
Gudrun Benteler aus Finning und ihr Weg in ein neues Lebensglück

Plus Gudrun Benteler ist Teil einer sechsteiligen TV-Doku: Am 9. Januar wird gezeigt, wie sie auch mithilfe plastischer Chirurgie eine schwere Lebenskrise bewältigte.

"Finding Beauty" lautet der Titel einer sechsteiligen TV-Doku über Frauen mit besonderer Geschichte. Aus Finning ist Gudrun Benteler mit dabei. Am Montag, 9. Januar, um 20.15 Uhr wird die Folge auf Sixx ausgestrahlt.
Über eine Freundin erfuhr Gudrun Benteler kurz vor Ostern von einem Aufruf renommierter Fachärztinnen für plastische und ästhetische Chirurgie, die Patientinnen zu einem neuen Lebensgefühl verhelfen wollen. Dabei ging es nicht einfach nur darum, Teile des Körpers zu verändern, sondern Frauen zu helfen, die eine belastende Geschichte hinter sich haben. Wie alle Kandidatinnen musste auch Gudrun Benteler, die als Produktspezialistin und internationale Trainerin für zahnärztliche und kieferorthopädische Praxen arbeitet, in Vorgesprächen überzeugen.
Auf den ersten Blick ist nicht ersichtlich, dass die Finningerin Probleme haben könnte. Hinter der Fassade zeigt sich aber ein anderes Bild, das auch die Macher der Dokumentation und Dr. Luise Berger, eine der vier Ärztinnen, überzeugt hat: Gudrun Benteler ist in den vergangenen Jahren durch ein tiefes Tal der Tränen gegangen. 2017 wurde bei ihr Eierstockkrebs diagnostiziert, es folgten eine große Operation und mehrere Zyklen Chemotherapie. "Mit vielen Schmerzen, Übelkeit, Verlust der Haare und allen damit verbundenen Ängsten und Tränen", berichtet sie.
Gudrun Benteler musste mehrere Jahre gegen die Krebserkrankung ankämpfen
Zwei Jahre später kam der Krebs zurück – erneute OP und Chemotherapie. Ende 2020 nochmals Verdacht auf Rückfall. Nach einer erneuten OP Anfang 2021 gab es Gott sei Dank Entwarnung. Insgesamt war es eine bedrückende Zeit mit großer Traurigkeit und psychischen Krisen für die alleinerziehende Mutter zweier Söhne. "In so einer Zeit tut jeder Blick in den Spiegel weh", sagt die Finningerin. Schon während ihrer Erkrankung sei sie mit ihren Oberlidern nicht zufrieden gewesen, die Augen hätten vom vielen Weinen kleiner als vorher und immer müde gewirkt, die herabhängenden Lider hätten sie im täglichen Leben und besonders beim Lesen gestört.
Als sie den Aufruf sah, überlegte die 53-Jährige "keine drei Sekunden" und schrieb, bestärkt auch von ihren Söhnen, eine E-Mail. Es folgten Vorgespräche mit der Produktionsfirma und Dr. Luise Berger aus München: "Ich habe bewusst nach Patientinnen Ausschau gehalten, die einerseits eine interessante Geschichte zu erzählen hatten und andererseits einen nachvollziehbaren Wunsch nach körperlicher Veränderung hegten. Von Gudrun war ich sofort eingenommen, sie ist eine beeindruckende, total positive Powerfrau, die den Kampf gegen eine zehrende Tumorerkrankung gewonnen hat. Ich konnte sofort verstehen, dass sie den Hautüberschuss der Oberlider loswerden wollte", so Berger. Und Gudrun Benteler sagt: "Natürlich war ich zunächst unsicher. Aber als ich mit Dr. Berger gesprochen habe, wusste ich sofort: Ihr kann ich absolut vertrauen. Wir waren uns sofort sympathisch. Zudem hat Dr. Luise Berger bereits rund 1300 Oberlidstraffungen durchgeführt."
Schon am Tag nach der Operation war Gudrun Benteler wieder im Homeoffice tätig
Die einstündige Operation unter örtlicher Betäubung wurde am im Mai gefilmt. "Schon am nächsten Tag habe ich im Homeoffice wieder gearbeitet und nicht den Hauch einer Schwellung oder eines blauen Flecks gehabt. Das Ergebnis ist mega, ich bin total glücklich damit", so Benteler. Die fertige Sendung hat sie selbst noch nicht gesehen.
"Will ich, dass ganz Deutschland weiß, was ich gemacht habe?", diese Frage stellte sie sich selber. Und die Antwort lautet: "Ja, denn es ist mir egal, was andere denken. Ich möchte mit meiner Geschichte anderen Patientinnen Mut machen." Natürlich sei die Krankheit weiter präsent, aber sie habe ihre Traurigkeit hinter sich gelassen und schaue mit offenem Blick und weniger Angst in die Zukunft. Dabei habe auch die OP sehr geholfen. "Wer diesen Weg der Krankheit nicht wie ich gehen musste, der soll und darf sich kein Urteil erlauben." Anderen Patientinnen rät sie: "Macht das, was ihr euch schon lange wünscht. Hört mehr auf euch selbst, statt auf andere." Sie habe sich den Satz eines Arztes nach der ersten Krebs-OP gemerkt: "Sie müssen jetzt einen gesunden Egoismus entwickeln." Es lohne sich zu kämpfen, und wenn es einem wieder gut gehe, solle man sich auch etwas gönnen.
Mehrfach wurde Gudrun Benteler gefragt, ob sie im Urlaub war
Die OP habe ihr gutgetan, schon mehrfach sei sie seitdem angesprochen worden, ob sie im Urlaub war, da sie gut aussehe und "strahle". Auch von Personen, die nichts von der OP wissen. Dieses positive Feedback freut auch Dr. Berger: "Gudrun sieht jetzt so viel frischer und glücklicher aus. Es ist, als hätte sie mit der OP auch einen Teil der Last durch die Krebserkrankung hinter sich lassen können. Das ist der Grund, weshalb ich meinen Job so liebe. Ich helfe Menschen dabei, sich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen."
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