Simon Keppeler stammt aus einem Bauernhof in Lutzenberg bei Eppishausen. Seine Eltern hatten einen alten Birnbaum und so einer steht im Garten seiner Familie in Mindelau. Dort gibt es viel zu entdecken – und die Keppelers zeigen das beim Tag der offenen Gartentür gerne her.
Die Doppelte Philippsbirne, wie die Sorte heißt, gedeiht auf dem trockenen Boden hervorragend, viele Früchte sind schon zu sehen, ernten können sie die Keppelers aber erst im Spätsommer. Unten dem Birnbaum gibt es Walderdbeeren, die jetzt schon genascht werden können. Das gesamte Grundstück ist 800 Quadratmeter groß und außer dem Wohnhaus befindet sich dort auch ein moderner Hühnerstall.

„Der Hühnerstall war zuerst fertig, da war das Haus noch Baustelle“, erzählt Simon Keppeler. Dort züchtet er Federfüßige Zwerghühner und in einem separaten Gehege sitzen Wachteln. Das Federvieh legt fleißig Eier, die Zwerghühner weiße und die Wachteln kleinere, braungesprengkelte oder auch hellbeige, wie Keppeler anhand einiger Eier demonstriert.

Der Hühnerstall ist schlicht in der Form, mit hellgrauem Holz verkeidet, das Dach begrünt und passt perfekt in das Gesamtambiente des Anwesens. Es gibt auch einen hölzernen Mülltonnenverschlag, ebenfalls mit Pflanzen auf dem Dächlein. Das ist Simon Keppeler und seiner Frau Corina wichtig: Ästhetik, Natur und Nutzen im Einklang, viel Essbares, möglichst viele einheimische Gewächse, Nahrung für Insekten und Vögel.
Für Tiere ist dieser Garten in Mindelau ein wahres Paradies
Im Garten verteilt sind mehrere Vogelnistkästen, zwei Fledermausnistkästen und es gibt zwei Wasserstellen. Außer einem Insektenhotel steht im Garten ein Hummelhaus, das Keppeler in Absprache mit Wespenberater Jan-Erik Ahlborn ausgewählt hat.

Das Paar hat sich intensiv mit dem Thema Garten auseinandergesetzt und arbeitet mit dem Naturgestalter Julius Laufer zusammen, der ihnen bei Trockenmauern, Pflanzenauswahl und Arrangement von Bäumen, Sträuchern, Blumen, Obst, Gemüse und Kräutern geholfen hat. In Trockenbeeten, eingefasst mit Trockenmauern, dekoriert mit für die Natur wertvollem Totholz, wachsen robuste Pflanzen. Simon Keppeler hofft, dass auch bald Eidechsen und Schlangen in seinem Garten einziehen werden, Verstecke und warme Sonnenplätze sind genügend vorhanden.

Es gibt einen kleinen Gemüsegarten mit Kräutern, Erbsen, Bohnen, Salat und Tomaten. Im Gartenhaus ist ein Sitzplatz für die ganze Familie, am Rand entlang Tomaten- und Gemüseplanzen.
Die Familie hat sich viele Wohlfühlplätze auf dem Grundstück geschaffen
Auch das ist der Familie wichtig, möglichst viele Wohlfühlplätze zum Sitzen und Erholen. Ebenso Spielmöglichkeiten für die beiden Kinder, Emilia (7) und Vincent (10) und deshalb wird auch eine große Gartenfläche kurz gemäht, und das mit einem Mähroboter. „Der fährt nur an drei Tagen in der Woche, wenn es trocken ist und auch nur tagsüber“, erklärt Keppeler.

Geht man weiter durch den Garten ist dort auch ein runder mit Steinen eingefasster Grillplatz, und nach dem Hühnerstall gelangt man zur Nordseite, wo zahlreiche Insekten um den blaublühenden Natternkopf summen. Auch Farn, Küchenschelle und lila blühender Kaukasus-Gamander sind hier zu finden. Vögel zwitschern in der Hecke, die einen Großteil des Grundstücks einfasst. Corina erzählt: „Die Pflanzen für die Hecke haben wir zusammen mit Gartenbauingenieurin Annette Born ausgesucht: Kornellkirsche, Mispeln, Weide, Holunder, Aronia und Felsenbirne. Da blüht immer etwas!“

Von der Vielfalt dieses Gartens und dass ein moderner Garten und eine naturnahe Gestaltung kein Widerspruch sein müssen, kann man sich beim Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 29. Juni, überzeugen. Die Gartentür der Keppelers in der Flurstraße 2a in Mindelau ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Info: Auch zwei weitere Gärten im Unterallgäu sind am Sonntag geöffnet. Alexander und Amelie Sauter präsentieren in der Gerhart-Hauptmann-Straße 63 in Babenhausen ihren mediterranen Garten. Dieser ist 870 Quadratmeter groß und mit vielen antiken Accessoires, Mauern und Säulen geschmückt. Es wachsen exotische Pflanzen und ein Rosenpavillon lädt zum Verweilen ein. Außerdem haben die Sauters in den 28 Jahre alten, kleinen Park einen Pool aus Sichtbeton integriert. Parkmöglichkeiten gibt es am „Gänsberg“. Manfred Pfister öffnet seinen 40 Jahre alten Garten im Mahdweg 8a in Westerheim. In dem 850 Quadratmeter großen Garten wachsen winterharte Exoten, Bambus, fleischfressende Pflanzen, vielfältige Farnarten und zwei Urweltmammutbäume. Außerdem zieren zwei Teiche und verschiedene Wasserpflanzen die Flächen. Darüber hinaus gibt es eine kleine Märchenwald-Ecke. Die Besichtigung dieses Gartens ist bis 19 Uhr möglich.
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