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Igling: Haben sich Reichsbürger in Igling getroffen?

Igling

Haben sich Reichsbürger in Igling getroffen?

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    In einer ehemaligen Gaststätte in Igling sollen sich Reichsbürger und sogenannte Selbstverwalter getroffen haben.
    In einer ehemaligen Gaststätte in Igling sollen sich Reichsbürger und sogenannte Selbstverwalter getroffen haben. Foto: Jochen Lübke (Symbolbild)

    Haben sich Mitte September in einer ehemaligen Gaststätte in Unterigling Reichsbürger und sogenannte Selbstverwalter getroffen? Nach Informationen unserer Redaktion ermittelt dazu die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck. Die Grüne Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel aus Kaufering hatte durch Zufall von dem vermeintlichen Treffen erfahren und eine Anfrage an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gestellt.

    Wie Gabriele Triebel gegenüber unserer Redaktion sagt, hätten Spaziergänger Mitte September vor dem Gasthaus Weißes Lamm in Igling Autos mit Aufklebern gesehen, die auf Reichsbürger, Identitäre und Corona-Leugner hingewiesen hätten. Daraufhin habe sie eine Anfrage an die Bayerische Staatsregierung gestellt und gefragt, welche Erkenntnisse und Informationen zu der Veranstaltung vorliegen. In ihrer Anfrage schreibt Triebel, dass das Treffen im Rahmen der „Heimatkunde-Tour 2024“ am Wochenende, 14. und 15. September, durchgeführt wurde. Gleichzeitig wollte die Landtagsabgeordnete wissen, welche Erkenntnisse und Informationen zur vorangegangenen „Heimatkunde“-Veranstaltung am 8. Juni in München vorliegen und über welche Informationen die Staatsregierung zur SC 360° Media UG verfügt, die als Veranstalter des Treffens in Igling gelte.

    Innenminister Joachim Herrmann nimmt zu dem Treffen in Igling Stellung

    Auf Triebels Anfrage antwortete Staatsminister Joachim Herrmann: Demnach lägen dem Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz keine Erkenntnisse über eine Veranstaltung der „Heimatkunde-Tour“ am 14. und 15. September in Igling vor. Zu einer Veranstaltung am 8. Juni in München sei bekannt, dass diese auf einem offen einsehbaren Telegram-Kanal angekündigt und beworben wurde. Ob die Veranstaltung tatsächlich stattfand, sei nicht bekannt. Die Anfrage Triebels hat aber offenbar dennoch Folgen. Denn nach Informationen unserer Redaktion ermittelt mittlerweile die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck in der Sache.

    Das Projekt „SC 360° Media“ wird laut Joachim Herrmann dem Phänomenbereich der Reichsbürger und Selbstverwalter mit Bayernbezug zugeordnet. Regelmäßig würden neue Folgen eines Videopodcasts „geht‘s los?“ unter anderem auf YouTube veröffentlicht. „In ihren Videos gehen die Betreiber auf aus ihrer Sicht aktuelle politische Ereignisse ein. Untermalt wird diese vordergründige Kommentierung der aktuellen Nachrichtenlage mit Aussagen, die Bezüge zur Ideologie der Reichsbürger und Selbstverwalter aufweisen“, so die Antwort des Innenministers.

    Gabriele Triebel sagt, sie habe auch Iglings Bürgermeister Günter Först informiert, der erst im Nachhinein von dem Treffen erfahren habe. Nach Informationen unserer Redaktion wurde die Veranstaltung bei der Gemeinde nicht angemeldet. Das ehemalige Gasthaus Weißes Lamm gehört Gemeinderat Dominique Graf von Maldeghem und ist die Heimat der Unteriglinger Schützen, die das Gebäude gemietet haben.

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