Neulich hatte sich eine Fliege zu uns ins Wohnzimmer verirrt, die – vermutlich alters- oder krankheitsbedingt – eher eine Gehe war, denn geflogen ist sie kaum noch. Unser Sohn war ob ihrer Anhänglichkeit – sie ist ihm immer wieder auf die Hand geklettert – überzeugt, dass sie ihn ins Herz geschlossen hatte und tat deshalb umgekehrt dasselbe. Allerdings erkannte auch er bald, dass es seinem neuen Haustier nicht besonders gut ging, und er brachte die Fliege in sein Playmobil-Krankenhaus. (Er hätte sie zu gern mit seinem Rettungshubschrauber hingeflogen, aber sie wollte partout nicht einsteigen.) Damit sie über Nacht wieder zu Kräften kommt, hat er ihr noch einen Tropfen Wasser im Helm des Rettungssanitäters ans Bett gestellt und bang gehofft: „Hoffentlich wird das nicht ihr Sterbebett.“ Wurde es aber leider doch, am nächsten Morgen war die Fliege mausetot, wenn man das so sagen kann. Seither liegt sie in einer kleinen Schatzkiste und harrt – bis ein würdiger Rahmen für ihre Bestattung gefunden ist – ihrem letzten Flug in den Himmel.
Humor
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