Es qualmte mächtig am Oberen Tor in Mindelheim, doch eine Gefahr für Leib und Leben gab es zum Glück nicht. Schließlich passierten mehrere Hundert Feuerwehrleute in ihren Ausgehuniformen den Rauch. Grund dafür war der ökumenische Gottesdienst zu Ehren des heiligen Florians in der Pfarrkirche und die anschließende Segnung des neuen Löschgruppenfahrzeugs bei der Freiwilligen Feuerwehr Mindelheim.
Zum Festtag der Mindelheimer Feuerwehr kamen zahlreiche Gäste
Neben den fünf Ortsteilfeuerwehren aus Mindelau, Nassenbeuren, Ober- und Unterauerbach sowie Westernach nahmen Delegationen der Patenwehr aus Bad Wörishofen sowie aus Memmingen und den befreundeten Wehren aus Westendorf (Kreis Augsburg) und Sachsenburg (Kärnten) teil. Die Fahnenabordnung der Malteser Mindelheim begleitete den Kirchenzug, der von der Fanfarengruppe Mindelheim angeführt wurde.
Stadtpfarrer Daniel Rietzler bedankte sich bei den Kameradinnen und Kameraden für ihren ehrenamtlichen Dienst zum Wohl ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Er griff den Slogan auf, den er an einem Brandmelder las: „Stell Dir vor, Du drückst – und alle drücken sich!“. Die Feuerwehrleute sehen nicht weg, wenn sich andere verdrücken. In Ausnahmesituationen seien sie da, getreu dem Motto „Helfen in Not ist unser Gebot!“

Das neue Mindelheimer Löschfahrzeug hat 2500 Liter Wasser an Bord
Der Mindelheimer Kommandant Robert Draeger zeigte sich froh und dankbar, dass mit dem neuen LF20 der Fuhrpark nun auf dem neuesten Stand sei. Es ersetzt ein 36 Jahre altes Löschfahrzeug. Im April 2021, noch zu Coronazeiten, nahm eine Kommission verschiedene Modelle in Augenschein, um sich einen Überblick zu machen. Anfang 2022 erfolgte die Ausschreibung. Der Stadtrat stellte die finanziellen Mittel zur Verfügung. Denn „Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif“, meinte Draeger. Das neue LF20 sei ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit. Von den Gesamtkosten in Höhe von über 525.000 Euro bezuschusst der Freistaat und der Landkreis mit je 100.000 Euro. Das 16 Tonnen schwere und 299 PS/220 kW starke Flaggschiff hat 2500 Liter Wasser und einen 150 Liter fassenden Schaumtank an Bord. Mit dem Rufnamen Florian Mindelheim 41/1 ist es zukünftig das erste Fahrzeug des Löschzugs.

Kreisbrandrat Alexander Möbus erklärte, dass mit der Verbesserung auch eine Veränderung einhergehe. Er bedankte sich bei den Kameradinnen und Kameraden, die in den vergangenen Wochen für den Umgang mit dem neuen Fahrzeug eigens eingewiesen und geschult wurden. Gemeinsam mit Kreisbrandinspektion Wolfgang Heimpel nutzte Möbus die Gelegenheit, Stefan Feger und Martin Hundhammer für 25 Jahre aktiven Dienst mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen auszuzeichnen.

Die Bevölkerung hatte am Samstagnachmittag Gelegenheit, bei einem Tag der offenen Tür „ihr“ neues Feuerwehrfahrzeug zu bewundern und sich über die Arbeit der Mindelheimer Feuerwehr zu informieren. Der Weihrauch, der tags zuvor von der Kirche bis zum Feuerwehrhaus waberte, hatte sich da längst verzogen.
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