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Landkreis Landsberg: Der Austausch mit den Bürgern ist Alex Dorow ein Anliegen

Landkreis Landsberg

Der Austausch mit den Bürgern ist Alex Dorow ein Anliegen

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    Der Landsberger Landtagsabgeordnete Alex Dorow in seinem Büro in der Ludwigstraße.
    Der Landsberger Landtagsabgeordnete Alex Dorow in seinem Büro in der Ludwigstraße. Foto: Christian Rudnik

    Wie sieht der Alltag eines oder einer Landtagsabgeordneten aus? Was wurde erreicht, welche Ziele gibt es? Wie gelingt es, Beruf, Hobbys und Familie unter einen Hut zu bekommen? Darüber sprach unsere Redaktion mit den Landtagsabgeordneten unseres Landkreises, Alex Dorow (CSU) und Gabriele Triebel (Grüne). Den Anfang macht Alex Dorow. Der 1964 geborene Journalist und ehemalige Sprecher des Bayerischen Rundfunks sitzt für den Stimmkreis Landsberg, Fürstenfeldbruck-West im Landtag. Im Landtag ist er Mitglied im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie regionale Beziehungen und im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst. In der CSU-Fraktion ist er zudem Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Medien und Medienpolitischer Sprecher sowie in der AG Wehrpolitik.

    Im April 2012 kam Alex Dorow zuerst als Nachrücker für Georg Fahrenschon in den Bayerischen Landtag, im Herbst 2013 wurde er direkt gewählt. Er kann also inzwischen auf fast elf Jahre Erfahrung als Landtagsabgeordneter blicken. Zu einem der größten politischen Anliegen zählt für Alex Dorow, das Verhältnis zwischen der Politik und der Bevölkerung zu verbessern und wieder mehr Vertrauen zu schaffen. Nach ersten Erfolgen habe sich das Klima seit der Corona-Pandemie verschlechtert. Manche Bürger hätten sich radikalisiert, sagt er und bedauert zudem, dass sich Skandale von einzelnen Politikern auf die Meinung über alle niederschlagen würden. „Die Mehrheit der Politiker arbeitet diszipliniert. Ich wünsche mir, dass Politiker differenziert betrachtet und nicht alle in einen Sack gesteckt werden“, wünscht sich Dorow. Seiner Meinung nach mangele es an Kommunikation, insbesondere, wenn etwas schiefgelaufen sei. 

    Kommunikation, der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern, ist Dorow ein Herzensanliegen. In Bürgersprechstunden, diese sind montags und freitags möglich, freut er sich über persönliche Gespräche vor Ort in seinem Büro in der Ludwigstraße und der Geschäftsstelle in Fürstenfeldbruck oder auch telefonisch. Seit Corona sei die Nachfrage danach jedoch leider zurückgegangen, E-Mails, manche auch in aggressivem Ton, hätten zugenommen, bedauert er. Trotzdem versucht er auch mit diesen Bürgern ins Gespräch zu kommen und ruft sie zu deren großer Überraschung auch einfach mal an. „Im Gespräch stellt sich dann oft ein positiver Umgangston ein“, freut er sich. 

    Behördliche Regelungen bereiten nicht selten Schwierigkeiten

    Die Themen, die Bürger oder auch Unternehmen ihm vorbringen, sind vielfältig, und oft überrascht es ihn auch selbst, welche Fallstricke behördliche Regelungen bieten, sodass auch sinnvolle Vorhaben daran zu scheitern drohen. Dann setzt er sich für Änderungen ein. Manche der Reglementierungen gehen auch auf Vorgaben der EU zurück, die Deutschland übernehmen musste, wie die vorgeschriebene Zertifizierung von Fahrschulen für die Ausbildung von Busfahrern. 8000 Euro kostet diese, für viele Betriebe unerschwinglich. Den bestehenden Mangel an Busfahrern könnten ukrainische Busfahrer mildern, jedoch habe es bis vor Kurzem eine Regelung gegeben, dass diese nur leere Busse fahren durften, so Dorow, der sich mit EU-Parlamentsabgeordneten um dieses bisher noch ungelöste Problem kümmert. Ob er nicht manchmal selbst an der Bürokratie verzweifle? „Ich bin ein optimistischer Mensch, sonst wäre es manchmal wirklich so“, sagt er und lächelt. 

    Von Dienstag bis Donnerstag pendelt Alex Dorow nach München ein und aus, auch nach Plenarsitzungen, die manchmal bis zwei Uhr in der Nacht dauern. Auch da die Strecke mit dem Zug schneller zu bewältigen ist als mit dem Auto, nutzt er dieses nur, wenn es abends spät wird. Angesprochen auf Veränderungen in elf Jahren Landtag sagt er: „Der Ton untereinander ist rauer geworden, es gibt mehr Rügen als früher.“ Zudem sei eine „rasende Geschwindigkeit bei der Spezialisierung, Verkomplizierung und eine enorme Tiefe bei den Themen“ zu beobachten. „Früher war man als Politiker Generalist. Heute muss man viel mehr den Ausschüssen vertrauen, die sich mit den Themen detailliert befassen“, erklärt Dorow. 

    Alex Dorow setzt sich für den Erhalt der öffentlich-rechtlichen Sender ein

    Wichtige Anliegen, die er derzeit verfolgt, sind eine Dienstzeit, ob verpflichtend oder freiwillig, junger Menschen in der Bundeswehr oder in sozialen Bereichen. Bei Diskussionen habe sich gezeigt, dass diese einem sinnstiftenden Engagement für die Gesellschaft überwiegend positiv gegenüberstünden, so Dorow. Als medienpolitischer Sprecher der CSU setzt er sich für den Erhalt der öffentlich-rechtlichen Sender ein, will aber deren Strukturen straffen. Um den Bürokratieabbau zu beschleunigen, hält er ein Verfallsdatum von Gesetzen für richtig. 

    Zeit für Hobbys und Familie bleibt da wenig. Um eine große Familie, wie die der Dorows mit fünf Kindern zu managen, braucht es viel Abstimmung. Ein gemeinsames Hobby mit seiner Frau Alexa hat er sich aber bewahrt: das Theaterspielen bei der Schondorfer Bühne. Auf der Bühne stand er selbst aus Zeitgründen zwar seit 15 Jahren nicht mehr, übernahm jedoch die Regie und schließt nicht aus, selber wieder einmal in eine Rolle zu schlüpfen.

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