
Haus in Ettringen eingestürzt: Für den Eigentümer platzt ein Traum

Plus Das selbst renovierte Haus in Ettringen sollte für einen Handwerksmeister Wohnsitz werden. Nach dem Einsturz bleibt nur ein Schutthaufen.
Wenn jemand über Nacht sein Haus verliert, dann denkt man fast automatisch an Erdbeben oder die vielen Krisenregionen dieser Welt. Feuer ausgeschlossen, mutet ein solches Ereignis in Ettringen dagegen als sehr unwahrscheinlich an. Und doch: Mitten in der Nacht zum Freitag schreckte ein lautes Geräusch von berstendem Mauerwerk die Anwohner der Mühlfeldstraße aus dem frühen Schlaf der warmen Sommernacht. Sie trauten ihren Augen nicht, was sie aus dem Fenster sahen. Und der Eigentümer traute seinen Ohren nicht, als er erfuhr, was er nun tun muss.
Das 1938 erbaute freistehende Einfamilienhaus gegenüber hatte wie von Geisterhand bedenkliche Risse bekommen. Dieser Anblick bot sich den Nachbarn in der Nacht. Teile der Außenwände waren umgefallen. Die herbeigerufene Polizei und Feuerwehr waren schnell vor Ort und konnten nur das Ausmaß des Desasters feststellen. Schnell wurde klar, dass da nicht mehr viel zu retten sein würde. Dementsprechend nahmen die Dinge dann ihren vorschriftsmäßigen Verlauf. Da der Eigentümer –zum Glück – nicht im Haus war, wurde Bürgermeister Robert Sturm zum Einsatzort gebeten. Verhindert werden musste vor allem, dass eventuell weitere umstürzende Gebäudeteile die Häuser auf den angrenzenden Grundstücken beschädigten.
Gegen 2.30 Uhr nachts erreichte die Hiobsbotschaft den Eigentümer des Wohnhauses in Ettringen
So rückte bereits vor Sonnenaufgang die LEW an, um den Dachständer für die Stromleitung abzubauen und die Kabellücke zu schließen. Den Hauseigentümer erreichte die Hiobsbotschaft um 2.30 Uhr in Untermeitingen, wo er noch wohnt. Durch den Anruf aus dem Schlaf gerissen, glaubte er zunächst, dass sich jemand verwählt haben könnte, rief mit einem mulmigen Gefühl dann aber doch zurück und erfuhr, was mit seinem Haus geschehen war.
Das Landratsamt entschied noch am Freitag, dass das Haus nicht mehr gerettet werden könne und die zerborstenen Gebäudeteile noch am selben Tag abgetragen müssten. Der sprichwörtliche „Traum vom Eigenheim“ war damit für den Eigentümer von einem Tag auf den nächsten wie eine Seifenblase geplatzt. Angesichts dieser persönlichen Katastrophe wirkt er unglaublich gelassen, als er den Abbrucharbeiten und dem Bauschuttabtransport zuschaut. „Gut, dass ich da nicht gerade im Keller war“, meint er. Da hatte er, selbst Handwerksmeister, noch Tage zuvor gearbeitet und unter anderem eine neue Heizung eingebaut.
Erst 2017 hatte der Mann das Haus gekauft, der Einzug in Ettringen war schon geplant
Da sein Betrieb mit Aufträgen reichlich eingedeckt war, hatte sich die Renovierung des 2017 erworbenen Hauses in Ettringen immer wieder verzögert. Im Frühjahr nächsten Jahres sollte alles fertig sein und der Einzug stattfinden. Der Rolle des Pechvogels begegnet er aber auch mit Humor. So habe er Freunden bereits von seinem kollabierten Haus erzählt und sich über deren ungläubige Reaktion amüsiert. Seinen Traum vom Haus an dieser Stelle will er jedenfalls nicht aufgeben, wenn ihn zunächst wohl auch eine Lawine an Kosten erreichen wird, für die er keinerlei Gegenwert erhält.
Der Bauschutt muss teuer entsorgt werden, die LEW wird für ihren Einsatz eine Rechnung stellen und die Kosten für das in die Renovierung gesteckte Material sind dahin; vom persönlichen Arbeitsaufwand ganz zu schweigen. Ob der Schaden durch Versicherungen gedeckt ist, war noch fraglich.
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