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Baby und Oma nach Flutwelle vermisst: Familiendrama um Landsberger Fußballer

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Baby und Oma nach Flutwelle vermisst: Familiendrama um Landsberger Fußballer

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    Nach dem vermissten Baby und dessen Großmutter wurde in der Toskana nach der Flutwelle bislang vergeblich gesucht.
    Nach dem vermissten Baby und dessen Großmutter wurde in der Toskana nach der Flutwelle bislang vergeblich gesucht. Foto: vigilfuoco.tv/dpa (Archivbild)

    Es gibt Situationen, in denen spielt der Sport keine Rolle mehr. So aktuell bei den Fußballern der FT Jahn Landsberg. Am vergangenen Wochenende hat der Verein alle Spiele abgesetzt, denn für Fußball hatte keiner einen Kopf: Es ist ein Spieler von ihnen, dessen Baby und die Oma seit der Flutwelle in der Toskana Ende September vermisst werden. Inzwischen ist der Spieler wieder zu Hause in München, seine Teamkollegen versuchen so gut wie möglich zu helfen.

    Für Armin Sanktjohanser, Trainer der Kreisliga-Mannschaft von Jahn, ist es nicht nur ein Spieler: „Er ist mein bester Freund, wir haben zusammen die Ausbildung gemacht“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Mit den Eltern seiner Freundin und dem fünf Monate alten Sohn hatte der Spieler in der Toskana Urlaub gemacht. Durch ein Unwetter wurde ein Bach zu einem reißenden Strom, der sie überraschte. Seit dem Unglück werden das Baby und dessen Oma vermisst, am Montag wurde eine Leiche gefunden, bei der es sich vermutlich um die vermisste Großmutter handelt. „Man kann sich das gar nicht vorstellen“, sagt Armin Sanktjohanser, der mit dem Spieler und Freund in engem Kontakt steht.

    Tragödie in der Toskana: Die Gegner von Jahn Landsberg stimmen einer Verlegung sofort zu

    An Spielen sei nicht mehr zu denken gewesen, die Gegner, der FC Hofstetten und TSV Landsberg II hätten der Verlegung sofort zugestimmt. Eigentlich müsste das Kreisliga-Team am Donnerstag in Weil antreten, Sanktjohanser will es den Spielern überlassen. „Wir treffen uns am Dienstag zum ersten Mal wieder, ich glaube, es tut uns allen gut, miteinander sprechen zu können.“ Seit der Spieler wieder zu Hause in München ist, hat das Team organisiert, dass er und seine Freundin nicht alleine sind. „Ein Spieler lässt sein Studium jetzt erst mal ruhen, einer unserer Betreuer hat Urlaub genommen“, sagt Sanktjohanser. Auch für die weiteren Monate werde es organisiert sein, dass Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

    Auch wenn die Jahnler am Feiertag spielen, „dann ist das Ergebnis sowas von unwichtig“, sagt Armin Sanktjohanser. Sollten sich die Spieler dagegen entscheiden, sei das auch kein Problem, betont Spielleiter Heinz Eckl. „Wir reden hier nur von Fußball, das ist in so einem Fall so unwichtig wie ein Kropf.“ Auch weitere Spielverlegungen seien kein Problem, betont er, ein Zwangsabstieg komme nicht infrage. „Es sind Verlegungen, die der Spielleiter vornimmt, keine Nicht-Antritte. Nur werden die Jahnler irgendwann in Terminstress kommen.“ Der beschäftigt die Mannschaften derzeit ebenso wenig wie die Ergebnisse der nächsten Monate. „Aber irgendwann müssen wir wieder ein Stück weit zur Normalität zurückkehren, so hart das klingt“, sagt Armin Sanktjohanser.

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