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Landsberg: 80 Jahre Befreiung des KZ Auschwitz: Gemeinsame Gedenkfeier in Landsberg für NS-Opfer

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80 Jahre Befreiung des KZ Auschwitz: Gemeinsame Gedenkfeier in Landsberg für NS-Opfer

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    Thomas Salzberger, Moritz Hartmann, Diakon Harald Walter und Pfarrer Thomas Lichteneber (von links) gestalteten die Gedenkfeier am Mahnmal an der Neuen Bergstraße.
    Thomas Salzberger, Moritz Hartmann, Diakon Harald Walter und Pfarrer Thomas Lichteneber (von links) gestalteten die Gedenkfeier am Mahnmal an der Neuen Bergstraße. Foto: Vanessa Polednia

    Im Rahmen einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung der Stadt Landsberg und des Marktes Kaufering fand am Montagvormittag eine öffentliche Kranzniederlegung am Mahnmal an der Neuen Bergstraße in Landsberg statt. Der Zweite Bürgermeister der Stadt Landsberg, Moritz Hartmann, und der Bürgermeister des Marktes Kaufering, Thomas Salzberger, legten die Kränze nieder. Es wurde den zahlreichen Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht, insbesondere den Opfern der KZ-Außenlager des Konzentrationslagers Dachau in der Region Landsberg. Auch weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft nahmen an der Gedenkfeier teil.

    Bürgermeister Hartmann: Gedenken ist wichtig im Kampf gegen Wahlerfolge der Rechtspopulisten.

    Der 27. Januar erinnert symbolisch an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahr 1945. „Unter dieser deutschen Geschichte lässt sich kein Schlussstrich ziehen. Die Epoche des Nationalsozialismus verdient nach wie vor unsere größte Aufmerksamkeit“, sagte Moritz Hartmann in seiner Rede. „Im Angesicht von Wahlerfolgen rechtspopulistischer Parteien in nahezu allen europäischen Ländern, die sich nicht scheuen, den Holocaust zu instrumentalisieren und die Geschichte umzuschreiben, ist dieses Gut bedroht“, so Hartmann.

    Kauferings Bürgermeister schloss sich seinem Vorredner an. Für junge Menschen sei jene Zeit vor 80 Jahren fern und fremd, sagte Salzberger. „Daher ist es unverzichtbar, dass sich jede Generation auf Neue mit unserer Geschichte auseinandersetzt und versucht, Schlüsse aus der Vergangenheit zu ziehen“. Er selbst werde sich „weiterhin gegen Hass und Hetze einsetzen, um die Demokratie zu schützen“.

    „Lass uns erkennen, wo Menschen in Deutschland Unruhe und Vorurteile schüren.“

    Die Veranstaltung wurde von kirchlicher Seite mitgestaltet. Der evangelische Pfarrer Thomas Lichteneber betonte, dass auch die Kirche in der NS-Zeit viel Schuld auf sich geladen habe und man an seine Grenzen komme, das Leid in Worte zu fassen. Dennoch: „Wir sind heute zusammengekommen, um die Hoffnung nicht aufzugeben“, sagte er nach dem Rezitieren des Gedichts „Das Zeichen“ des jüdischen Schriftstellers Schalom Ben-Chorin. Ein hoffnungsvolles Gedicht, das der Autor 1942 schrieb, obwohl sich die Schreckensmeldungen über den Krieg und die Vernichtung seines Volkes häuften.

    Diakon Harald Walter sprach als Vertreter der katholischen Kirche. In seinen Fürbitten bat er unter anderem dafür, „uns erkennen zu lassen, wo Menschen in Deutschland Unruhe und Vorurteile mit allen möglichen Mitteln im Land schüren“ und „dass wir entschieden, mit Mut und Kraft gegen diese Menschen vorgehen.“

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