Das Entwicklungskonzept für die Gewässer 3. Ordnung im Stadtgebiet von Landsberg am Lech war unter anderem Thema der Bürgerversammlung im Stadtteil Erpfting. Sorge bereitete den Bürgerinnen und Bürgern vor allem die Zukunft der Streuobstbäume entlang des Luibachs, die sie durch eine mögliche ökologische Aufwertung des Luibachs gefährdet sahen. Diese Sorge sei unbegründet, heißt es nun in einer Pressemitteilung der Stadt.
Konkrete Maßnahmen für den Luibach sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht geplant
„Die Streuobstbäume am Luibach sind besonders wertvoll und bleiben in jedem Fall erhalten. Genau deshalb unterstützen wir den Erpftinger Gartenbauverein zum Beispiel bei der gezielten Nachpflanzung alter Obstsorten entlang des Luibachs“, betont Mario Düchs vom Referat Straßenbau und zuständig für das öffentliche Grün.
Hintergrund des Gewässerentwicklungskonzepts der Stadt Landsberg am Lech ist die sogenannte europäische Wasserrahmenrichtlinie. Der zufolge sollen alle Gewässer einen guten ökologischen Zustand mit hoher Wasserqualität erreichen. Außerdem sollen gute Lebensbedingungen für die im und am Wasser beheimateten Tier- und Pflanzenwelt geschaffen und erhalten werden. Das Gewässerentwicklungskonzept wurde im Oktober in der Sitzung des Bauausschusses öffentlich vorgestellt. Es enthält Ideen zur ökologischen Aufwertung der entsprechenden Gewässer – ein konkreter Maßnahmenkatalog ist damit zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht verbunden.
Für einen großen Fluss hätte der Luibach nicht genug Wasser
Die Verwaltung und der Stadtrat können aus diesen Ideen zu einem späteren Zeitpunkt konkrete Maßnahmen entwickeln und hierzu die Öffentlichkeit beteiligen, sie müssen dies jedoch nicht. Aktuell sind für den Luibach keine konkreten Maßnahmen geplant. Als Ideen für eine mögliche ökologische Aufwertung des Luibachs nennt das Gewässerentwicklungskonzept unter anderem den Erwerb eines beidseitigen Uferstreifens mit je zehn Metern beziehungsweise eines einseitigen Uferstreifens von 20 Metern Breite, dort wo die benachbarte Straße keinen Platz für einen Uferstreifen bietet.
Überdies ermöglicht ein solcher Ufertreifen einen mäandernden Bachlauf, der in Breite und Tiefe variiert. Dies kann im Bachbett nicht nur Rückzugsbereiche für Fische und Amphibien schaffen, sondern dient gleichzeitig auch dem Hochwasserschutz. Bei Starkregenereignissen kann sich das Wasser jenseits der Straße sammeln, anstatt diese zu überfluten. Entgegen anderslautenden Gerüchten enthält das Konzept keine Ideen für einen Ausbau des Luibachs hin zu einer breiten Gewässerlandschaft. „Dafür hätte der Luibach, der aus eigenen Quellen gespeist wird, gar nicht genügend Wasser“, sagt Mario Düchs in der Pressemitteilung. (AZ)
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