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KI steuert Notapotheken: Vorteile und Hürden im Überblick

Landkreis Landsberg

Neue Regelung bei Notapotheken: „Wir sind der KI ausgeliefert“

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    Seit Anfang des Jahres organisiert künstliche Intelligenz der Plan der Notdienst-Apotheken in Deutschland.
    Seit Anfang des Jahres organisiert künstliche Intelligenz der Plan der Notdienst-Apotheken in Deutschland. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Grundlegend verändert hat sich zum neuen Jahr der Plan der Apotheken-Notdienste in Deutschland. Während die Pläne bislang landkreisweit organisiert waren, organisiert seit Januar eine künstliche Intelligenz die Notdienst-Struktur. Laut bayerischer Landesapothekenkammer soll die neue Regelung für eine klare Struktur sorgen und es Patienten und Apotheken erleichtern, den Notdienst zu planen. Das Ziel klingt vielversprechend: 92 Prozent der Menschen in Bayern finden innerhalb von 20 Kilometern stets eine Notfallapotheke. In der Realität hakt es noch an einigen Stellen, sagt Marc Schmid, Sprecher der Apothekerinnen und Apotheker im Landkreis Landsberg. Fällt ein medizinischer Notfall auf einen ungünstigen Tag, kann das für Patientinnen und Patienten einen langen Weg bedeuten.

    An einigen Tagen hat keine einzige Apotheke im Landkreis Landsberg Notdienst

    Wie Schmid erklärt, hatte bei der vorigen Regelung immer eine Apotheke in Penzing, Kaufering, Landsberg oder Buchloe geöffnet. Inzwischen sieht es anders aus: so kann es an einigen Tagen sein, dass im ganzen Landkreis Landsberg geschweige denn in unmittelbarer Nähe zur Stadt keine Apotheke Notdienst hat und die nächsten Stellen in Schwabmünchen, Schongau und Weilheim sind. Wer etwa in Landsberg wohnt und außerhalb der regulären Öffnungszeiten dringend ein Medikament benötigt, hat an einigen Tagen einen deutlich weiteren Weg vor sich.

    Schwabmünchen ist in diesem Beispiel mit 20 Minuten Autofahrt die nächstgelegene Alternative. Nach Weilheim und Schongau benötigt man zwischen 25 und 40 Minuten – vorausgesetzt, man besitzt ein Auto. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dauert es deutlich länger, ab einer gewissen Uhrzeit gibt es überhaupt keine Zug- und Busverbindungen mehr. Vor allem für nicht mobile Bürgerinnen und Bürger, wie Senioren, kann die neue Regelung im Notfall zum Problem werden. Zumindest an den meisten Tagen ist auch eine Apotheke in Landsberg 24 Stunden lang in Betrieb.

    In städtischen Gebieten merkt man von der neuen KI-Regelung für Apotheken weniger

    Für Marc Schmid und andere Apotheker sei das neue System nicht immer von Vorteil. „Es kann sein, dass wir innerhalb von einer Woche zwei 24-Stunden-Dienste machen müssen. Davor war es etwa alle zwei Wochen“, sagt Schmid. Das erschwere die Besetzung der Dienste. Durch die KI-Regelung sei die Regelmäßigkeit verloren gegangen. „Wir sind der KI ausgeliefert“, meint er. Insgesamt haben die meisten Apotheken pro Jahr jedoch etwas weniger Notdienste. Sein vorläufiges Fazit fällt verhalten aus: „Im Bereich Landsberg hat die Regelung keine großen Vorteile. In dünn besiedelten Gebieten könnte es schon etwas bringen“, so der Apothekensprecher. Er betont: „Das Ganze ist noch eine Testphase. Da darf sich noch einiges entwickeln.“

    Eine Übersicht über die nächstgelegenen Apotheken im Notdienst gibt es im Internet unter www.blak.de/notdienstsuche oder telefonisch unter der kostenlosen Festnetznummer 0800 00 22 833.

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