Im Herzen von Schöneschach hat ein mächtiger Baum Jahrhunderte überdauert: die Friedenslinde. Doch dieses Mahnmal für Frieden gibt es nun nicht mehr. Der mächtige Baum ist abgebrochen.
Die Friedenslinde hatte ihren Platz unweit der Kapelle St. Wolfgang aus dem 16. Jahrhundert. Der Jäckle-Bauer hatte den Baum im Jahr 1648 anlässlich des Westfälischen Friedens gepflanzt. Der Westfälische Frieden beendete den Dreißigjährigen Krieg. Daran hatte die Linde in Schöneschach, einem Stadtteil von Bad Wörishofen, seither erinnert.
Die neue Linde unweit des historischen Baumes blieb offenbar verschont
Warum der Baum abgebrochen oder umgestürzt ist, war zunächst nicht bekannt. Michael Scharpf, der Vorsitzende des Verschönerungsvereins Bad Wörishofen, hat dann erfahren, dass es am Samstag gegen 22 Uhr offenbar heftige Windböen im etwas höher gelegenen Schöneschach gegeben habe. In der Kernstadt von Bad Wörishofen war das so nicht spürbar.
„Die Linde hatte dem nicht sehr viel entgegenzusetzen, wenn man sich den ziemlich morschen Stamm anschaut“, so Scharpf. „Zum Glück scheint der vom Verschönerungsverein noch zu Zeiten von Ruth Detmar als Ersatz gepflanzte Baum, wieder eine Linde, kaum etwas abbekommen zu haben“, berichtet Scharpf. Detmar war damals Vereinsvorsitzende, Scharpf schätzt, dass die neue Linde vor etwa 25 Jahren gepflanzt wurde, gleich neben dem historisch bedeutenden Baum.

„Den Baum hat unser Verein damals wohlweislich gepflanzt, weil absehbar war, dass die einst so stolze, herrliche alte Linde nicht mehr ewig stehen bleiben würde“, so Scharpf. „Auch eine Holztafel haben wir damals aufgestellt, in Erinnerung an das Ende des Dreißigjährigen Krieges.“
Der Verschönerungsverein will nun an die Friedenslinde erinnern
Der Verschönerungsverein plant nun, dort in Absprache mit der Stadt eine Infostele zur Geschichte der Friedenslinde aufzustellen samt historischem Foto. „Ich habe in meinem Bestand ja einige sehr schöne Ansichten der alten Pracht, die für die Tafel in Frage kommen“, berichtet Scharpf, der als Hobbyhistoriker mittlerweile einen großen Bilderschatz zur Geschichte Bad Wörishofens zusammengestragen hat.
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