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Landkreis Landsberg: Mittagstisch für Senioren: Gemeinsam schmeckt es besser

Landkreis Landsberg

Mittagstisch für Senioren: Gemeinsam schmeckt es besser

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    Mittagstische für Senioren finden auch im Landkreis Landsberg immer mehr Anklang.
    Mittagstische für Senioren finden auch im Landkreis Landsberg immer mehr Anklang. Foto: Christian Kirstges (Symbolfoto)

    Gleich am Eingang beim Staudenwirt steht das Empfangskomitee: Wolfgang Stütz, der in Finning unter anderem Stammtisch und Bewegungstreff für Seniorinnen und Senioren organisiert, begrüßt mit seiner Frau Christl alle einzeln, die sich zum Seniorenmittagstisch angemeldet haben. Seit Mitte Oktober gibt es dieses Angebot, das alle zwei Wochen freitags für alle ab 65 Jahren stattfindet. 50 bis 60 Personen sind jeweils dabei. Und auch in anderen Orten im Landkreis ist der Mittagstisch beliebt.

    Der Mittagstisch für Senioren geht zurück auf die Initiative von Julia Birkhold von der GesundheitsregionPlus. Gemeinsam mit Pajam Rais-Parsi (Koordinationsstelle Seniorenpolitisches Gesamtkonzept) und den Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes (Jutta Bährle, Diana Grießhaber und Carolin Schmidt) hat Birkhold diskutiert, wie man viele Menschen aus ihrer Einsamkeit holen kann. „Ein Mittagstisch bietet sich dazu an, er bringt Menschen zusammen und ins Gespräch“, sagt Pajam Rais-Parsi.

    Auch beim Seniorenmittagstisch im Staudenwirt in Finning, den Wolfgang Stütz (stehend, rechts) initiiert hat, ist die Nachfrage groß.
    Auch beim Seniorenmittagstisch im Staudenwirt in Finning, den Wolfgang Stütz (stehend, rechts) initiiert hat, ist die Nachfrage groß. Foto: Sibylle Reiter

    In Finning gab es zunächst die Überlegung, gemeinsam im Kindergarten zu kochen, doch das ging aus Termin- und Platzgründen nicht. Wolfgang Stütz sprach daraufhin mit den drei Finninger Gastro-Betrieben. Veronika und Konrad Wolfmiller vom Staudenwirt machten ein sehr attraktives Angebot: Am Freitag, 13. Oktober, war es erstmals so weit. Das Datum war ein gutes Omen: Der Saal war fast voll und alle lobten das Gulasch mit Spätzle und Salat.

    Gemeinsam schmeckt’s einfach besser – das merkt man in allen Gemeinden. Viele aus Finning schätzen es, mal nicht selbst kochen zu müssen, sondern in Gesellschaft essen und sich auszutauschen zu können. Manche kommen in Gruppen und freuen sich, Leute zu treffen, die man schon länger nicht mehr gesehen hat. Wieder andere, die allein nicht losgehen würden, lassen sich von Nachbarn oder Freunden inspirieren und schließen sich an. 

    In Hagenheim gibt es einmal im Monat im „Löwen“ ein Mittagessen

    Im benachbarten Hofstetten organisiert Marianne Asam den Mittagstisch für alle ab 60 Jahren. Am 9. November war Start im Gasthaus zum Löwen in Hagenheim. „Der Wirt Alexander Schmidt hat es perfekt gemacht, es gab zwei Gerichte zur Wahl, auch ein vegetarisches“, so Asam. Einmal im Monat gibt es diese Zusammenkunft. „26 Personen waren beim ersten Mal da, die Gaststube war voll und man merkt, dass es Bedarf gibt, sich auszutauschen“, freut sich Marianne Asam. 

    Schon viermal hat der Mittagstisch für Senioren beim Dorfwirt in Schwifting stattgefunden. Organisator Richard Schaller berichtet von 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Er bietet bei jedem Treffen einen kleinen Programmpunkt an, etwa Vorlesen einer Geschichte oder Informationen der Polizei: Zuletzt ging es um die berüchtigten Enkeltricks. Beim Dorfwirt kann man unter drei bis vier Gerichten aussuchen und es gibt eine Suppe vorweg. „Was die Wirte da machen, ist eine sehr anerkennenswerte soziale Leistung für die Senioren ihrer Gemeinden. Denn sie zahlen eher drauf, als dass sie etwas verdienen“, sagt Richard Schaller.

    Im Uttinger Bürgertreff essen die Senioren nicht nur, sondern kochen auch

    In Utting bietet der Verein Füreinander seit 2009 jeden Mittwoch einen gemeinsamen Mittagstisch an. „Geschnippelt und gekocht wird selbst“, sagt Andrea Birner. Um 10 Uhr steht im wöchentlichen Wechsel eines von zwei Kochteams bereit, um das Essen mit den Anwesenden vorzubereiten. Wenn alles dann gegen 11 Uhr in Topf oder Pfanne schmort, wird gerätselt, vorgelesen oder gesungen. Von 12 bis 13 Uhr essen alle gemeinsam. „Hinter uns liegen drei anstrengende Corona-Jahre, in denen wir gekocht und das Essen ausgefahren haben“, so Andrea Birner. Denn der Verein wollte unbedingt Kontakt zu den Menschen halten. „Uns ist es auch wichtig, beim Essen Menschen mit Pflegegrad wie Demenzkranke einzubeziehen, um ihnen eine Aufgabe zu geben“, sagt Birner. Gäste, die nur am Essen teilnehmen möchten, melden sich einen Tag vorher an. Bei Bedarf gibt es einen Fahrtdienst innerhalb Uttings. 

    In Landsberg hat der Seniorenbeirat am 6. Oktober den Startschuss für den Seniorenmittagstisch gegeben. 140 Personen waren im Wirtshaus am Bahnhof anwesend. An zwei Tagen im Monat, jeweils am ersten und dritten Freitag, öffnen Landsberger Lokale ihre Türen (Waitzingers, Stadt München, Cap Sunio, Ganesha, Filmbühne und Kantine des Agrarbildungszentrums) und laden ältere Menschen aus der Stadt zum gemeinsamen Genießen ein. Wo das Essen jeweils stattfindet, wird über die Website des Seniorenbeirats und über den Newsletter bekannt gegeben. „Eine Anmeldung ist derzeit nicht erforderlich, wird aber demnächst kommen, damit die Lokale besser planen können“, so Sigrid Knollmüller, Vorsitzende des Seniorenbeirats. 

    Die Veranstaltung „Kaffee mitanand“ in Eresing wendet sich an alle Generationen, nicht nur an Ältere.
    Die Veranstaltung „Kaffee mitanand“ in Eresing wendet sich an alle Generationen, nicht nur an Ältere. Foto: Sibylle Reiter

    Einen etwas anderen Weg geht Eresing und setzt auf den Nachmittag. Gemeinderätin Gabi Aurnhammer organisiert mit Luise Huber, Ulrike Klein und Philipp Leichtle seit einem Jahr jeden Monat einmal freitags das „Kaffee Mitanand“ im KultuRathaus – für alle Altersgruppen. Die Gemeinde stellt den Raum und die Ausstattung kostenfrei zur Verfügung. Gemeinsam sorgen die vier dafür, dass genügend Kuchen gebacken werden, Kaffee da ist und die Tische gedeckt sind. „Unser Eresinger Seniorenclub hat beim Kaffee Mitanand einen Stammtisch, da kommen immer so zwischen 16 und 20 Leute“, so Aurnhammer. 

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