Als sich der Türkheimer Gemeinderat – nach vielen Diskussionen und Vorplanungen – im Jahr 2017 erstmals konkret Gedanken über einen Neubau eines Bauhofes der Gemeinde machte, lag die Kostenschätzung noch bei „höchstens 2,5 Millionen Euro“. Inzwischen liegt die Kalkulation, die zuletzt im Marktrat für kontroverse Diskussionen gesorgt hat, bei Gesamtkosten von rund 6,5 Millionen Euro aus. Mindestens, denn einige Gewerke sind in dieser Planung noch gar nicht enthalten.
Türkheims Kämmerer warnt vor sinkenden Einnahmen und steigenden Ausgaben
Bei der nächsten Sitzung des Türkheimer Gemeinderates am Mittwoch, 26. Februar, um 19 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses Türkheim steht unter anderem ein Zwischenbericht der Kämmerei zu den vorläufigen Zahlen des vergangenen Jahres auf der Tagesordnung. Und schon bei der vergangenen Sitzung ließ Kämmerer Claus-Dieter Hiemer keinen Zweifel daran aufkommen, dass es nicht mehr ganz so rosig um die Kasse der Gemeinde Türkheim steht wie zuletzt. Zwar freut sich der kommunale Haushaltswächter immer noch über erstaunlich hohe und überdurchschnittliche Steuereinnahmen – angesichts der teuren Projekte des Wertachmarktes schmelzen die finanziellen Möglichkeiten aber zusehends dahin.

Das Thema Geld wird dann sicher auch beim nächsten Tagesordnungspunkt eine wesentliche Rolle spielen: „Neubau Bauhof – Gesamtkostenübersicht“ steht da. Zuletzt war es im Gemeinderat immer wieder heiß diskutiert worden, ob die Planungen für den neuen Bauhof überhaupt noch angemessen und – vor allem – finanzierbar sind. Kämmerer Hiemer ahtte diese Bedenken so zusammengefasst: „Ist der Bedarf für einen Bauhof für 6,5 Millionen Euro angemessen für Türkheim?“ Es gebe für dieses Projekt nämlich auch keine staatlichen Zuschüsse: „Wir müssen das alles zu 100 Prozent selbst finanzieren“, machte Hiemer deutlich. Auch am Ratstisch stößt die jetzt vorlegende Planung längst nicht mehr auf ungeteilten Zuspruch: FW-Fraktionschef Josef Vogel stellte sich und seinen Gemeinderatskollegen daher die grundsätzliche Frage: „Brauchen wir wirklich diese Größe?“ Auch Jens Gaiser (CSU) warnte, dass der neue Bauhof jetzt nicht mehr teurer werden darf, denn: „So viel Kohle haben wir nicht.“
Türkheims Bürgermeister will keine neue Grundsatzentscheidung über den neuen Bauhof
Steht den Türkheimer Kommunalpolitikern jetzt eine erneute Grundsatzdiskussion über Sinn und Unsinn, Größe und Bedarf beim neuen Bauhof am Angerweg ins Haus? Laut Bürgermeister Christian Kähler ist dies nicht der Fall, wie er auf Anfrage unserer Redaktion deutlich machte: Nein, es werde keine neue Grundsatzentscheidung gegen, denn die „grundsätzliche Entscheidung zum Neubau wurde getroffen“, so Kähler. Aber weil es aus den Reihen des Gemeinderates Bitten gab, die Gesamtkosten noch einmal detailliert aufzuzeigen, stehe das Thema jetzt erneut an. Dabei sollen auch alle Kosten gezeigt werden, die bereits in den vergangenen Jahren am neuen Standort investiert wurden, so Kähler. Gut 75 Meter lang soll das Hauptgebäude werden, ein Büro- und Wirtschaftsgebäude wird ergänzt durch großzügig bemessene Flächen für Werkstätten und Arbeitsbereiche für die Bauhof-Mitarbeiter und ihre Gewerke. Aktuell sind dort 14 Angestellte beschäftigt.
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