„Eviva Zaisonarria!“ In der Flossachtal-Gemeinde schlug das Herz von Prinz Karneval besonders laut. Die Narrenzunft Zaisonarria machte ihrem Ruf als Faschingshochburg im Unterallgäu einmal mehr alle Ehre. Mehrere tausend, meist fantasievoll kostümierte Schaulustige säumten die Dorfstraßen, um den großen Gaudiwurm mit seinen 67 Zugnummern aus nächster Nähe zu erleben. Jubel, Trubel, Heiterkeit war angesagt, als es aus den Lautsprechern schallte: „Der Zug hat keine Bremse“.
Es wurde geschunkelt, getanzt und gelacht und die Jeckenschar war sich einig: „Fasching ist nicht nur in Köln und Mainz, sondern auch im Flossachtal sehr schön.“ Dort waren die Straßen für Stunden fest in der Hand der Narrenzünfte. Da waren die Kleinen des Kindergartens auf einer Safari als wilde Tiere unterwegs, während die „Goackalorus“ mit den Zuschauern allerlei Schabernack trieb. Märchenhafte, kommunalpolitische und historische Ereignisse lieferten den Vereinen reichlich Stoff für originelle Motivwagen.
Fasching im Flossachtal: Prinz Karneval und die Narrenzunft Zaisonarria begeistern Tausende.
Da kämpften die Fuggerknechte um Kirchheims Rechte, schwirrten die Damen der Gymnastikgruppe des TSV Zaisertshofen als fleißige Bienen herum. Der Theaterverein nahm den Verkauf von Schloss Mattsies aufs Korn. „Unsere Handwerker hätten es gern gerichtet, doch alle Bemühungen wurden vernichtet“, argumentierten die Spielleute. Ganz tagesaktuell drehte sich das Wahlkarussell des Schützenvereins. Das gefiel nicht nur der „Fitnessgruppe der 80er Jahre“ aus Oberneufnach, sondern auch Pfarrer Richard Dick, der als Hippie unterwegs war.

Vor, hinter und zwischen Motivwagen und Prinzenkarossen marschierten kleine und große Gardemädels, die auf Wunsch der Zuschauer artistisch anmutende Showtänze vorführten. Derweil winkten Clowns, Hexen, Germanen, Wikinger, Zwerge und allerlei lustiges Gesindel in die Menge. Nicht zuletzt sorgten die als Mexikaner verkleideten „Flossachtaler Musikanten“ wie auch die Schalmeiengruppe der Zaisonarria für tolle Stimmung. Zaisertshofen in Faschingslaune, das muss man einfach erlebt haben.


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