Im Landsberger Westen, am Hindenburgring 82, wurde ein ehemaliger Billardclub nach den Vorstellungen von Karina und Alexander Stempfle in ein modernes Sanitätshaus umgebaut. Vor zwei Jahren haben die Stempfles das Sanitätshaus in der Spöttinger Straße von Barbara und Erwin Nägele übernommen, das schnell zu klein geworden war. Dort entsteht nun bis Februar eine Reha-Abteilung mit Lager von Pflegebetten. Nach einer Eventwoche mit Vorträgen, Workshops und Sprechstunden, die von den Partnern des neu eröffneten Sanitätshauses mitgestaltet wurden, war jetzt Feiern angesagt.
Dabei konnten sich Besucher in den neu gestalteten Räumen umsehen und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur mit Leckereien verwöhnen lassen, sondern viel über Gesundheitslösungen und Alltagshilfen bei unterschiedlichen Mobilitätseinschränkungen erfahren sowie über die Zusammenarbeit mit Ärzten und Psychotherapeuten zur Behandlung und Rehabilitation. Beratung bei Komfortschuhen, Rollatoren, Rollstühlen, Gehstöcken, Bad- und WC-Hilfen werde großgeschrieben. Von den 18 Angestellten sind drei in der Filiale in Mindelheim tätig, dem Wohnsitz von Karina und Alexander Stempfle. Auch Barbara Nägele ist noch 20 Stunden pro Woche dabei.

In der „gläsernen Werkstatt“ erklärte der orthopädische Schuhmachermeister Richard Keller die einzelnen Arbeitsschritte zur Anfertigung orthopädischer Schuhe, vom Rezept mit der Diagnose, über den Kostenvoranschlag und die Genehmigung durch die Krankenkasse, bis zur Fertigstellung nach Farb- und Lederwünschen des Kunden. Nach der Fußanalyse nimmt er Ballen-, Fersen- und Ristmaß, baut die Leisten und fertigt einen Probeschuh an. Der Schuhhersteller demonstrierte anhand eines Modells, wie nach einer Vorderfußamputation zwei gleiche Schuhe hergestellt werden. Im Sanitätshaus werden auch Abdrücke genommen und Einlagen in unterschiedlichen Härtegraden geschliffen. Frauengesundheit hat im Sanitätshaus Stempfle einen besonderen Stellenwert. In einem Séparée nehmen sich Cornelia Nagler, Stefanie Schwitalle oder Kerstin Müller, die überwiegend in Mindelheim tätig ist, Zeit für persönliche Gespräche und individuelle Beratung der Patientinnen mit Brustimplantationen.
„Wir sind total stolz und finden es megacool, dass so viele Leute zu uns gefunden haben“, freute sich der Orthopädieschuhmacher Alexander Stempfle, der auch die Familien seiner Mitarbeitenden, Freunde, Ärzte, Therapeuten, Stadträte, Handwerker und Kunden begrüßte. „In der Spöttinger Straße sind wir platzmäßig an unsere Grenzen gekommen“, so der 39-Jährige. Die neuen Räumlichkeiten böten vielerlei Umsetzungsmöglichkeiten in der interdisziplinären Zusammenarbeit. Im Schulungsraum gebe es Platz für Workshops. Karina Stempfle, die aus der Hotelbranche kommt, möchte, dass sich die Kunden wohlfühlen und nennt ein Beispiel: „Kompressionsstrümpfe in coolen Farben, sollten nicht in Kabinen eingepfercht, probiert werden.“
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