottowagen Kritik an aktuellen Themen. In einem Fall entschied sich die Gruppe vorab, die Sprüche auf ihrem Mottowagen zu entschärfen.

    Der Faschingsumzug durch Epfach / Gaudiwurm / Epfach
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    Bei frühlingshaftem Wetter erfreuen sich die Besucher am Epfacher Gaudiwurm.

    Die Epfacher Christian Solcher, Markus Jocher und Martin Haberstock wollten mit ihrem Wagen die steigenden Auflagen kritisieren, unter denen Faschingsumzüge überhaupt noch stattfinden können. Ihre Gruppe hatte einen Betonmischer dabei. „Soll die Veranstaltung sicher sein, betonieren wir den passenden Stein“, war an ihrem Wagen zu lesen. „Die Ereignisse von Mannheim konnten wir nicht vorhersehen und auch nicht mehr darauf reagieren, deswegen lassen wir einzelne Sprüche jetzt weg“, sagte Jocher.

    In Fischkostümen und mit Angeln zum Faschingsumzug in Epfach

    Infrage gestellt wurde beim Faschingsumzug auch der Bau einer Fischtreppe am Lech für viel Geld. Markus Karg von der Faschingsgesellschaft Epfach frotzelte, dass sich die Fische nun endlich fit halten könnten. Wie das aussehen könnte, demonstrierten sie auf ihrem Wagen. Sie schwangen an einer Stange wie Turner und krochen dann weiter vor unter dem Hindernis hindurch. Zudem hatten sie eine blaue Rutsche verbaut, für den entspannten Weg zurück. Am Wagen war zu lesen: „Flussaufwärts geht es mit viel Schwung, die Fischtreppe hält den Hecht jetzt jung.“ Sie hatten passende Kostüme an und Angeln dabei.

    Die Fische im Lech beschäftigten die Teilnehmenden beim Gaudiwurm in Epfach.
    Die Fische im Lech beschäftigten die Teilnehmenden beim Gaudiwurm in Epfach. Foto: Christian Rudnik

    Kritik wurde auch am geplanten Neubau des Landratsamts in Landsberg für 120 Millionen Euro geübt, der per Bürgerentscheid kürzlich klar abgelehnt wurde. Die Kindergruppe des TSV Epfach verkleidete sich als goldene Kiesel – diese Form sollte das angedachte Gebäude haben – und bescheinigte Landrat Thomas Eichinger (CSU) er wolle sich ein Oval Office bauen, wie es die US-Präsidenten haben. Das Geld solle lieber in Bildung investiert werden, forderten sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Sie hatten auch einen betrübt dreinschauenden Landrat dabei, auch wenn es sich nur um eine selbst gebastelte Maske und nicht den Landrat selbst handelte. Ein einzelner Teilnehmer griff die geplanten Gasbohrungen in Reichling auf. Gasvorkommen sollten regional genutzt werden, statt bei Putin oder Trump einzukaufen, forderte er und sprach die Gäste des Umzugs an, in wessen Garten er eine Bohrung vornehmen dürfe.

    Insgesamt beteiligten sich heuer 23 Gruppen an dem Umzug in Epfach. Hoch im Kurs standen als Themen Super Mario/Mario Kart (Landjugenden Hohenfurch und Birkland) und Après-Ski (Landjugenden Reichling und Wessobrunn). Für Filme als Faschingsmotto entschieden sich die Landjugenden Rott und Fuchstal. Doch es wurde nicht nur Kritik geübt und ausgelassen gefeiert. Die Turnerinnen des TSS Denklingen und der Minigarde aus Apfeldorf zeigten, was sie drauf haben. Bei der TSS ließen sich die jungen Männer nicht lumpen, taten es den Mädchen und jungen Damen gleich und hievten einen der Ihren in die Höhe, was mit Applaus und Jubel quittiert wurde. Mehrere Gruppen zeigten später im Zelt, dort wurde nach dem Umzug weitergefeiert, noch einmal ihr Können.

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