Vor gut einer Woche erschien ein Mann bei der Mindelheimer Polizei und gab an, dass er kurze Zeit zuvor seine 87-jährige Mutter in deren Haus in Mindelheim getötet habe. Inzwischen scheint auch klar zu sein, wie die Frau ums Leben gekommen ist. „Wir haben Würgemale festgestellt und gehen davon aus, dass sie durch Würgen gestorben ist“, erklärt Polizeisprecherin Magdalena Buchmiller vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West auf Nachfrage unserer Redaktion. Aktuell gebe es keine Hinweise darauf, dass außer dem Sohn noch eine weitere Person an der Tat beteiligt war, so die Polizeioberkommissarin: „Es ist recht sicher, dass er es war.“
Der 66-jährige Sohn der Frau war Polizeiangaben zufolge an jenem Freitagabend im Dezember deutlich alkoholisiert bei der Mindelheimer Polizeiinspektion erschienen, wo er nach seinem Geständnis vorläufig festgenommen wurde. Anschließend überprüften Beamte der Mindelheimer Polizei und Kräfte des Rettungsdienstes sofort das Wohnanwesen der Mutter, so die Polizei weiter. Ein Notarzt habe jedoch nur noch den Tod der Frau feststellen können.
Der Sohn der getöteten Frau sitzt aktuell in Untersuchungshaft
Die weitergehenden Ermittlungen wurden noch am späten Abend durch das für Tötungsdelikte zuständige Fachkommissariat der Memminger Kriminalpolizei in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Memmingen übernommen. Eine Obduktion wurde angeordnet. Der Mann, ein deutscher Staatsangehöriger, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Totschlags noch am Samstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, wie es von der Polizei heißt. Dieser erließ Haftbefehl. Der Beschuldigte befindet sich aktuell in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.
Warum der Mann seine Mutter getötet haben soll, bleibt weiterhin unklar. Zu dem Motiv habe er sich bislang nicht geäußert, so Buchmiller. Auch welche Rolle eine Alkoholisierung bei der Tat gespielt habe, sei noch unklar. Inwieweit sich eine mögliche Alkoholisierung bei einer Tat strafmildernd auswirkt, wird in der Regel erst vor Gericht geklärt.
Derweil laufen die Ermittlungen weiter. Die Polizei habe in den vergangenen Tagen Spuren ausgewertet und teilweise ans Landeskriminalamt eingeschickt, erläutert Braunmiller. Auch Zeugen sollen noch befragt werden. Wie bei Tötungsdelikten üblich, werden sich die Ermittlungen noch einige Wochen hinziehen, davon geht die Polizeisprecherin aus.
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