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Mindelheim: Erich Rothermel lässt seine Kunst einfach geschehen

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Erich Rothermel lässt seine Kunst einfach geschehen

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    In seiner ersten Einzelausstellung zeigt Erich Rothermel seine Werke im Salon des Mindelheimer Kunstvereins.
    In seiner ersten Einzelausstellung zeigt Erich Rothermel seine Werke im Salon des Mindelheimer Kunstvereins. Foto: Tina Schlegel

    Im März präsentiert sich der Kunstverein Mindelheim gleich mit zwei besonderen Ausstellungen: Während die Vorbereitungen für die jährliche Mitgliederausstellung im Forum auf Hochtouren laufen, gibt es auch im Salon wieder eine Werkschau, dieses Mal ist es Erich Rothermel, der seine Bilder zeigt – eine Premiere. Der aus Ungerhausen stammende Rothermel war bislang zweimal an Ausstellungen beteiligt, aber eine Einzelausstellung hatte er noch nicht.

    Der Physiotherapeut malte bereits in seiner Jugend, so richtig Teil seines Lebens wurde die Kunst 2002. Seitdem malt er regelmäßig, versucht sich in verschiedenen Techniken und Stilrichtungen und ist nun gespannt, wie seine Kunst in seiner Heimat angenommen wird. Im Salon sind Werke aus seiner gesamten Schaffensperiode zu sehen, also aus rund 20 Jahren. Auffällig ist direkt beim Betreten eine enorme Vielfalt, fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass auch im Salon mehrere Kunstschaffende beteiligt sind. Das macht auch diese Ausstellung wieder so spannend.

    In der Kunst von Erich Rothermel geschieht alles in einem Fluss

    Hinzu kommt die Vorliebe für Japan, die Rothermel schon seit seiner Kindheit begleitet. Er wisse selbst nicht, woher das kommt, sie war einfach da, brachte ihn zu Kyūdō, die japanische Kunst des Bogenschießens, und in der Kunst zu Sumi-e, Malerei mit schwarzer Tinte oder Tusche. Dabei geht es darum, dass jeder Strich gesetzt ist, es gibt kein Nachbessern, alles geschieht in einem Fluss, in einer intuitiven Gestaltung des Bildes – eine einmal gezogene Linie bestimmt das Werk. Diese Herangehensweise findet Rothermel faszinierend und herausfordernd zugleich, geht es doch darum, Kunst geschehen zu lassen, nicht zu konstruieren.

    Hier entstehen filigrane Kunstwerke, zarte Linien zeigen minimalistische Landschaften mit vereinzelten Menschen, Hütten und Hügeln oder aber Fische auf einem pastellfarbenen Grund. Der Titel der Ausstellung lautet „Wabi-Sabi – Die Schönheit des Unperfekten“, der Begriff bezeichnet ein japanisches Konzept für Ästhetik, das sich nicht auf die augenfällige Schönheit bezieht, sondern vielmehr auf das Gefühl, das ein Objekt bei der Betrachtung auslöst. Es geht um Wahrnehmung, eher denn um Äußerlichkeit.

    Neben japanisch inspirierten Bildern sind auch abstrakte Acrylgemälde zu sehen

    Neben diesen Tuschezeichnungen sind außerdem abstrakte Acrylbilder zu sehen, die mal wie ein aufgewühlter Ozean, dann wie ein üppiger Sternenhimmel wirken, sowie wunderschön friedliche Landschaftsbilder. Auch hier geht es Rothermel um die intuitive Arbeit an seinen Bildern, darum, die Kunst sich im Prozess entfalten zu lassen, gleichwohl weiß er exakt, wann der letzte Pinselstrich gesetzt ist.

    Die Ausstellung „Wabi-Sabi – die Schönheit des Unperfekten“ kann bis Mittwoch, 26. März, immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr besucht werden. Die Vernissage findet am Freitag, 7. März, statt und beginnt um 19 Uhr.

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