Als Kreisvorsitzender des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) im Sportkreis Unterallgäu-Memmingen hat sich Benjamin Adelwarth nach seiner Wahl im Jahr 2022 selbst die Aufgabe gestellt, alle Sportarten in seinem Wirkungskreis selbst zu versuchen. Nun geht es zum Fußball - zu dem Verein, bei dem er einst aktiv war.
Ein nicht alltägliches Training leitete Salih Yilmaz, der Coach des SV Bedernau, an einem Dienstagabend im April. Als Trainingsgast war nämlich Benjamin Adelwarth, der Kreisvorsitzende des BLSV, pünktlich zur Stelle. Und nicht nur das, in dessen Begleitung schnürte auch der neu gewählte Bundestagsabgeordnete Florian Dorn seine Fußballstiefel.
In seiner aktiven Karriere erzielte Adelwarth zwei Tore
Dass die Wahl auf den SV Bedernau gefallen war, kommt indes nicht von ungefähr. In jüngeren Jahren war nämlich Benjamin Adelwarth als Spieler für den SV Bedernau aktiv. Die akribisch geführte Chronik von Vorstand Christian Zedelmeier weist genau 88 Spiele mit zwei Torerfolgen aus. Die Stärken des Kreisvorsitzenden lagen aber eher auf einem anderen Gebiet.
Schließlich war er von 2002 bis 2010 auch im Vorstand des SV Bedernau. Neben der Renovierung der Sporthalle verwirklichte der Verein 2008 unter seiner Führung den Bau eines neuen Sportplatzes mit Tribüne – zweifellos ein Meilenstein für den SV Bedernau. „Die Wahl für den SV Bedernau lag für mich auf der Hand, da ich hier ja viele Jahre im Verein engagiert war. Schließlich möchte ich alle Sportarten im BLSV-Bereich testen und da darf Fußball natürlich nicht fehlen“, meinte Benjamin Adelwarth zu seiner Entscheidung.
Florian Dorn könnte in den Bundestagskader aufgenommen werden
Aber auch sein Begleiter sprang nicht ins kalte Wasser. Der aus Bad Grönenbach stammende Parteifreund Florian Dorn kann ebenfalls fußballerische Wurzeln vorweisen. So war der jüngst in den Bundestag gewählte Abgeordnete schon in Bad Grönenbach, Wolfertschwenden und Memmingen auf dem Rasen aktiv gewesen. Da verwundert es nicht, dass die Scouts der Bundestagsmannschaft bereits auf den Neuling aufmerksam geworden sind. „Ich bin sehr gerne hierhergekommen und freue mich, dass ich hier mittrainieren kann. Vereinssport ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Gerade Fußball ist deshalb auch ein außerordentlich verbindendes Element unserer Gesellschaft“, blickte Dorn über den Tellerrand hinaus.
Weder Berührungsängste noch eine Sonderbehandlung waren schließlich auf dem Platz angesagt. Trainer Salih Yilmaz, der sein Team vergangene Saison in die Kreisklasse geführt hatte, spulte sein gewohntes Trainingsprogramm ab. Und die beiden Gäste fügten sich engagiert und nahtlos in das Team ein. Beim Warmlaufen hielten sich beide im wahrsten Sinne des Worts noch etwas im Hintergrund. Oder hatten sie doch Mühe, den anderen Spielern zu folgen? Wie auch immer, beim Gymnastikteil waren die Gastspieler voll dabei und gaben sich auch bei den anstrengenden Liegestützübungen keine Blöße.
Beim Schusstraining sind die etablierten Spieler eine Klasse besser
Auch die verschiedenen Sprintvariationen bereiteten den Gästen keine größeren Probleme. Bei den Schussaufgaben zeigte sich bei den etablierten Spielern allerdings doch das größere Potenzial. Auch der technisch anspruchsvolle Slalomlauf durch die Hütchen offenbarte etwas Luft nach oben bei den beiden Besuchern. Insgesamt jedoch machten sowohl Benjamin Adelwarth als auch Florian Dorn auf dem Trainingsplatz eine gute Figur. Ob es jedoch für die Startelf des SV Bedernau am nächsten Spieltag in der Kreisklasse Allgäu 2 gereicht hätte, blieb ungeklärt.
Benjamin Adelwarth blickte nach dem Training bereits voraus: „Noch liegen ja eine ganze Reihe von Sportarten vor mir. Nächstens möchte ich sozusagen abheben, denn da steht ein Segelflug auf dem Programm“, so der Kreisvorsitzende. Beim üblichen Abschlussspiel trennten sich dann das „Team Adelwarth“ und das „Team Dorn“ mit einem 2:2-Unentschieden. Da durfte zum Ausklang des Abends eine bayerische Brotzeit natürlich nicht fehlen.
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