Wie geht es Ihnen und wobei stören wir Sie gerade?
PATER MICHAEL: Mir geht es soweit gut, ich bin zufrieden und dankbar. Ich habe gerade das Schulfest in Ettringen mitgefeiert, bei dem ein neuer, schöner Kletterturm gesegnet wurde. Es herrschte eine tolle Gemeinschaft zwischen Kindern, Eltern, dem Lehrerkollegium und den Gästen. Im Anschluss hatte ich ein Gespräch mit einem jungen Menschen, dem es seelisch momentan nicht so gut geht.
Was wird an Fronleichnam eigentlich gefeiert?
PATER MICHAEL: Fronleichnam ist ein Hochfest in der katholischen Kirche, das am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert wird – also 60 Tage nach Ostern. Gefeiert wird die feierliche Verehrung des Leibes und Blutes Jesu Christi in der Gestalt von Brot und Wein, also der Eucharistie. Im Mittelpunkt steht der Glaube, dass Jesus in der konsekrierten Hostie wirklich und wahrhaftig gegenwärtig ist. Deshalb wird bei den Fronleichnamsprozessionen die Hostie in einer Monstranz durch die Straßen getragen. Das zeigt: Christus ist nicht nur in der Kirche präsent, sondern auch mitten unter den Menschen – in ihren Städten, Dörfern und im Alltag.

Woher kommt der Name „Fronleichnam“ und was bedeutet er?
PATER MICHAEL: Der Begriff wirkt heute für viele ungewohnt oder altmodisch, kommt aber aus dem Mittelhochdeutschen: „Fron“ bedeutete „Herr“ oder „herrlich“, abgeleitet vom althochdeutschen „frô“. „Lichnam“ hieß ursprünglich „Leib“ oder „Körper“, nicht wie heute „Leichnam“ im Sinne eines toten Körpers. Zusammen bedeutet „Fronleichnam“ also „Leib des Herrn“ – ein Hinweis auf die zentrale Bedeutung des Festes: die Verehrung des Leibes Christi in der Eucharistie.
Was bedeutet Ihnen persönlich der Feiertag?
PATER MICHAEL: Das Fronleichnamsfest ist für mich eine freudige Bekundung, dass ich zu Christus gehöre. Bei der Prozession darf ich die Monstranz mit dem Allerheiligsten durch die Straßen tragen und bezeuge damit, dass Er meine Kraftquelle ist. Wie das Brot dem Körper Kraft gibt, so ist Christus die Kraftquelle meines Lebens. Gleichzeitig ist dieses Fest auch eine Aufforderung an mich: So wie Jesus soll auch ich „Brot“ für andere sein – durch mein Gebet, meine freundliche Art und meine Nächstenliebe.
Und was hat es mit den Blumenteppichen auf sich?
PATER MICHAEL: Die Blumenteppiche sind eine jahrhundertealte Tradition und Ausdruck großer Hingabe. Sie bestehen aus kunstvoll gelegten Blüten, Blättern und Samenkörnern, die christliche Symbole oder Bibelzitate darstellen. Diese Teppiche schmücken den Weg, auf dem die Prozession mit der Monstranz verläuft. Ich wünsche allen ein gesegnetes Fronleichnamsfest, möge die Heilige Messe in der Kirche und die anschließende Prozession uns Kraft und Freude schenken!
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