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Hegeschau in Rammingen: Jagdverband fordert eine Änderung der Schonzeiten

Rammingen

Hegeschau: Jagdverband fordert eine Änderung der Schonzeiten

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    Fred Steinberger vom Jagdverband forderte bei der Hegeschau zahlreiche Veränderungen.
    Fred Steinberger vom Jagdverband forderte bei der Hegeschau zahlreiche Veränderungen. Foto: Reinhard Stegen

    Die Hegeschau ist eine Leistungsbilanz der mit dem Forst, der Jagd und der mit dem Besitz und der Pflege des Waldes betrauten Fachleute. Zum traditionellen Bild der Veranstaltung, die wie gewohnt im Ramminger Gasthof Stern stattfand, gehören die in langen Reihen drapierten Gehörne als Nachweis erfolgreicher Jagd und mit Stolz präsentierter Trophäen. Alles wie gehabt, hätte man auf dem ersten Blick im bis auf den letzten Platz prall gefüllten Gasthof-Saal meinen können. Doch dann ergriff Fred Steinberger, Präsidiumsmitglied des Bayerischen Jagdverbands für den Bezirk Schwaben, das Wort und schlug Töne an, die stark nach Veränderung klangen.

    Hegeschau in Rammingen: Änderungen der Schonzeiten gefordert

    So lehne der Verband die Abschusspläne für alle Reviere, gewissermaßen nach der Rasenmähermethode, ab. Ziel müsse die nachhaltige Jagd in der Verantwortung der Hegegemeinschaften sein. „Eine unterschiedliche Behandlung von Revieren in Abhängigkeit von nicht nachvollziehbaren und zweifelhaften Einstufungen als ‚rote‘ oder ‚grüne‘ Reviere in einem Verbissgutachten lehnen wir strikt ab.“

    So steht es im Positionspapier des Jagdverbandes zur Novellierung des Bayerischen Jagdgesetzes. Gefordert wird darin auch eine Änderung der Schonzeiten etwa für Dachs, Steinmarder, Nil- und Rostgans und die Aufnahme des Wolfs und des Goldschakals ins Jagdrecht. Der strenge Schutz des Wolfes soll aus Sicht der Jäger aufgehoben werden; dies fällt mit einer Lockerung des Status „streng geschützt“ auf nurmehr „geschützt“ zusammen, dem das EU-Parlament erst kürzlich zugestimmt hat. Der Jagdverband unterstütze zudem „den Einsatz der Staatsregierung auf Bundes- und EU-Ebene zur Bestandsregulierung der Saatkrähe“.

    Wie viel Rehwild wurde im Unterallgäu 2024 geschossen?

    Zum Thema der Regulierung des Schalenwildes fügte Hubert Klucker, Jagdberater für den Bereich der Kreisgruppe Mindelheim, ergänzend hinzu, dass das Abschusssoll in den vergangenen Jahren vielfach nicht erreicht worden sei. Die Zahlen alleine seien aber noch kein Problem, wenn sie zum Zustand und zur örtlichen Situation des Waldes passten. Wichtig sei vielmehr, Waldareale nicht dem Verbiss zu überlassen, Brennpunkte auszumachen und diese gezielt zu bejagen.

    Detaillierte Soll- und Abschusszahlen legte Hanna Müller von der Unteren Jagdbehörde des Landratsamtes vor. So wurden im Jahr 2023 6326 Stück Rehwild geschossen, 2024 waren es 6097 Stück.

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