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ZwischenZeit am Anger: Was steckt hinter der Maßnahme in Landsbergs Altstadt?

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Mehr Grün, mehr Orte zum Verweilen: So soll Landsbergs nördliche Altstadt aufgewertet werden

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    Vor dem Brunnen am Sandauer Tor in Landsberg wurde das rote Podest bereits angebracht.
    Vor dem Brunnen am Sandauer Tor in Landsberg wurde das rote Podest bereits angebracht. Foto: Thorsten Jordan

    Die nördliche Altstadt von Landsberg, mit Vorderanger und Hinteranger im Mittelpunkt, soll aufgewertet werden, mit mehr Grün und Orten für Begegnung und Miteinander. Jetzt, nach knapp zwei Jahren Planung und Bürgerbeteiligung, ist an drei Stellen zu sehen, wie das gelingen soll. Doch das Projekt „ZwischenZeit im Anger“, wie die Stadtverwaltung es nennt, ist kein fertiges. Es sei als Prozess gedacht, an dem sich alle Landsbergerinnen und Landsberger einbringen, Ideen testen und Veränderungen erlebbar und sichtbar machen können, bevor sie dauerhaft werden. Der Tag der Städtebauförderung, am Samstag, 10. Mai, soll den Auftakt dazu bilden.

    Dort, wo Vorderanger und Hinteranger am Sandauer Tor zusammentreffen, vor dem kleinen Brunnen, befindet sich eine von drei neuen Verweilflächen. Das flache Podest aus Holz ist rot angestrichen. Bislang wendeten Autofahrer dort ihre Fahrzeuge, nun sollen ihn Anwohnende und Besucher nutzen. Wie? Dafür sollen an dieser Stelle bewusst keine Vorgaben gemacht werden, sagt Stadtbaumeisterin Annegret Michler bei einem Vororttermin. Auch im Hinteranger und im Vorderanger gibt es so ein Podest. Dort werden auch mobile Pflanzkübel aufgestellt. Sie haben einen Durchmesser von gut einem Meter, die Felsenbirnen, die darin wachsen sollen, sind jetzt schon rund 2,5 Meter hoch.

    Es bleibt genügend Raum für neue Ideen und Verbesserungen

    Flächen zum Verweilen, Wanderbäume, mehr Grün, weniger Parkplätze, das alles sind auch Ideen und Wünsche der Bürger, die sich erstmals im Juni 2022 am Projekt beteiligen durften. Immer wieder betonen Annegret Michler und Maximilian Tobisch, der Referatsleiter Stadtplanung, dass Verweilflächen und Wanderbäume nicht in Stein gemeißelt sind, dass es noch genug Raum für weitere Ideen und Verbesserungen gibt, die Anwohnende und alle anderen Landsbergerinnen und Landsberger gerne einbringen dürfen.

    Bei einem Vororttermin stellten (von links) Annegret Michler, Anja Schuhmacher (Ideensammlung Stadtbauamt), Maximilian Tobisch und Jean-Marc Baum die Interimsmaßnahmen vor.
    Bei einem Vororttermin stellten (von links) Annegret Michler, Anja Schuhmacher (Ideensammlung Stadtbauamt), Maximilian Tobisch und Jean-Marc Baum die Interimsmaßnahmen vor. Foto: Thorsten Jordan

    Eine tiefgreifende Umgestaltung in Vorderanger und Hinteranger benötigt sowieso viel Zeit. Das erklärt Jean-Marc Baum, Referatsleiter Tiefbau, beim Vororttermin. Denn unter der Straße schlummern Kanal, Wasserleitungen, diverse Kabel und mehr. Eine Absenkung der Bordsteine, eine Verschwenkung der Fahrbahn oder ein neues Pflaster, alles Ideen aus der Bürgerbeteiligung, sind nicht so einfach umzusetzen. Denn auch andere Nutzer des Bereichs unter der Fahrbahn, zum Beispiel die Stadtwerke, die vielleicht ihr Fernwärmenetz unterbringen möchten, seien miteinzubinden. „Das macht die Aufgabe komplex“, sagt Baum.

    Standorte der Wanderbäume mit Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt

    Auch die Wanderbäume können laut Michler und Tobisch nicht einfach so aufgestellt werden. Die Standorte wurden auch mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Es gilt, historische Blickbeziehung zu berücksichtigen. Im Hinteren Anger, vor dem Eingang zu einer kleinen Espresso-Bar, sollen zwei Felsenbirnen aufgestellt werden, jeweils am Ende des Podests, das sich über die Länge von zwei Parkplätzen erstreckt, die nun vorerst wegfallen. Das Lokal darf die Verweilfläche nutzen, sagt Annegret Michler, aber auch Nachbarn können dort Stühle aufstellen. Sind da Konflikte vorprogrammiert? Die Stadtbaumeisterin glaubt, dass die Betroffenen eine Regelung finden werden.

    Ein Podest mit zwei Bäumen (rechts der rote Pflanzkübel) steht auch im Landsberger Hinteranger.
    Ein Podest mit zwei Bäumen (rechts der rote Pflanzkübel) steht auch im Landsberger Hinteranger. Foto: Thorsten Jordan

    Die Anregungen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger haben entscheidend dazu beigetragen, die aktuellen Maßnahmen zu entwickeln, teilt die Stadt in einer Pressemeldung mit. Ein Workshop mit Händlern habe im Frühjahr die entwickelten Ideen vertieft, die nun im öffentlichen Raum präsentiert werden. Unterstützt wird das Projekt durch die Regierung von Oberbayern im Rahmen der Städtebauförderung. „Veränderung braucht Zeit, gute Vorbereitung – und das Engagement vieler. Der Tag der Städtebauförderung bietet die Gelegenheit, Einblicke zu gewinnen, Fragen zu stellen und die Zukunft Landsbergs aktiv mitzugestalten“, wird Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl in der Pressemitteilung zitiert.

    Die Bürgerinnen und Bürger können sich über die geplanten Entwicklungen in der nördlichen Altstadt am Samstag, 10. Mai, dem Tag der Städtebauförderung, informieren. Das Motto lautet „ZwischenZeit im Anger – Gemeinsam Stadt gestalten“. Der Vordere Anger wird an diesem Tag zwischen 9 und 16 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt.

    Das Programm am Tag der Städtebauförderung

    Am Tag der Städtebauförderung, am Samstag, 10. Mai, möchte die Stadtverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern die Planungen und die Idee der „ZwischenZeit im Anger“ als eine Phase vorstellen, in der Veränderung erlebt und ausprobiert werden kann, bevor der Umbau des Straßenbereichs mit Tiefbaumaßnahmen erfolgt. Die Termine:

    • Der ADFC und die Polizei bieten von 9 bis 13 Uhr ein Fahrradsicherheitstraining an.
    • Um 13.30 Uhr begrüßt Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl am Übergang zur Fußgängerzone, ab 14 Uhr Livemusik bis in den späten Nachmittag.
    • Um 14 Uhr lädt Stadtbaumeisterin Annegret Michler zu einer begleiteten Tour durch die Altstadt ein. Besichtigt werden zentrale Projekte der Städtebauförderung in Landsberg.
    • Um 15 Uhr bieten Referatsleiter Stadtplanung, Maximilian Tobisch, und Referatsleiter Tiefbau, Jean-Marc Baum, einen Rück- und Ausblick auf den Bürgerbeteiligungsprozess und die weiteren Schritte zur Umgestaltung.
    • Schaufenster-Ausstellung rund um den Anger zu den Themen Lebensraum, Mobilität und Stadtraum im Wandel. Direkt vor Ort präsentiert der Bund Naturschutz eine kleine Freiluftausstellung, die zeigt, wie Wildblumen eine Stadt grüner, lebendiger und insektenfreundlicher machen können.
    • Der Alpenverein Landsberg und die Landsberger Energieagentur sind mit Infoständen und Solarmobil vertreten.
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