Zahlreiche Ehrengäste und Bürgerinnen und Bürger hatten sich bei Kaiserwetter versammelt, um die Segnung und Eröffnung der Brücke südlich der Therme mitzuerleben. Über Monate war diese wichtige Verbindung in die Innenstadt unweit der Therme unpassierbar.
Die neue Wörthbachbrücke, die den Gärtnerweg mit dem Gewerbegebiet verbindet, ist fertig. „Die Brücke ist ein ganz wichtiges Bindeglied“, betonte Bürgermeister Stefan Welzel, und freute sich von Herzen, dass zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mit dem Fahrrad zur feierlichen Eröffnung gekommen waren. Durch eine Förderung von rund 50 Prozent konnte das rund 395.000 Euro teure Bauwerk errichtet werden. Die sechs Meter breite Fahrbahn erhielt im Zuge des Neubaus einen einseitigen Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 Metern.
Deshalb musste eine neue Brücke in der Nähe der Therme her
Der Neubau war notwendig geworden, da die dauerhafte Tragfähigkeit der bisherigen Brücke aufgrund des Alters nicht mehr gegeben war und ein Weiterbetrieb sonst über kurz oder lang ein Sicherheitsrisiko dargestellt hätte. „Der Bau ist sehr gut verlaufen“, sagte Peter Wörishofer, der die bauausführende Firma Hubert Schmid vertrat. Die Bauarbeiten mit Abbruch und Neuerstellung liefen seit dem 20. Januar 2025, die Brücke wurde sogar noch kurz vor dem geplanten Fertigstellungstermin eröffnet. Auch Stefan Fackler, der die Bauaufsicht führte, war voll des Lobes, es habe keinerlei Komplikationen gegeben.

„Bevor der Verkehr rollt, halten wir kurz inne“, sagte die evangelische Pfarrerin Daniela Ditz-Sievers, die auch vom zeitlich verhinderten katholischen Pfarrer Andreas Hartmann Grüße überbrachte. Eine Brücke habe den tieferen Sinn, Hindernisse zu überwinden, betonte sie und sprach ein berührendes Gebet. Der Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Bad Wörishofen, Matthias Weber, erinnerte daran, dass der 24. Juni der Tag von Johannes dem Täufer ist, der im übertragenden Sinne als Brückenbauer gilt. Den Begriff der Brücke gäbe es in der Bibel nicht, dafür aber viele Brückenbauer.
Geistliche fordern auch zum zwischenmenschlichen Brückenbauen auf
Weber sprach der Wörthbachbrücke und allen Menschen, die diese überqueren werden, Gottes Segen aus. Da es in der evangelischen Kirche kein Weihwasser gibt, hatte er ein Fläschchen Öl aus dem Heiligen Land, Israel, mitgebracht, von dem er sich symbolisch einige Tropfen auf die Hand träufelte und mittels Händedruck weiterreichte. Zu gerne hätte er die Anzahl der Brücken in Bad Wörishofen genannt, doch nach seiner Recherche kenne nicht einmal ChatGPT die Antwort. Dennoch werde jede Brücke gebraucht, auch im übertragenden Sinne. „Wir leben im Brückenbauzeitalter“, betonte er, „lassen sie uns aufeinander zugehen, Brücken bauen und einander vertrauen“.

Stefan Welzel, Daniela Ditz-Sievers, Matthias Weber, Peter Wörishofer, Stefan Fackler, Roland Klier und Martin Hollmann durchtrennten im Anschluss gemeinsam das weiß-blaue Band zur offiziellen Eröffnung. „Ich freu mich für euch, dass ihr die ersten seid, die mit dem Fahrrad über die Brücke fahren“, sagte Stefan Welzel und strahlte. Daniela Ditz-Sievers schnitt das symbolträchtige Band in kleinere Stücke und verteilte es als Souvenir an die begeisterten Radfahrer, die sich sodann in den Sattel schwangen und über die neue Wörthbachbrücke rollten. Welzel sagte im Nachklang zur Eröffnung, im Sinne des Hochwasserschutzes wurde die Breite der Brücke für eine erhöhte Durchflusskapazität um rund zwei Meter vergrößert. Man habe zudem die Fundamente besonders gegen Unterspülung gesichert. In die Brücke unter der Fahrbahn sind zudem mehrere Leitungen integriert worden, darunter zwei Abwasserleitungen sowie Telekommunikationsleitungen wie Glasfaser. „Damit wird die Brücke auch diesbezüglich ein wichtiges Bindeglied“, so Welzel.
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