Viel Lob gab es bei der Bürgerversammlung in Pürgen von Bürgermeister Wilfried Lechler. Für die Bürgerinnen und Bürger, seinen Vorgänger sowie für die geleistete Arbeit. Insgesamt war der Tonus der Veranstaltung positiv. Die Gemeinde ist weiterhin schuldenfrei und hat konstante Einnahmen. Für 2025 sind einige kleinere und größere Baumaßnahmen und Investitionen geplant. Außerdem verriet der Bürgermeister, ob er bei der Kommunalwahl 2026 wieder kandidieren wird.
Erstmals überschritten die Einnahmen der Einkommenssteuer in Pürgen die Drei-Millionen-Euro-Marke und zwar um rund 100.000 Euro. „Vielen Dank, dass Sie alle so gut verdienen. Das hilft der Gemeinde“, witzelte Bürgermeister Lechler. Die Einnahmen der Gewerbesteuer bleiben seit Jahren konstant und lagen 2024 bei etwa 1,4 Millionen Euro. „Wir leben von unseren Vorgängern. Die haben damals auf das richtige Pferd gesetzt“, so der Gemeindechef. Trotzdem hatte er einen Appell an den Bund: „Die Kommunen müssen mit mehr Geld ausgestattet werden“, sagte er. Denn laut ihm steigen die Einnahmen der Gemeinden verhältnismäßig viel schwächer, als die der Länder und des Bundes.
Erhöhte Kindergartengebühren sind Thema in der Bürgerversammlung Pürgen
Für Diskussionen in vielen Kommunen hatte vergangenes Jahr die Erhöhung der Grundsteuer gesorgt. Ein häufiger Vorwurf: Gemeinden nutzen die Erhöhung, um sich zu bereichern. Das lehnte Lechler entschieden ab. „Unsere Gemeinde will sich hier nicht mehr in die Taschen stecken und tut es auch nicht“, sagte er und erklärte dies anschaulich an einem langen Rechenbeispiel. Tatsächlich verdient die Gemeinde an den erhöhten Hebesätzen so gut wie nichts. Stattdessen gibt sie über die Kreisumlage mehr Geld an den Landkreis ab. „Wir haben unser Versprechen eingehalten“, betonte Lechler.
Auch bei Themen rund um Schule und Kinderbetreuung zeigte sich der Bürgermeister zufrieden. „Alle Kinder, die einen Kindergartenplatz wollten, haben bei uns einen bekommen“, sagte er. In dem Zuge erklärte er die Erhöhung der Kindergartengebühren. Die stiegen zuletzt um 40 Prozent. Wie Lechler erklärte, habe die Gemeinde beim Kindergarten hohe Ausgaben, die durch die Einnahmen nicht ausgeglichen werden. Deshalb sei die monatliche Gebühr erhöht worden. „Das hat das Deifizit ein wenig abgemildert“, so der Bürgermeister. Gelöst sei das Problem dadurch jedoch nicht.
Pürgens Bürgermeister Wilfried Lechler will bei Kommunalwahl wieder antreten
Zum Ende der Präsentation gab der Bürgermeister einen Ausblick auf die anstehenden Projekte. Das Rathaus soll barrierefrei umgebaut werden, außerdem soll der Bauhof neu gebaut werden. Fertig werden soll die Ortsumfahrung Lengenfeld, ebenso wie die Baulandentwicklung für Einheimische. Bis Mitte September dieses Jahres soll ein Kreisverkehr an der Kreuzung Kalkofenstraße/Bachstraße gebaut werden. „Das ist eine Gefahrenstelle für Schulkinder. Oft fahren die Autos dort zu schnell durch“, sagte Lechler. Die Kosten liegen bei rund 239.000 Euro. Baubeginn ist spätestens im Juni. Die Feuerwehr Lengenfeld soll ein neues Einsatzfahrzeug bekommen. Bürgermeister Lechler gab zudem bekannt, dass er bei den Kommunalwahlen 2026 erneut als Bürgermeister kandidieren wird. „Wenn ich nicht als Bürgermeister gewählt werde, verzichte ich auch auf einen Platz im Gemeinderat“, sagte er. „Ich hoffe auf eure Unterstützung.“
Kurz und knapp war der Fragenblock mit den Bürger und Bürgerinnen. Einer verwies darauf, dass im Bürgerhaus kein Kreuz hängt. „Das ist doch hier ein Kirchlich-Gemeinschaftliches-Zentrum. Da vermisse ich ein Kreuz“, sagte er. Bürgermeister Lechler nahm die Rückmeldung an und versicherte, dass die Gemeinde sich gerne darum kümmere. Ihm sei das fehlende Kreuz vorher noch nicht aufgefallen. Die zweite und letzte Anfrage stellte ein Anwohner zu einem nicht begehbaren Fußweg in der Nähe der Pitzlinger Straße. „Es gibt einen schmalen Durchgang für Fußgänger, der benutzt werden könnte, aber leider komplett zugewachsen ist“, sagte der Bürger. Wie sich herausstellte, handelt es sich dabei jedoch um eine Ausgleichsfläche der Gemeinde. „Das ist eine angelegte Sträucherfläche, die bleiben muss“, erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden