Gastspiel im Theater: Europa oder die Träume von bizarrem Terror
Plus Ein großartiges Schauspielerteam treibt bewusst provozierende Inszenierung von "Europa oder die Träume des Dritten Reichs" voran. Kein leichter Theaterabend.
Eine Stunde Null hat es im Grunde nie gegeben. Nicht 1918, nicht 1945 und auch nicht 1989 – um im grausamen 20. Jahrhundert zu bleiben. Denn kein Mensch ändert seine Gesinnung über Nacht. Eine ganze Gesellschaft schon gar nicht. Ist das Virus der Ideologie einmal verpflanzt, wird man es so schnell nicht wieder los. Wenn doch, ist dies ein langwieriger und, machen wir uns nichts vor, auch ein schmerzhafter Prozess mit etlichen Rückschlägen.
Weitaus wilder als zuvor wüten
Man kann das im Alltag mühsam Verborgene nicht wie nebenbei entstauben, die gedanklichen Gräuel darunter freilegen, um sie dann therapeutisch zu bearbeiten. Doch wahrscheinlich sind die persönlichen Überzeugungen noch zu frisch und warten wie bakterielle Sporen im Erdreich nur auf den nächsten Sauerstoffschub, um neu aufzubrechen und weitaus wilder als zuvor zu wüten. Aber nicht unbedingt in den plumpen Verkleidungen grotesker Wehrwölfen oder tumber Nazis. Sie benehmen sich heute (gesellschaftlich) angepasster, tragen elegantere Masken und zeigen gar einvernehmliche Empathie.
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