Nachdem die Veranstaltung im vergangenen Jahr wegen des Hochwassers ausfallen musste, freuten sich viele, die sich für Fischzucht, Angeln, Natur-, Arten- und Gewässerschutz interessieren, auf den Tag der offenen Tür im Fischereihof Salgen. Auch das regnerische Wetter konnte die Besucher nicht bremsen. Bereits am Morgen warteten zahlreiche Besucher auf die Bachsafari, und auch die anderen Führungen „Lebensraum Bach“ und „Klimawandel im Gewässer“ waren gut besucht, wie Stefan Striegl von der Fischerei-Fachberatung berichtete.
Winzige Lebewesen im Bach sind Beweis für gute Wasserqualität
Bei der Bachsafari entdeckten die jüngsten Besucher im Weißbach Bachflohkrebse, Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven, Rollegel und auch kleine Wasserskorpione, die alle ein Zeichen dafür sind, dass die Wasserqualität im Bach gut ist. Verschiedene Uferstrukturen, Totholz, Schatten spendender Uferbewuchs und Kiesbänke seien wichtig für ein gesundes Ökosystem im Gewässer, so Striegl. Das wusste auch André Holzinger, der zum ersten Mal mit seinem Stand im Fischereihof dabei war. Er stellte sein Projekt Naturliebe vor, bei dem der Retzenbach im Wemdinger Ried renaturiert wird. Stolz präsentierte er das Skelett des seltenen Steinkrebses und einen lebenden Edelkrebs, Astacus astacus, im Wasserbehälter. Inzwischen leben an „seinem Retzenbach“ auch Aurorafalter, Zauneidechsen, Fledermäuse und der Moschusbock, ein großer, als besonders schützenswert eingestufter Bockkäfer.

In der Wasserschule erläuterten Fischereifachberater Dr. Oliver Born und sein Team den Artenschutz im und am Wasser, und im Lehr- und Beispielbetrieb konnten Gäste die Entwicklung vom Ei bis zum Laichfisch beobachten. Am Stand der Fischereijugend Schwaben übten nicht nur Kinder mit der Angel, um den richtigen Schwung herauszubekommen, den Köder auf eine runde Zielfläche zu schwingen. Reinhold Hauke erklärte, dass eine ruhige Hand, der Schwung nur aus dem Handgelenk heraus und die Konzentration auf die Zielrichtung wichtig seien. Er ist ehemaliger Bezirksjugendleiter in Schwaben und half bei den Übungen.
Auf dem Fischereihof gab es auch Kaffee und Kuchen für den guten Zweck
Besonders viele Gäste retteten sich bei stärkerem Regen in das Hauptgebäude, wo es Kaffee und Kuchen gab. Der Kuchen war zuletzt komplett ausverkauft, was die Helfer dort sehr freute, denn der Erlös geht als Spende an den Kindergarten St. Johannes Baptist in Salgen.

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