Die insolvente Maro-Genossenschaft, die in der Region Landsberg mehrere Mehrgenerationen-Wohnprojekte und Demenz-Wohngemeinschaften im Portfolio hat, hat das erste Zwischenziel erreicht. Bis Ende August konnten 3,8 Millionen Euro in Form von Absichtserklärungen eingesammelt werden – genug, um den Insolvenzverwalter zu überzeugen, den Insolvenzplan aufzustellen und genug, dass die Banken bereit sind, an einer Fortführung der Kredite zu arbeiten, teilt der Landsberger Landtagsabgeordnete Alex Dorow (CSU) mit.
Seit die Maro eG Ende März Insolvenz anmelden musste, arbeiten alle wesentlichen Beteiligten intensiv an einer Fortführungslösung, die zum Jahreswechsel umgesetzt werden soll, so Dorow in einer Pressemeldung. Die Maro befinde sich voll im Zeitplan. Sein Dank gehe an die Genossenschaftsmitglieder, aber auch an die vielen externen Geldgeber und an alle beteiligten Banken. Dorow weiter: „Die Rettung der Maro darf nicht zu einem politischen Schlagabtausch werden. Jeder sollte seines dazutun, um zur Rettung beizutragen, so wie der Vorstand der Maro und der Insolvenzverwalter.“
Im nächsten Schritt, so die Pressemeldung, werden ab Mitte September an die Mitglieder und die Rettungskapitalgeber Treuhandvereinbarungen versandt, anschließend können die Gelder auf ein Treuhandkonto eingezahlt werden. Der Insolvenzplan, in dem aktuell noch die letzten Feinheiten festgezurrt werden, soll im September vorgestellt werden.
Die Grünen stellen einen Dringlichkeitsantrag an die Staatsregierung
Die Rettung der Gesellschaft ist auch zu einem Politikum geworden. Die Landtags-Grünen forderten die Staatsregierung Anfang August in einem Dringlichkeitsantrag auf, umgehend alle staatlichen Hilfsmöglichkeiten zu prüfen, um die Genossenschaft vor einer Zerschlagung zu retten. Die darin geäußerten Vorwürfe hatte Alex Dorow (CSU) entschieden zurückgewiesen.
Wie berichtet, hatten in Windach Betroffene des Mehrgenerationenhauses „Alter Pfarrhof“ Ende Mai einen Appell an Bürgermeister Richard Michl gerichtet und Unterschriften überreicht. Das Ziel: Politisches Eingreifen, um die Maro-Pleite zu verhindern. Die Entwicklung rund um die Maro werden auch in Penzing genau verfolgt. Dort hat sich die Gemeinde die Genossenschaft für ein ähnliches Projekt ausgesucht. Rund 700 Mieterinnen und Mieter der sozialen Genossenschaft Maro sind von der Insolvenz betroffen. 13 Wohnprojekte der Genossenschaft gibt es in Bayern: Mehrgenerationenhäuser, Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz oder Häuser mit Car-Sharing. Für die Projekte in Andechs und Wielenbach bei Weilheim besteht ein Baustopp. (AZ)
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