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Landsberg: Stadt Landsberg stoppt Fütterung mit Taubenpille

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Stadt Landsberg stoppt Fütterung mit Taubenpille

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    Die Tauben am Hauptplatz in Landsberg wurden zuletzt mit Futter gefüttert, dem die Taubenpille beigefügt war.
    Die Tauben am Hauptplatz in Landsberg wurden zuletzt mit Futter gefüttert, dem die Taubenpille beigefügt war. Foto: Christian Rudnik (Symbolbild)

    In und um die Landsberger Altstadt gibt es rund 700 Tauben. Ihr Kot, der auf Fensterbrettern, Bürgersteigen oder Bänken landet, ist ein Grund, warum die Tiere nicht allzu beliebt sind. Mit der „Taubenpille“ sollte jetzt ein Jahr lang getestet werden, ob die Population eingedämmt werden kann. Und so wurden die Tauben auf dem Hauptplatz seit Ende April morgens gegen 7 Uhr mit einer Futtermischung gefüttert, der die Taubenpille beigefügt war. Doch damit ist jetzt vorerst Schluss. Ein Bürger hatte angefragt, ob die Pille nicht auch andere Vogelarten ungewollt sterilisiert.

    Seit Sommer 2021 versucht die Stadt mithilfe eines Taubenhauses die Vermehrung der Vögel kontrollieren zu können. Denn in einem solchen Haus könnten die echten Tauben-Eier gegen Plastik-Eier getauscht werden. Bislang freuen sich rund 80 Tauben zwar über das angebotene Futter, nisten dort aber nicht. Deswegen wurde nun das Medikament getestet. Es wird den Tieren mit Futtermais verfüttert und unterbindet die Entwicklung eines Embryos im Ei. Die Rede ist von der „Taubenpille“. 

    In der Sitzung des Bauausschusses des Stadtrats Mitte Januar hatte die Tierärztin Victoria Adam aus Mönchengladbach ein von ihr in Belgien entwickeltes Projekt vorgestellt. Es werde in einigen Städten in Nordrhein-Westfalen ausprobiert. Ein aus Italien stammendes Medikament, das dem Futtermais beigemischt werde, verhindere die Trennung von Eiweiß und Eigelb und damit die Entwicklung eines Embryos im Ei. Das Medikament müsse an fünf Tagen pro Woche, in der Regel zwischen März und November verfüttert werden. Die Fütterung müsse beobachtet werden, damit kein Futter liegen bleibe. Gefahr für Hunde oder Katzen bestehe nicht, so Adam. Ob Gefahr für andere Vogelarten bestehe, war in der Sitzung Mitte Januar kein Thema.

    Ein Landsberger Bürger stellt eine Anfrage an die Stadt

    Doch genau das möchte offenbar ein Bürger wissen, wie die städtische Pressesprecherin Angelika Urbach auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt. Der Mann habe eine entsprechende Anfrage an die Stadt gestellt und diese habe sich an die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt gewandt. Die empfahl der Stadt vorerst keine Taubenpille mehr zu verabreichen.

    Die Untere Naturschutzbehörde begründet ihre Empfehlung mit der für die Verabreichung erforderlichen artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung durch die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Oberbayern, wie Angelika Urbach mitteilt. Die Höhere Naturschutzbehörde wurde Mitte August durch die Untere Naturschutzbehörde beteiligt. Bis deren Stellungnahme eintrifft, werden die Tauben zwar weiter morgens gefüttert, um sie nicht zu entwöhnen, jedoch ohne Beimengung der Taubenpille.

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