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Landsberg: Das Silvesterkonzert in der Stadtpfarrkirche ist ein musikalisches Feuerwerk

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Das Silvesterkonzert in der Stadtpfarrkirche ist ein musikalisches Feuerwerk

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    Die Musikauswahl beim Silvesterkonzert in der Landsberger Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt war fein und anspruchsvoll.
    Die Musikauswahl beim Silvesterkonzert in der Landsberger Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt war fein und anspruchsvoll. Foto: Thorsten Jordan

    Das versprochene „musikalische Feuerwerk“ durften Besucherinnen und Besucher des Silvesterkonzerts in der Landsberger Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt durchaus wörtlich nehmen. Dekanatskirchenmusiker Winfried Lichtscheidel zündete es durchaus passend, mit der Ouvertüre zu Händels Feuerwerksmusik. Bereits dabei ließ er die große Orgel der Kirche so kräftig tönen, dass die draußen ununterbrochen krachenden Feuerwerkskörper keine Chance hatten, die Musik hörbar zu stören.

    Was sehr angenehm war, denn die folgende Musikauswahl war eine feine, durchaus anspruchsvolle, die von Lichtscheidel – unterstützt von Gattin Agata – interessant und zuweilen recht ungewöhnlich registriert wurde. Auf Händel folgte Schumann mit „Vier Skizzen“. Diese hatte der Komponist sehr unterschiedlich angelegt, fast als hätte er unterschiedliche Klangformationen probiert. Was durchaus angenommen werden kann, weil Schumann just zuvor erstmals Pedale für einen neuen Flügel in seinem Haus erhalten hatte.

    Besonderheiten der Kompositionen kommen zur Geltung

    Der Stadtpfarrkirchenorganist ging mit selten gehörten Registrierungen zusätzlich auf die kompositorischen Besonderheiten ein. So war beispielsweise mit dem Krummhorn ein sehr altes Holzblasinstrument mit dessen für heutige Ohren ziemlich ungewöhnlichen Tönen zu hören. Besonders eindrucksvoll war dabei die Gegenüberstellung beziehungsweise Kommunikation mit dem Klang heutiger Blasinstrumente. Lichtscheidel spielte dabei ruhig und sehr einfühlsam. Insgesamt wechselte bei den Skizzen die Stimmung von zart romantisierend bis zu brachial fordernd.

    Organist Winfried Lichtscheidel spielte Werke von Händel, Schumann und Widor.
    Organist Winfried Lichtscheidel spielte Werke von Händel, Schumann und Widor. Foto: Thorsten Jordan

    Das zweite große Werk der vormitternächtlichen Stunde war die Symphonie Nr. 5 des französischen Organisten und Komponisten Charles-Marie Widor. Das sehr anspruchsvolle Werk ist für Orgel geschrieben und geht entsprechend auf alle Besonderheiten des Instruments ein. Auch alle Möglichkeiten der Orgel können dabei genutzt werden. Lichtscheidel begann laut, kräftig im Forte, ganz im Sinn von Widor, der mit der Komposition das Publikum bei der Uraufführung bereits fast erschreckte, ob der musikalischen und technischen Vielfalt. Die ersten Sätze waren jedoch nicht einzig virtuos und forte.

    Am Ende gibt es stehende Ovationen

    Besonderen Eindruck machte der bei den zwei Mittelsätzen besonders lang ausklingende Endton. Wer jemals selbst musiziert hat, weiß, wie schwierig es ist, nicht doch irgendwann einfach aufzuhören und die Finger von den Tasten zu nehmen. Krönender Abschluss des Silvesterkonzerts war der fünfte Satz. Diese Toccata, die es mit Bekanntheit und Menge an Aufführungen gut mit Bachs Toccata und Fuge in d-moll aufnimmt, wurde zum Schlussfeuerwerk des Konzerts.

    An der Stadtpfarrkirchenorgel wurden Fanfaren, Posaunen, Trompeten, einfach alle Pfeifen mit kräftigem Klang geöffnet. Der Schlusspunkt war so gewaltig, dass keine Zugabe mehr darauf gepasst hätte. Der Lohn für Organist und Instrument waren stehende Ovationen des zahlreichen Publikums.

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