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Unterallgäu/Memmingen: DGB-Kreisvorsitzender geht in Ruhestand: „Der ist nicht ganz einfach“

Unterallgäu/Memmingen

DGB-Kreisvorsitzender geht in Ruhestand: „Der ist nicht ganz einfach“

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    Ludwin Debong (vordere Reihe, Fünfter von links) erhielt im Memminger Rathaus Zuspruch für den Ruhestand.
    Ludwin Debong (vordere Reihe, Fünfter von links) erhielt im Memminger Rathaus Zuspruch für den Ruhestand. Foto: Walter Müller

    1995 hatte es den saarländischen Gewerkschaftler Ludwin Debong als Sekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nach Bayern verschlagen. 30 Jahre später ist der DGB-Kreisvorsitzende in den Ruhestand verabschiedet worden. Zum Neujahrsempfang des DGB und der Stadt Memmingen waren deshalb besonders viele seiner Weggefährten ins Memminger Rathaus gekommen: aus vielen Einzelgewerkschaften, die er hauptamtlich betreute, wie auch Vereinen und Organisationen, in denen er ehrenamtlich tätig war.

    Rentenversicherung, Arbeitsagentur und AOK Bayern – hier überall war Debong als Vertreter der Arbeitnehmer aktiv – und durchsetzungsstark, wie ihm in den Abschiedsworten attestiert wurde. „Der ist nicht ganz einfach; der hat schon den Gewerkschaftsbund verklagt“, plauderte sein Vorgänger Werner Gloning aus dem Nähkästchen, habe man ihn seinerzeit 1995 vorgewarnt. „Schon mal ganz gut, nicht einfach, das sind wir hier in Schwaben alle“, war seine Einschätzung.

    „Alle, die sonst als Partner zusammenarbeiten, auch streiten, sind heute in Memmingen zusammengekommen“, sagte OB Jan Rothenbacher. Moderiert von Debongs Vize Ilona Deckwerth und musikalisch begleitet vom früheren Verdi-Geschäftsführer Werner Röll und Kolleginnen aus dem Kemptener Gewerkschaftsbüro traten die Laudatoren ans Rednerpult. Granteln, das konnte er schon auch, „aber brauchtest Du mal seine Hilfe, war zu hundert Prozent auf ihn Verlass“, sang der ganze Rathaussaal den Text von Paul Meichelböck mit. Seitens der Stadtpolitik waren die Alt-OB Dr. Ivo Holzinger, Manfred Schilder und beide Stellvertreter des OB Rothenbacher unter den Gratulanten.

    Die schwäbische DGB-Geschäftsführerin Silke Klos-Pöllinger blickte in ihrer Neujahrsrede vor allem nach vorn: „Die Bundestagswahl im Februar wird eine Richtungsentscheidung mit Auswirkung bis auf die Wahl 2029.“ „Jeder von uns fragt sich, wie es im Hinblick auf die AfD weitergeht in Deutschland.“ Europa und die ganze Welt stünden vor nicht geringeren Fragen. „Wo führt das alles noch hin?“ „Frieden wird ein wichtiges Thema der kommenden Zeit bleiben. Das wissen wir Gewerkschaftler nur zu gut.“ Eine zukunftsfähige Gesellschaft kommt für Klos-Pöllinger nicht ohne Optimismus aus. „Schwierig!“ Eine passende Anmerkung dazu lieferte für die Eisenbahn-Gewerkschaft Christine Heyder in ihrem Grußwort, gemünzt sowohl auf den Neu-Ruheständler Ludwin Debong, wie auch auf Leben und Politik: „Nicht jede Strecke ist nur schön.“ (wam)

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