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Geltendorf: Geltendorfer Vereinen drohen zusätzliche Kosten

Geltendorf

Geltendorfer Vereinen drohen zusätzliche Kosten

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    Beispielsweise für die Nutzung des Geltendorfer Bürgerhauses werden möglicherweise künftig Gebühren fällig.
    Beispielsweise für die Nutzung des Geltendorfer Bürgerhauses werden möglicherweise künftig Gebühren fällig. Foto: Christian Rudnik (Archiv)

    Etwas zu viel stand für den Geltendorfer Bürgermeister Robert Sedlmayr (und auch die allermeisten Gemeinderatsmitglieder) bei der jüngsten Sitzung auf der Tagesordnung. Zu Beginn wurde deshalb der Punkt von der Agenda genommen, bei dem es um künftige Benutzungsgebühren für gemeindliche Gebäude gehen sollte. Dieses Thema, so Sedlmayr, wolle er vor einem Beschluss erst einmal mit den Vereinen besprechen.

    Deren Vertreter waren bei einer Vorständeversammlung ein paar Tage zuvor auf dieses Thema aufmerksam geworden. Bei der Zusammenkunft wies Sedlmayr auf die anstehende Gemeinderatssitzung hin, deren Tagesordnung während seiner urlaubsbedingten Abwesenheit erstellt worden war. Was sich hinter den Überlegungen der Gemeinde diesbezüglich genau verbirgt, blieb bei dem Vorständetreffen offen, erzählt Wolfgang Kurz vom Heimat- und Trachtenverein, der in der jüngsten Gemeinderatssitzung als Zuhörer anwesend war. Der Trachtenverein nutzt beispielsweise die Schulturnhalle für größere Veranstaltungen, etwa zu Jubiläumsfeiern oder als Gastgeber des Wertungsplattelns.

    Eine Gemeinderätin sieht keinen Grund für weiteres Verhandeln

    Wie alle Vereine, die eine Veranstaltung in der Halle oder im Bürgerhaus abhalten, hat auch der Trachtenverein bislang weder eine Miete noch einen Beitrag für Energie und Wasser bezahlen müssen. Warum soll das nun geändert werden? Bürgermeister Sedlmayr sagt dazu, Ausgangspunkt der Überlegungen sei gewesen, Liegenschaften wie Schulturnhalle, Bürgerhaus und Paartalhalle in Walleshausen sollten von allen Interessierten - nicht nur Vereinen - genutzt werden können. Zu diesem Zweck sollte jetzt eine Gebührensatzung erlassen werden. Im Finanzausschuss war diese schon beschlussreif diskutiert worden, wie Lucia Häfele (ÖDP) in der Gemeinderatssitzung erwähnte. Anlass für eine Vertagung sah sie nicht. „Es ist eine Lappalie, was die Vereine bezahlen müssen“, sagte sie, „da verhandeln wir nicht mehr.“

    Häfele blieb mit dieser Haltung jedoch allein. „Vereine sind der Kitt unserer Gesellschaft“, mahnte Claudius Mastaller (Unabhängige Bürger), „wir sollten die Vereine informieren und mitnehmen und das nicht als wirtschaftliche Sache sehen.“ Der Tagesordnungspunkt mit den Gebühren für gemeindliche Gebäude wurde daraufhin von der Tagesordnung genommen.

    Wahrscheinlich wird es zwischen Gemeinde und Vereinen noch Gesprächsbedarf geben. Zusätzliche Kosten seien für Vereine immer schlecht, meint Trachtenvereinsvorstand Wolfgang Kurz. Er denkt auch, dass die Frage von Nutzungsgebühren differenziert betrachtet werden muss. Die Nutzungen seien ja auch unterschiedlich: Einerseits gebe es Veranstaltungen, bei denen Umsatz gemacht werde, andererseits seien solche Umsätze aber während einer künstlerischen Ausstellung oder bei Sportangeboten eher nicht zu erwarten. „Deshalb finde ich es nicht falsch, wenn unsere Meinung eingeholt wird.“

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    2 Kommentare
    Günter Weber

    ..ein weiterer Schritt um Vereinsleben abzuschaffen, und die Anzahl der Leute zu reduzieren die sich Ehrenamtlich engagieren und zwar deshalb: Finanzielle Belastung kleiner Vereine: Viele Vereine verfügen über ein begrenztes Budget, das oft aus Mitgliedsbeiträgen und gelegentlichen Spenden besteht. Zusätzliche Kosten könnten dazu führen, dass sie ihre Aktivitäten einschränken müssen oder im schlimmsten Fall sogar aufgeben. Weniger Engagement im Ehrenamt: Wenn es schwieriger wird, Vereine am Laufen zu halten, könnten Menschen abgeschreckt werden, sich ehrenamtlich zu engagieren. Schließlich müssen sie dann möglicherweise zusätzlich Spenden oder höhere Beiträge organisieren, was die Attraktivität mindert. Rückgang sozialer Angebote: Vereine bieten oft Freizeitangebote, Bildungsinitiativen oder soziale Unterstützung, die ohne sie nicht von öffentlichen Stellen geleistet werden könnten. Eine Schwächung der Vereine könnte sich negativ auf das Gemeinwohl auswirken.

    Günter Weber

    Mögliche Lösungsansätze: Ausnahme- oder Ermäßigungsregelungen: Die Gemeinde könnte ermäßigte oder gestaffelte Gebühren für Vereine einführen, die nachweislich gemeinnützig sind oder wichtige soziale Arbeit leisten. Transparente Kostenverteilung: Eine klare Darstellung, wofür die Kosten verwendet werden (z. B. Gebäudewartung, Energie), könnte das Verständnis der Vereine erhöhen und die Akzeptanz fördern. Förderprogramme: Gemeinden könnten Förderprogramme oder Zuschüsse anbieten, um die Mehrkosten zu kompensieren, insbesondere für kleine oder gemeinnützige Vereine. Gemeinsame Nutzung optimieren: Vereine könnten Anreize erhalten, Gebäude gemeinsam zu nutzen, um die Kosten für alle zu senken.

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